Aller Anfang ist schwer - oder: die Qual der Wahl

Die idee

Schon immer hatte ich irgendwie einen Faible für Kinderwägen. Nicht nur, dass ich als schon relativ großes Kind noch einen Puppenwagen durch die Gegend geschoben habe, ich habe mich auch schon lange bevor ein Kind in Aussicht war, mit den unterschiedlichen Modellen an Kinderwägen beschäftigt.

So hatte ich bereits eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie mein erster Kinderwagen aussehen sollte, als sich das erste Kind ankündigte.

Ich hatte mich auf einen sportlichen Wagen eingeschossen, der unbedingt schwenkbare Vorderräder haben sollte. Außerdem musste er wendig sein und mit einer Hand zu schieben (Hund an der Leine), stabil und geländegängig auf Feldwegen. Natürlich sollte er ab Geburt nutzbar sein und später umbaubar zum Buggy / Sportwagen. Die (Falt-)Größe und das Gewicht spielten dabei eine untergeordnete Rolle, da wir einen Kombi hatten und den Wagen nicht über Treppen heben mussten.

Nachdem ich lange im Internet recherchiert hatte, war meine Auswahl (eigentlich) erstmal auf die 3 in 1 - Systeme vom Hauck Condor, Peg Perego Pliko P3 und Chicco Trio Sprint (bzw. dessen Vorgänger-Bezeichnung) beschränkt.

Beim Beratungsgespräch im Babyfachgeschäft stellte sich jedoch heraus, dass sich diese Buggies auf Dauer nicht als geländetauglich erweisen würden und mir die Verkäuferin dringend davon abriet, wenn ich Feldwege nutzen wollte.

Als organisierten Menschen, der es gar nicht leiden kann, wenn lange Geplantes plötzlich über den Haufen geworfen wird, war ich erstmal enttäuscht. Jedoch konnte mir die Beraterin eine Alternative bieten: den Hartan Racer S. Er hatte alles, was ich mir wünschte und bot dabei wesentlich mehr Stabilität als die Buggies und wesentlich mehr Fahrkomfort auch für das Baby durch die Federung. 

Also bestellt, mit der Faltwanne für Neugeborene, dem Sportaufsatz, Regenschutz, Kuschelnest und Sonnenschirm. Alles zusammen kostete damals um die 640,-€.

 

 

KRITERIEN

 

Meine Kriterien für einen Kinderwagen waren natürlich recht speziell. Doch jeder hat seine individuellen Vorstellungen, Vorlieben, Bedürfnisse und Ansprüche, was der Wagen hergeben soll.

Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass es den absolut perfekten Kinderwagen, der alle Situationen zur vollsten Zufriedenheit meistern kann, (noch) nicht gibt.

Jedoch gibt es Modelle, die einiges können und sehr vielseitig sind.

Die Fragen, die man sich vor dem Kauf stellen sollte, sind folgende:

  • Was habe ich mit dem Wagen vor? Wird der Kinderwagen meistens in der Stadt benutz, evtl. mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die schmale Einstiege haben? Gehe ich damit oft in Geschäften einkaufen und brauche Stauraum? Gehe ich viel auf Feldwegen spazieren? Wird der Wagen oft im Auto transportiert und sollte schmal klappbar sein? Habe ich einen Hund dabei, der nebenher an der Leine geführt wird? Will ich damit Joggen gehen oder Skaten?
  • Wie soll er beschaffen sein und aussehen? Diese Frage ist im wahrsten Sinne des Wortes "Geschmackssache". Will ich einen Kombiwagen, der lange nutzbar ist oder stelle ich später sowieso auf einen kleinen Buggy um? Welchen Wert lege ich auf die Farbauswahl, das Design des Gestells oder den Fahrkomfort? Welches Zubehör möchte ich verfügbar haben (Bremsen, Reflektoren, Wannenaufsätze, Gurte, Klappmechanismus,...)?
  • Welche Summe kann oder will ich ausgeben? Ein neuer Kinderwagen kann günstig sein (stammt dafür aber meist aus einer qualitativ nicht so  hochwertigen Produktion), ein Gebrauchter einer teuren Marke kann genauso günstig sein, hält aber ggf. länger. Meine Erfahrung war bisher, dass sich die Anschaffung eines Markenwagens rentiert, wenn man ihn oft und umfassend nutzt
  • Wer nutzt den Wagen hauptsächlich? Wie ist die Körpergröße desjenigen, der hauptsächlich schiebt? Leider ist die Auswahl an Wägen für große Menschen recht beschränkt, deshalb sollte man sich vorher informieren und testen, welcher Wagen passt, denn ein zu niedriger Schiebegriff kann schnell zu Rückenschmerzen führen. Auch das Gewicht spielt ggf. eine Rolle, wenn der Wagen oft ins Auto oder Treppen rauf und runter gehoben werden muss.
  • Welche "Features" soll der Wagen haben? Schwenkschieber oder umsetzbare Sitzeinheiten ermöglichen Schieben in beide Richtungen, womit man den Blickkontakt oder die Sonneneinstrahlung beeinflussen kann. Welche Art von Rädern sollen es sein? Luftreifen mit Schlauch, Vollgummiräder oder Luftkammerreifen?
  • Ist schon ein weiteres Kind geplant, das evtl. auf dem selben Wagen mitfahren können soll?
  • Mit der wachsenden Zahl an Produkten aus China und Fernost ist auch die Frage nach vorhandenen Schadstoffen immer mehr von Bedeutung. Ebenso eine GS-/TÜV-Zertifizierung, die technische Sicherheit und die Erfüllung bestimmter DIN-Normen bestätigen soll.

Eine sehr gute Auswahlhilfe und Übersicht bietet hierzu die Seite www.kinderwagen-berater.de

 

 

Die typen

Kinderwagen ist ja nicht gleich Kinderwagen...! Inzwischen gibt es ja zahlreiche Hersteller, Modelle, Varianten, Typen und Kombinationsmöglichkeiten. Unterschieden werden dabei grundsätzlich:

  • Erstlingswagen: für Säuglinge bis ca. 6 Monate, solange sie liegen. Nicht umbaubar
  • Kombikinderwagen: für Säuglinge ab Geburt nutzbar, später umbaubar für Kleinkinder, die sitzen können. Es gibt große Wägen oder Buggies (meist "Travelsystem" genannt)
  • Sportwagen: ab ca. 6 Monaten nutzbar, sobald das Kind sitzen kann, meist mit Komfort ausgestattet wie großen Rädern, Einkaufskorb, Verdeck, verstellbare Rückenlehne, etc.
  • Buggy: leichter, schmal faltbarer, wendiger Wagen mit oftmals geringerem Komfort bei Sitzplatz, Verstellbarkeit etc.
  • Shopper: dem Buggy sehr ähnlich, meist mit einem durchgehenden Schiebegriff und mehr Stauraum ausgestattet
  • Jogger: Dreirädriger Sportwagen, meist mit großen, festen Luftreifen ausgestattet, speziell für sportliche Aktivitäten konstruiert
  • Zwillingswagen / Mehrlingswagen: Wägen für die Nutzbarkeit mit 2 oder mehr Kindern konstruiert, wobei die Möglichkeit besteht, beide (gleichaltrigen) Kinder liegend zu transportieren;
  • Geschwisterwagen: ähnlich dem Zwillingswagen, jedoch für zwei unterschiedlich alte Kinder gedacht, wobei maximal eines liegend transportiert werden kann; es gibt immer mehr Modelle, die als Einzelwägen konstruiert wurden, aber mit Extrasitzen zum Geschwisterwagen umfunktioniert werden können

 

 


mehr lesen 0 Kommentare

Der erste Wagen - Hartan Racer S

Mit unserem ersten Wagen war ich eigentlich sehr zufrieden - eigentlich, weil sich nach einiger Zeit dann doch der ein oder andere Nachteil auftat und ich mir manchmal einfach andere oder mehr Funktionen gewünscht hätte.

Prinzipiell hat der Racer alles gut gemeistert, auch Feldwege haben wir befahren; die schwenkbaren Vorderräder festgestellt, ging auch das ganz gut. Die Wendigkeit ist gut, wenn auch nicht ganz so, wie bei den neuen Einzelschwenkrädern, die ich damals aber kategorisch abgelehnt habe, weil mir diese "Einkaufswagenräder" einfach nicht gefallen haben. Ein Schwenkschieber wäre manchmal praktisch gewesen, da die Sitzeinheit, wenn sie schon besetzt ist, recht schwer zu heben ist (und wer nimmt schon immer das Kind raus, baut die Einheit um, setzt es wieder rein...), wenn sie unterwegs gewechselt werden soll.

 

Die Designauswahl war groß, aber irgendwie alles sehr ähnlich und der Mode entsprechend wenig farbig. Grau-in-Grau oder Beige oder Schwarz. Ich finde das etwas trostlos für einen Kinderwagen, da darf doch etwas Farbe im Spiel sein?!

Wir haben uns dann für Design 279 entschieden, das noch die meiste Farbe dabei hatte: Olivgrün mit Orange-Karo.

 

Über die Schieberhöhe hatten wir uns gar keine so großen Gedanken gemacht, ich habe damals angenommen, da der Griff verstellbar ist, wird er schon variabel genug sein. Für meinen Mann mit 1,86m ist er grade noch fahrbar, jedoch stößt er mit den Füßen oft unten an. Ich mit meinen 1,65m komme gut klar.

Das Zusammenlegen ist kinderleicht und er hat ohne Sitzeinheit ein schmales Klappmaß. Auch die Faltwanne die wir hatten, lässt sich sehr flach falten. Mit der Sportsitzeinheit jedoch wird der benötigte Platz im Auto schon deutlich größer, weil entweder die Rückenlehne oder die Fußstütze querstehen.

 

Die Qualität des Hartan hat uns überzeugt. Wir haben ihn wirklich nicht geschont und sind nicht zimperlich mit ihm umgegangen, aber er hat bis jetzt (fast 5 Jahre später) alles ausgehalten, wir hatten noch keinen Defekt.

Etwas schade ist, dass der Stoff des Daches nicht waschbar ist und es keine offiziell nachzukaufenden Ersatzbezüge für die Sitzeinheiten gibt. (Außer man muss dazu Hartan anschreiben, das habe ich noch nicht probiert).

Schön ist, dass die Sitzeinheit breit ist, mit großer Sitzfläche. So hat auch ein größeres Kind noch gut Platz drin. Auch die Verstellmöglichkeiten von Rückenlehne, Fußraste, Sicherheitsbügel und Dach sind praktisch. Die vielen Taschen und Fächer bieten Platz für Krims Krams.

 

Im Winter bei Schnee war dann allerdings Schluss mit Fahrkomfort. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach einer Möglichkeit gemacht, den Wagen (oder Teile davon) auch im Winter nutzen zu können. Entschieden habe ich mich dann dafür, ein Gestell des Hartan Racer XL zu ersteigern. Das ist das gleiche Modell, nur mit 4 großen, festen Rädern. Darauf passte die Sitzeinheit und er kam wunderbar durch Schnee. Wir hatten dieses Gestell dann auch zum Wandern in den Bergen dabei, womit wir super klar kamen.

 

Den Racer S haben wir immer noch, auch wenn momentan nur noch sein Dach und die Sitzbezüge (auf einem Topline S)benutzt werden. Empfehlen kann ich ihn allemal, wobei ich mich heute wohl für einen anderen ersten Kinderwagen entscheiden würde. Hätte ich damals von den Vorzügen lenkbarer Vorderachsen mit großen Rädern gewusst... oder wären die kompakten Einzel-/Doppelkinderwägen schon auf dem Markt gewesen... oder wäre der Topline S schon mit den schöneren, gefederten Einzelschwenkrädern ausgestattet gewesen... hätte ich mich wohl dafür entschieden. Mehr dazu im nächsten Artikel :-)

 

Ich werde auch noch extra Artikel verfassen, in denen ich mich mit "Features" beschäftige, nützlichem und unnützem Zubehör, speziellen Funktionen und diversen Systemen.

mehr lesen 0 Kommentare

Das Baby wächst - der erste Buggy: Peg Perego Pliko P3

Auch wenn der Hartan als Sportwagen praktisch war, so hat er doch im Auto relativ viel Platz eingenommen. Deshalb dauerte es nicht lange, bis ich mit dem Gedanken spielte, einen kleineren Buggy anzuschaffen, der im Auto bleiben konnte.

Jetzt hatte ich die Gelegenheit, doch noch meinen ursprünglichen Favoriten zu fahren: den Peg Perego Pliko P3 (Compact Classico von 2008). Da der Anschaffungspreis für einen neuen ziemlich hoch liegt und wir damals als junge Familie nicht sehr flüssig waren, habe ich einen gebrauchten ersteigert.

Seine Funktionen sind vielfältig: verstellbare Rückenlehne, Dach, Sicherheitsgurt und -bügel. Einkaufskorb, höhenverstellbare Schiebegriffe (wenn auch nicht extrem verstellbar und für meinen Mann eigentlich immer noch zu klein), per Reißverschluss anbringbares Regenverdeck, einfach zusammen zu klappen und relativ klein, für den Komfort, den er bietet. Schwenk- und feststellbare Vorderräder, Bremse und sogar ein integriertes Mitfahrbrett für Geschwister.

Auch ein Becherhalter war dabei und er hat Ösen an den Griffen für Taschenhaken.

 

Insgesamt lässt er sich gut handhaben und schieben. Allerdings muss ich sagen, dass ich die Verarbeitungsqualität nicht so gut finde, wie der Preis sie vermuten lässt. Er ist stabil, aber unter Belastung doch manchmal etwas wackelig. Auch die Räder haben bei unserem geeiert, so dass sie an der Bremse geschliffen haben. Natürlich kann das auf den Vorgebrauch zurückzuführen sein. Dennoch finde ich, dass die Räder zu den wichtigsten Bauteilen gehören und auch entsprechend stabil befestigt sein sollten. Diese Erfahrung wird auch in diversen Foren immer wieder erwähnt.

 

Wir hatten den Wagen auch beim zweiten Kind im Einsatz, wo ich ihn die erste Zeit mit einer Babywanne (von einem Hoco Bigfoot, die zufällig perfekt reingepasst hat) benutzt habe. Der Nachteil dabei war, dass das Baby nur mit Blick nach vorne liegen kann, da es sonst mit dem Kopf schräg nach hinten liegt.

 

Das Stellbrettchen für das große Kind war sehr vorteilhaft, wenn auch nicht für lange Strecken geeignet, da das Kind immer gegenhalten muss, um nicht hinten über zu kippen und das sehr anstrengend ist. Mit der Wanne war das Brettchen nicht nutzbar, weshalb ich mir als Mitfahrgelegenheit einen Bibi Swiss Strolli Rider besorgt habe (mehr dazu in einem exrta Artikel). Die Wickeltasche habe ich irgendwann dann immer mit Taschenhaken an der Seite des Wagens befestigt, was sich als praktisch erwiesen hat. Die gute Schwerpunkt und die Standfestigkeit des P3 waren dabei ein großer Pluspunkt.

 

Ein kleiner (leichter) Buggy ist der P3 nicht, aber dadurch, dass er sich vertikal falten lässt, hat er bei uns wesentlich besser ins Auto gepasst. Durch seine Funktionen war er dann auch ein guter Sportwagen-Ersatz, wenn auch bestimmt kein vollwertiger.

 

Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich diesen Wagen nicht als meinen ersten "Hauptkinderwagen" gewählt habe.

Mittlerweile befindet er sich bei der Oma im Einsatz.

 

Technische Daten:

 

Gewicht: ca. 9 kg

Schieberhöhe zwischen 99 und 105 cm

Maße zusammengeklappt in cm:

ca. 45 x 34 x 98

Liegefläche 90 cm, Sitzfläche 33 x 25 cm

mehr lesen 0 Kommentare

Der Große will mit - Buggyboard & Co.

Mit der Anschaffung des Buggys war es natürlich bei zwei Kindern noch nicht getan. Als sich also Nr. 2 ankündigte, war die Frage, wie Nr. 1 künftig transportiert werden soll. Mit 3 Jahren Abstand ist das nicht ganz so schwierig, dennoch oft nötig, weil wir eben viel unterwegs sind und er nicht immer die Ausdauer (oder die Lust) hat, die ganze Strecke zu Fuß oder mit dem Laufrad zu absolvieren.

So habe ich mich an die Recherche zu den Möglichkeiten gemacht.

Zunächst habe ich mich dann mit Bocksitzen beschäftigt, die auf die Wanne oder Softtasche des Kinderwagens gesteckt wird und das Geschwisterkind dann oben drauf sitzen kann. Diesen Sitz gibt es z.B. von "Baby Dan" oder "Kids2sit". Prinzipiell nicht schlecht, da das Kind auch angeschnallt und mit einem Bügel gesichert werden kann. Allerdings schied er schnell wieder aus, da

1.  das Kind immer rauf und runter gehoben werden muss und nicht mal schnell aufstehen kann

2. der Sitz nur so lange verwendet werden kann, bis man den Sportaufsatz verwendet (also ca. 6-9 Monate)

 

3. mir mein Sohn schon zu groß erschien, um diesen Sitz lange benutzen zu können.

 

Das klassische Buggyboard, das hinten am Kinderwagen befestigt wird und das große Geschwisterkind stehend - mit optionalem Zubehör teilweise auch sitzend - transportieren kann, muss für den Kinderwagen passend sein, da bei zu geringer Schieberhöhe / -tiefe das Schieben schnell nervig wird. Entweder muss man in gebückter Haltung oder seitlich schieben, oder man nimmt in Kauf, dass man mit den Füßen ständig am Board anstößt. 

Beim Quinny Freestyle ist genug Platz und so konnten wir das Litaf Pick Up mit Sitz testen.

Prinzipiell ist es gut konzipiert, auch wenn ich beim Auspacken kurz geschockt war, was für ein riesen Teil das ist. Dafür haben die Füße unter dem Board richtig gut Platz und man läuft nicht Gefahr, sich zu stoßen. Die Befestigung des Litaf ist jedoch nicht sehr flexibel. So kann man zwar die "Arme" mittels Metallrohren verlängern oder Verkürzen und in der Vertikalen verstellen, die horizontale Mindestbreite ist jedoch (auf Grund der Breite des Boards) schon sehr breit, so dass sie am wirklich nicht kleinen Quinny Freestyle grade noch zwischen die Reifen gepasst hat. Die Befestigung erfolgt dann mittels Stiften, die in die Halterung eingeklickt werden. Wir hatten erst Halterungen mit Kunststoffband, das bald gebrochen ist. Ersatzweise habe ich dann welche mit Nylonband bekommen, die besser und fester zu montieren waren. Im Praxistest hat sich das Litaf als bequem erwiesen, mit großem Sitz, der auch hochgeklappt werden kann und viel Platz auch für größere Kinder. Allerdings ist es während der Fahrt öfter mal nach hinten gekippt (vor allem bergab) und das, obwohl es 3 Räder hat und ich Kippen daher für ausgeschlossen hielt. Bordsteinkanten waren wider erwarten kein Problem und beim Quinny konnte man es bei nicht-Gebrauch auch gut komplett hochklappen. Der rückwärts gerichtete Sitz war der große Pluspunkt, der es für mich so interessant gemacht hat. Das lästige Kipp-Problem hat mich dann aber weiter suchen lassen, was uns zum Hoco Bumprider brachte. 

Die geringere Breite und Tiefe des Boards und die wesentlich flexibleren und werkzeuglosen Befestigungseinstellungen machen den Bumprider einfach in der Handhabung. Die Verarbeitung wirkt stabil und die Federung der Räder verspricht Komfort. Der optionale Sitz ist auch einfach aufzustecken und mit Handgriff ausgestattet, jedoch nicht so flach wegzuklappen wie beim Litaf. Außerdem ist er in Fahrtrichtung gerichtet und damit hatten wir das Problem, dass sich mein Sohn bei der Fahrt über Unebenheiten die Knie am Korb des Kinderwagens gestoßen hat, was eine weitere Verwendung schnell ausgeschlossen hat.

Nun haben wir uns noch das Lascal Maxi Board besorgt, auf dessen Sitz wir noch warten, um dann zu testen, ob es vielleicht der Kompromiss aus beiden Versionen sein kann: nicht so riesig, aber mit rückwärts gerichtetem Sitz und gefederten Rädern.

 

 

 Durch Zufall bin ich dann auf den Bibi Swiss Strolli Rider aufmerksam geworden. Dieser ist mehr ein Anhänger auf Buggyrädern mit Fahrradsattel und wird seitlich am Kinderwagen befestigt. Dadurch kann man normal schieben, hat das Geschwisterkind neben sich und kann gut manövrieren. Die Idee hat mich begeistert, dieses Ding wollte ich haben!

Leider wird der Rider nicht mehr produziert, aber gebraucht auf den gängigen Auktionsplattformen war er schnell gefunden. Da er recht gefragt ist, aber nicht mehr hergestellt wird, ist der Preis auch für gebrauchte Teile relativ hoch (zwischen 40 und 70€ für die Standardversion, um die 100€ für die Comfort-Ausführung mit Schalensitz und Gurt). Die Anschaffung war es aber allemal wert. Zunächst hatte ich die Standardausführung mit einem gepolsterten Sattel, Haltegriffen, Fußstützen und mehreren Adaptern, so dass er an fast jeden Kinderwagen passt. Es muss allerdings eine Stelle am seitlichen Gestänge frei sein, um ihn zu montieren, was bei Wägen wie z.B. dem Hartan Topline S schwierig ist, da Schwenkschieber. Lösung hier: Adapter weg lassen und unterhalb des Mechanismus zum Zusammenfalten befestigen. Auch beim TFK Joggster ist es schwierig, da der Sitzbezug über das Gestänge geht, aber auch hier kann man ihn befestigen, ggf. einen der Druckknöpf des Sitzeinhangs offen lassen.

Am Hartan Racer hat er wunderbar gepasst. Er lässt sich leicht schieben und auch Bordsteinkanten oder etwas unebenes Gelände sind kein Problem für den Rider. Einzig bei Kurven muss man etwas aufpassen, dass man sie nicht zu eng nimmt und dass man nicht zu schnell über Bordsteine fährt, da das Kind sonst runter kippen kann, aber das versteht sich ja eigentlich von selbst. Hinten am Sattel ist ein Griff dran, wo man nötigenfalls mit anheben kann, falls man mal nicht um die Kurve zwischen Supermarktregalen oder über eine hohe Kante kommt.

Insgesamt war (und bin) ich ein Fan dieses Anhängers und finde es sehr schade, dass er (oder auch etwas Vergleichbares) nicht mehr produziert wird.

Einzige Nachteile, die ich festgestellt habe: wenn das Baby im Wagen mit Sportaufsatz liegt, kann es sein, dass die Haltegriffe des Riders am Verdeck bzw. dem Fußteil vom Kinderwagen in Kurven hängen bleiben und deshalb nicht so enge Kurven gefahren werden können. Mit der Wanne war das kein Problem. Gleiches Phänomen war, wenn die Wickeltasche am Schiebgriff hing. Aber das waren akzeptable Probleme, wenn man die Wahl hat, sich stattdessen ständig die Füße zu stoßen oder einen krummen Rücken vom Schieben zu bekommen. Die Wickeltasche habe ich dann seitlich am Wagen angebracht und das Problem war gelöst.

Der Rider wird je nach Ausführung mit Schnellspanner oder Schraube mit Drehgriff befestigt, ist also schnell an- oder abmontiert. Auch die Adapter sind schnell rausgeschoben, wobei man die in der Regel ja nicht ständig tauscht.

Die Hand- und Fußstützen sind verstellbar, ebenso die Sattelhöhe. Natürlich nimmt der Rider im Auto mehr Platz weg, als ein Buggyboard, aber den Komfort war das wert.

             Als ich dann entdeckt habe, dass es auch eine Comfort-Version mit Schalensitz und Gurt gibt, habe ich mir auch den noch zugelegt. Dieser hat auch etwas größere Reifen und  einen weiteren Radstand, was ihn kippsicherer macht. Zeitweise hatten wir einen der Rider immer im Auto und den anderen zuhause.

  

 

mehr lesen 3 Kommentare

Für lange Touren - Geschwisterwagen

So praktisch der Strolli Rider auch war - für lange Touren oder gar einen Wanderurlaub war er nicht ausreichend. Auch Kinder wollen sich mal anlehnen oder gar ein Nickerchen machen, was auf so einem Sitz einfach nicht geht. Deshalb habe ich mich dann doch mit der Thematik "Geschwisterkinderwagen" beschäftigt. Da ich bisher nur die Varianten "Doppelbuggy nebeneinander" oder "Tandemwagen hintereinander" kannte, kaufte ich kurzerhand einen gebrauchten Tandemwagen von ABC Design in der Nähe. Da wir immer durch ein Gartentürchen nach draußen müssen, durfte der Wagen nicht breiter als 80cm sein, deshalb der Tandemwagen. Jedoch war mir dieser Wagen trotz Luftbereifung viel zu schwergängig, als dass ich ihn gerne für tägliche Spaziergänge vor allem auch auf unebenen Wegen genutzt hätte. Der nicht verstellbare und von Haus aus relativ hohe Schiebegriff machte es nicht leichter. Außerdem war der Winkel zum Anheben des Wagens irgendwie ungünstig, so dass es vollbesetzt über Bordsteinkanten schwer wurde. Dass das Baby nur hinten liegen konnte und somit das größere Kind immer vorne sitzen musste, brachte zusätzlich eine ungünstige Gewichtsverteilung. So kam der Wagen schnell wieder in die Kleinanzeigen und ich machte mich auf die Suche nach einer besseren Alternative.

 

mehr lesen 0 Kommentare

Weitere getestete Modelle

Mit fortschreitendem Alter der Kinder, eröffnen sich wieder andere Möglichkeiten des "Transports". Zuhause haben wir nach wie vor einen Geschwisterwagen für die langen Spaziergänge; für Unterwegs im Auto sind wir wieder zur Lösung Einzelwagen + Board übergegangen, da nicht immer zwei Kinder dabei sind und wir meistens nicht so weite Strecken zurücklegen, dass zwei vollausgestattete Sitze nötig wären. Außerdem kommt es gelegentlich noch vor, dass die Kleine ein Nickerchen unterwegs macht und da sind die Einzelwägen einfach komfortabler umzulegen, als die Doppelwägen.

 

Was ich unbedingt noch testen wollte, war ein Wagen mit großen Einzelschwenkrädern vorne. Ich konnte den Patron "Terix T4" ergattern, eine eher unbekannte Marke aus Tschechien, die eigentlich auf Reha-Transportwägen spezialisiert ist, aber auch Kinderwägen produziert. Dabei legt der Hersteller Wert auf Qualität, die ich durchaus bestätigen kann und modernes Design, das den Wagen zum Blickfang macht.

Luftreifen hinten, Vollgummi vorne und eine sehr gute Federung bei geringem Eigengewicht zeichnen dieses Modell aus.

Die einfach aufsteckbare Sitzeinheit ist ebenfalls sehr leicht, ergonomisch geformt und komfortabel gepolstert. Kleines Manko ist die Liegeposition, bei der die Füße hochgelagert bleiben, da die Sitzschale nur gekippt wird und nicht flach gelegt werden kann.

Auch finde ich die Größe der Sitzeinheit nicht ausreichend; das Verdeck ist bereits jetzt, bei einem Alter von knapp zwei Jahren, nur noch knapp über dem Kopf meiner Tochter, so dass der Wagen nicht allzu lange nutzbar ist.

Das ist sehr schade, zumal der Fahrkomfort wirklich toll ist und er auch einhändig sehr gut zu schieben ist. Die Teleskop-Schiebestange mit zusätzlich per Knickgelenk verstellbarem Bügel ist sehr variabel.

mehr lesen 0 Kommentare

Und was schiebst Du so? - Marken und ihre Hintergründe

Wie in den meisten Bereichen unseres Lebens gibt es auch bei den Kinderwägen Marken mit unterschiedlichem Ruf. In Foren werden diese teils wie Automarken diskutiert, verglichen, gelobt oder verteufelt. Sicherlich gibt es sowohl preisliche, als auch qualitative Unterschiede und jeder macht seine Erfahrungen, die ihn von einer Marke überzeugen oder abbringen. Interessant finde ich dabei, dass es auch bei den Kinderwägen Modephänomene gibt, Trends die aufgegriffen werden, deren Sinn und Praxistauglichkeit aber stark in Frage stehen. Ganz abgesehen von horrenden Preisen, die dafür z.T. verlangt werden.

Wenn man sich einmal die Mühe macht und die Markenhintergründe recherchiert, kristallisieren sich manchmal interessante Verflechtungen heraus. Tochterfirmen, Aufkäufe, Lizenzen - so entpuppen sich manch vermeintliche Konkurrenten als ein Unternehmen, das den halben Markt dominiert.

Ich habe mich einmal auf die Suche begeben, da ich diese Markenursprünge und Firmenhistorien sehr interessant fand.

Hier könnt ihr nachlesen, was ich so herausgefunden habe:

 

 

Hartan: ein deutsches Familienunternehmen mit langer Tradition

 

Die Firma Hartan besteht seit 1892 und begann mit der Fertigung von Korbwaren. Später stellten sie um auf Kinderwagenproduktion. Von der Konstruktion über das Design bis zur Fertigung wird alles in Deutschland ausgeführt. Zertifizierungen für die Erfüllung von DIN-Normen, Schadstofffreiheit und TÜV-Beständigkeit schreibt die Firma groß.

Die Preise für die Wägen sind nichts für den kleinen Geldbeutel, doch die Qualität überzeugt meiner Meinung nach und die Investition rentiert sich auf lange Sicht.

 

Quelle: www.hartan.de

 

 

TFK - Trends for Kids: eine Marke, die für Sportlichkeit steht

 

Gegründet 1997 mit der Idee, sporttaugliche Kinderwägen zu konstruieren. Der Fokus der Firma liegt auch heute noch auf den 3-rädrigen Joggern, wobei das Design und die Funktionen auch weniger sportliche Eltern begeistern. Deshalb sind auch stadttaugliche Buggies im Angebot und nicht zuletzt einer der wohl gefragtesten Zwillingswagen.

Die Firma ist im Gewerbeverzeichnis Düsseldorf (NRW) eingetragen und besitzt mittlerweile ein Ladengeschäft mit eigener Werkstatt in Ergolding (Bayern). Auch TFK legt Wert auf Qualitätsmanagement und -kontrolle, Funktionalität und Komfort. Auch das hat natürlich seinen Preis, wobei auch hier die Qualität stimmt.

 

Quellen: www.buggy.de; www.tfk-babyoutdoor.de; www.gewerbeverzeichnis-deutschland.de

 

 

DOREL: der Riese hinter vielen Marken

 

Die Firma mit Ursprung in Kanada hat inzwischen viele Marken unter seinen Fittichen und operiert weltweit. Vorwiegend in Kanada und den USA, aber gerade die "Juvenile Brands" (Marken mit Waren für Kinder), sind auch in Deutschland bzw. Europa sehr bekannt. So hat Dorel 1994 die niederländische Firma Maxi Cosi aufgekauft, die vorwiegend Babyschalen und Kindersitze produziert und auch Travelsystem-Kinderwägen anbietet. 2000 folgte die amerikanische Firma Safety 1st, die ein breites Spektrum an Kinderprodukten und auch günstige Kinderwägen im Angebot hat. 2001 wurde die ebenfalls niederländische Firma Quint B.V. übernommen, die die Kinderwägen der Marke Quinny vertreibt. Quinny begann mit 3- und 4-rädrigen Kinderwägen, die Platz und Komfort boten (wie dem Freestyle), konzentriert sich aber mittlerweile fast ausschließlich auf City-Buggies, unter denen vor allem das Modell "Zapp" sehr beliebt ist (auch wenn ich persönlich ihn ziemlich hässlich finde, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache ;-). Seit 2014 ist auch die israelische Firma Tiny Love Ltd, die Babyprodukte und Spielzeug herstellt, unter dem Schirm von Dorel. Neben den auf Produkte für Kinder spezialisierten Firmen vereint Dorel übrigens auch Möbelhersteller und Fahrradfirmen unter sich.

 

Quelle: www.dorel.com

 

 

Teutonia: Individualismus und Qualität

 

Vor über 65 Jahren im nordrhein-westfälischen Teutoburger Wald (daher der Name) gegründet, schreibt Teutonia Qualität, Komfort und Design auf seine Flaggen. Eine Besonderheit bei dieser Marke ist die Möglichkeit für jeden Endkunden, seinen Wunsch-Kinderwagen individuell zusammenzustellen. So kann man sich ein Unikat bauen lassen, das den eigenen Wünschen voll entspricht. Seit 2007 ist Teutonia allerdings eine Marke der Newell Brands aus Georgia, USA. Diese vereint unter anderem auch die bei uns bekannten Marken Baby Jogger, Graco und NUK in sich.

Seit November 2017 befindet sich Teutonia in der Insolvenz.

Quellen: www.teutonia.de; www.newellbrands.com; https://www.kinderwagen-ersatzteil-profi.com/neuigkeiten/teutonia-ersatzteile-trotz-insolvenzverfahren

 

 

Gesslein: eine deutsche Familiengeschichte

 

Auch die Firma Gesslein mit Standort in Bayern besteht seit über 60 Jahren und befindet sich wie Hartan in Familienbesitz. Auch sie setzt auf den Wirtschaftsstandort Deutschland und legt Wert auf Praxistests durch die eigenen Mitarbeiter. Neben Kinderwagen produziert sie auch Möbel, Accessoires und Textilien rund ums Kind.

 

Quelle: www.gesslein.de

 

 

Bugaboo: Design als Hauptmerkmal

 

Die niederländische Firma mit eigener Produktionsstätte in China legt viel Wert auf Design. Wenn es eine "Modemarke" für Kinderwägen gibt, dann wohl diese. Auch Qualität und Funktionalität schreibt die Firma groß. Seit 1999 existiert die Marke und produziert seit 2001 Kinderwägen für verschiedenes Terrain und mit diversen Funktionen. Ein markantes Design, vor allem bei den Sitzeinheiten, verleihen der Marke einen hohen Wiedererkennungswert. Wie das bei Designer-Produkten so ist, liegt auch hier der Preis für eines dieser Produkte in der Oberklasse.

Eine Anmerkung kann ich mir hier nicht verkneifen: so viel Wert die Firma auf Funktionalität legen mag, so unverständlich ist mir das Design der Sitzeinheit, deren Fußteil sich nicht waagrecht stellen lässt. Außerdem ist mir das Befestigungssystem suspekt, bei dem sowohl Wanne als auch Sportaufsatz an zwei aufgesetzten Punkten fixiert werden, die dann quasi "frei stehen" und somit in meinen Augen einfach wackelig und instabil erscheinen. Ich habe noch keinen Bugaboo persönlich getestet, aber wenn ich einen auf der Straße sehe, wie die Wanne hin und her schaukelt, wenn der Wagen über leicht unebenes Terrain fährt, weiß ich nicht, ob Design das wert ist... und ganz ehrlich: nach 1,5 Jahren ist doch da Schluss?! Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Konstruktion einem 4-Jährigen standhält, der darauf rumklettert. Aber wie gesagt: das ist meine Meinung und ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, falls ich mal dazu komme, einen zu testen ;-)

 

Quelle: www.bugaboo.com

 

 

Hauck: ein weiteres deutsches Familienunternehmen

 

Auch Hauck begann als Korbmacherei und produziert mittlerweile seit über 90 Jahren. Das Sortiment ging über zu Kinderwägen und erweiterte sich auf Kinderbetten, Autositze, Hochstühle, Wippen und weiteres Zubehör.

Über die Produktionsstätten konnte ich nichts herausfinden, aber da Hauck für eher preiswertere Produkte bekannt ist, schätze ich, dass in Asien gefertigt wird. Dennoch schreibt auch Hauck Qualitätsstandards groß.

Die neue Tochtermarke "ICoo" soll das Premiumsegment bedienen und wartet mit außergewöhnlichem Design und exklusivem Zubehör auf.

 

Quelle: www.hauck.de

 

 

Hoco: der Österreicher unter den Kinderwägen

 

Die seit 1948 existierende Firma entwickelt ihre Kinderwägen in Oberösterreich und produziert in China. Das Sortiment umfasst verschiedene Kinderwagentypen und Zubehör. Die Firma selbst schreibt, dass sie ganz besonderen Wert auf Schadstofffreiheit legt und die Markenpositionierung bei "Oberklasse zu Mittelklassepreis" einzuordnen ist.

 

Quelle: www.hoco.at 

 

 

Kunert: der Kinderwagen für den kleinen Geldbeutel

 

Die Marke der M&L Handel GmbH & Co.KG bietet diverse Kinderwägen zum kleinen Preis. Verschiedene Ausstattungsmerkmale und teils auffälliges Design (z.B. Felgen im Chrom-Look oder Sitzbezüge mit Leoparden-Print) lassen so manches Modell ins Auge stechen. Dass die Qualität dem Preis entsprechend ist, darf man wohl erwarten, wobei ich noch keinen Wagen getestet habe. Was mir vor allem bei den Schwenkschiebern diesen Kinderwägen immer auffällt, ist der Winkel der Schieberkonstruktion, der auf mich einen unhandlichen Eindruck macht. Aber das kann auch täuschen. Die Firma bietet neben Kinderwägen auch noch andere Produkte für Kinder an.

 

Quelle: www.ml-handel-shop.de

 

 

Peg-Perego: made in Italy

 

Die in den 1940er Jahren gegründete italienische Firma mit Produktion im eigenen Land stellt neben dem wohl bekanntesten Modell, dem Pliko, auch andere Kinderwagentypen her. Außerdem Hochstühle, Kindersitze und Kinderfahrzeuge. Sie legt hohen Wert auf die Alltagstauglichkeit ihrer Produkte, Sicherheit und Kundendienst.

 

Quelle: www.pegperego.com

 

 

Emmaljunga: schwedische Qualität seit 1925

 

Getreu der eigenen Firmenpolitik mit Blick auf Produktentwicklung und Umweltschutz produziert der Hersteller im eigenen Land. Dabei bezeichnet Emmaljunga als seine Kernwerte Sicherheit, Funktion und Design. Angeboten werden hauptsächlich "große", vierrädrige Kinderwägen, die überwiegend ein "klassisches" bzw. "nostalgisches" Design aufweisen.

 

Quelle: www.emmaljunga.de

 

 

Phil & Teds: der Spezialist für platzsparende Tandemwägen

 

Die ursprünglich 1994 von einem Vater-Sohn-Team gegründete, neuseeländische Firma, steht vor allem für praktische Tandem-Kinderwägen, die wenig Platz benötigen. Ein cleveres System ermöglicht es, die Kinderwägen sowohl einzeln, als auch doppelt besetzt zu nutzen und dabei weder aufgebaut, noch zusammengeklappt, viel Platz einzunehmen.

Mittlerweile vetreibt die Firma auch die Marke Mountain Buggy und setzt seine Produkte hauptsächlich in Großbritannien, Australien und den USA ab. Im Preissegment ist die Marke im oberen Bereich angesiedelt.

 

Quellen: www.philandteds.com; https://en.wikipedia.org/wiki/Phil%26teds

 

 

ABC-Design: Design muss nicht immer teuer sein

 

Die deutsche Firma wurde 1989 gegründet mit der Idee, hochwertige Produkte mit fairem Preis-Leistungsverhältnis zu verkaufen. Dass dafür in China produziert wird, verschweigt die Firma nicht.

Der Name ist Programm und so erkennt man auch die Kinderwägen von ABC-Design an ihrem eigenen Stil. Vor allem der Geschwisterwagen "Zoom", der als erster ein neuartiges, platzsparendes und dennoch variables Geschwister-System vorwies, ist bekannt. ABC-Design bietet Design, Qualität und Funktionalität deutlich unterhalb der hohen Preisgrenze, die sonst für diese Kombination üblich ist.

 

Quelle: www.abc-design.de

 

 

Knorr-Baby: wortwörtlich "der Volkswagen unter den Kinderwägen"

 

Die Firma Knorr besteht seit fast 70 Jahren und ist mit ihrem Firmensitz in Bayern angesiedelt. Sie produziert ihre Kinderwägen in Europa und bietet neben klassischen Kinder-, Sportwägen und Buggies auch eine Serie unter Lizenz von Volkswagen, die den Designs von verschiedenen VW-Modellen nachempfunden sind. Die Firma wurde ausgezeichnet für ihre Qualität, Funktionalität und Design. Auch ein Premiumsegment wird angeboten, mit Vollausstattung der Wägen inkl. Babyschalen. Preislich sind die Wägen auch eher im oberen Bereich angesiedelt.

 

Quelle: www.knorr-baby.de

 

 

MacLaren: "der Mercedes unter den Buggies"

 

Zwar hat der Markenname nichts mit den Rennautos zu tun, dennoch ist der Vergleich treffend. Seit den 1960er Jahren hat - begründet durch den Innovationsgeist eines britischen Flugzeug-Ingenieurs - MacLaren leichte und kompakt faltbare Buggies entwickelt. Als erste Firma weltweit hat sie sich das "Regenschirm-Faltsystem" für Kinderwägen patentieren lassen und steht auch heute noch für stabile, leichte und wendige Buggies mit verschiedenen Systemen, die auch die Benutzung von Babyschalen auf dem Buggy oder den Transport von Geschwistern erlauben. Neben den eher schlichten Designs der klassischen Buggies bietet MacLaren auch spezielle Designs z.B. im BMW-Stil oder den "Spitfire" an, der dem britischen Kampfflugzeug nachempfunden ist. Preislich sind diese Buggies ebenfalls im oberen Bereich angesiedelt.

 

Quelle: www.maclarenbaby.de

 

 

Britax Römer: Deutschland trifft England

 

Die deutsche Firma Römer (1872 gegründet), vor allem für Sicherheitsequipment bekannt, und die englische Firma Britax (existiert seit den 1930er Jahren) fusionierten 1978 und sind seither vor allem für Kindersitze bekannt. Produziert wird in Ulm (Umzug nach Leipheim 2016 geplant) und Andover (England). Seit 2011 gehört auch die Kinderwagenfirma BOB, die sich vor allem auf sportliche Outdoor-Wägen spezialisiert hat, zum Unternehmen. So ist auch dieser Kinderwagentyp erhältlich, da bisher eher City-Modelle im Programm waren. 2013 kaufte Britax Römer die Sparte der Kinderwägen und Kindersitze des schwedischen Unternehmens BRIO. Sicherheit wird bei Britax Römer natürlich ursprungsgetreu groß geschrieben, aber auch sinnige Travel-Systeme sind erhältlich. Dieser Standard hat natürlich auch seinen Preis, aber der Name der Firma spricht für sich.

 

Quelle: www.britax-roemer.de

 

 

Stokke: vom Hochstuhl zu den Kinderwägen

 

Gegründet 1932 in Norwegen, begann die Firma zunächst mit der Produktion von Bussitzen und ergonomischen Büromöbeln. 1972 kam der weltbekannte Hochstuhl "Tripp Trapp" auf den Markt, dessen funktionales und zeitloses Design bis heute großen Anklang findet. Seit 2003 stellt die Firma auch Kinderwägen her, bei denen vor allem Wert auf die gesunde Entwicklung des Kindes und den Kontakt zwischen Eltern und Kind gelegt wird. Das Design ist deshalb eher außergewöhnlich und teils gewöhnungsbedürftig, da das Kind sehr hoch sitzt. 

Bis 2014 war die Firma in Besitz der Familie Stokke, bis sie an eine belgische Investmentfirma ging, die sich wiederum in Besitz der südkoreanischen NXC befindet.

 

Quelle: www.stokke.com

 

 

Herlag: eine Alternative

 

Die eher unbekannte Marke Herlag gehört zur Unternehmensgruppe Kettler, die u.a. Gartenmöbel und Schaukeln produziert. Herlag stellt vorwiegend Kinderhochstühle her, aber auch sportliche Kinderwägen und Buggies für den kleineren Geldbeutel. Eine eigene Website für die Kinderwägen konnte ich nicht ausfindig machen, so dass ich davon ausgehe, dass sie nur über andere Händler vertrieben werden.

 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kettler_(Unternehmen); https://www.amazon.de/Herlag-Kinderwagen-Buggys-Zubeh%C3%B6r-Baby/s?ie=UTF8&page=1&rh=n%3A3968953031%2Ck%3AHerlag

 

 

Chic4Baby: günstige und große Produktpalette

 

Die deutsche Firma Chic4Baby ist vor allem für günstige Kinderwägen verschiedener Typen bekannt. Sie betont, dass alle Produkte gängigen Normen und Sicherheitsstandards entsprechen, auch was die Schadstofffreiheit betrifft. Wo die Firma produziert, konnte ich nicht herausfinden.

 

Quelle: www.chic4baby.de

 

 

Baby Jogger: Funktionalität aus den USA

 

1984 startete Baby Jogger mit der Produktion sportlicher Kinderwägen, die dem Namen alle Ehre machten. Ähnlich wie bei TFK wurden zunächst sportlich funktionale, echte Jogger hergestellt. Später erweiterte sich das Sortiment um stadt-taugliche Alltagsbuggies und multi-funktionale Kinderwägen. Der City Select ist sicher eines der gelungensten Modelle und als Geschwisterwagen sehr beliebt. Baby Jogger ist eher im oberen Preissegment anzusiedeln. Die Marke ist bei uns nicht allzu bekannt und verbreitet, aber erhältlich. Sie ist ebenfalls teil der Newell Brands.

 

Quelle: www.babyjogger.com; www.newellbrands.com

 

 

Brevi: Kinderprodukte aller Art

 

die italienische Firma Brevi existiert seit 1954 und produziert eine ganze Bandbreite von Kinderartikeln. Vom Hochstuhl über Reisebetten bis zum Kinderwagen ist alles dabei. Auch Brevi bestätigt Produktsicherheit und ist stolz auf seine Innovationen, die Design und Ergonomie vereinen.

Bei uns sind die Produkte sind allzu bekannt und verbreitet.

 

Quelle: www.brevi.eu

 

 

Chicco: der italienische Marktführer

 

Chicco entstand als Tochtermarke der 1946 in Italien gegründeten Firma Artsana, die Medizinprodukte herstellt. Seit 1958 wird unter dem Markennamen Chicco alles für die Bedürfnisse von Babies und Kindern von der Geburt bis 3 Jahre hergestellt. Unter seinen Werten zählt die Firma Verlässlichkeit, Aktualität, Kompetenz, Innovation, Fürsorge, Transparenz und Leichtigkeit auf.

Chicco ist eine weltweit bekannte und etablierte Marke für Kinderprodukte.

 

Quelle: www.chicco.de

 

 

Concord: vom Vater der "Storchenmühle"

 

Gegründet 1978, vom Gründer der Marke Storchenmühle, war Concord zunächst als Produzent von Autokindersitzen tätig. Erst seit 2007 werden auch Kinderwägen hergestellt, vorwiegend Travel-Systeme und leichte Kinderwägen und Buggies. 2004 zog der Hauptsitz von Deutschland nach Spanien um, wobei sich die Abteilungen für Entwicklung, Design und Marketing weiterhin in Deutschland befinden.

 

Quelle: http://de.concord.es/

 

 

Storchenmühle: wohlbekanntes deutsches Original

 

Gegründet 1949 mit der Idee, Kinderwägen zu fertigen, stellte die Firma außerdem Kinderhochstühle und Autositze her. 2004 fusionierte sie mit dem Autozulieferer RECARO und produziert heute nur noch Autositze und Zubehör. Obwohl die Firmen zusammen gehören, stellt jede unter seinem Namen Produkte her. Soweit ich herausfinden konnte, werden von Storchenmühle keine Kinderwägen mehr produziert. RECARO produziert Buggies mit Travel-System.

 

Quelle: www.storchenmuehle.de; https://de.wikipedia.org/wiki/Storchenm%C3%BChle

http://de.recaro-cs.com/recaro-kinderwagen

 

  

Cybex: aus der Welt der Kindersitze

 

Über die Entstehungsgeschichte von Cybex konnte ich leider nichts herausfinden, nur dass sie ursprünglich Autokindersitze herstellte und nun auch Buggies mit Travelsystem, wie RECARO. Cybex wurde 2014 von der chinesischen Firma Goodbaby aufgekauft, die auch den kleinsten Buggy der Welt, den "Pockit" herstellt.

 

Quelle: www.cybex-online.com

 

 

Easywalker: 3-Rad-Pionier

 

Die niederländische Firma wurde 1989 von einem Metzgerssohn gegründet, der den ersten sporttauglichen 3-Rad-Kinderwagen Europas baute. Easywalker verfolgt klare Philosophien: “Vorwärts denkend und lebensbejahend” und “schön einfach - so spazieren wir bei Easywalker auf der Erde!" In der Produktlinie finden sich schicke, aber "leichte" Buggies und Kinderwägen und eine Mini Cooper - Serie. Der 3-Rädrige Sportwagen, der den Beginn der Produktion prägte, wird jedoch nicht mehr hergestellt.

 

http://easywalker.nl/de

 

 

Joolz: jung, modern und nachhaltig

 

Die 2004 gegründete, ebenfalls niederländische Firma, legt Wert auf Innovationen, modernes Design und engagiert sich für Nachhaltigkeit. Joolz bietet derzeit zwei verschiedene Kinderwägen an, die individuell zusammenstellbar sind. Die Zielgruppe sind eher urbane Familien, da die Wägen eher nicht geländetauglich sind.

 

Quelle: http://my-joolz.de/category/joolz-de/

 

 

Kiddy: Sicherheit an erster Stelle

 

Die deutsche Firma Kiddy existiert seit 1966 und ist einer der Marktführer im Bereich Kindersitze für das Auto und vertreibt diese weltweit. Kiddy bietet 2 Buggies mit Travel-System an. Es scheint momentan in Mode zu sein, dass jeder Autositzhersteller seine eigene Buggy-Serie dazu auf den Markt bringt.

 

Quelle: www.kiddy.de

 

 

mutsy: älter als man denkt

 

Die niederländische Firma existiert bereits seit 1937, damals noch unter dem Namen Mutsaert's und entwickelte seine Kinderwägen stets weiter und legte wert auf Kombinierbarkeit und Modulsysteme. Seit 1997 haben die Modelle das unverwechselbare Design mit der schrägen "L-Form". Mutsy bietet sowohl geländegängige Wägen mit lenkbaren Achsen, als auch City-Modelle.

 

Quelle:  https://mutsy.com/dede/

 

 

Moon: junger Style aus Bayern

 

Über die Geschichte der Firma Moon, die dank ihres Logos, bei dem die zwei "O" ineinander liegen, oft falsch geschrieben wird ("Mon") konnte ich nicht viel herausfinden. Es scheint eine relativ junge Firma zu sein, die sich dem Trend anschließt, schlanke Kinderwägen in modernem Stil zu bauen. Die Wägen sind jedoch sowohl stadt- als auch landtauglich und es gibt 3-in-1-Modelle. Man kann wählen zwischen 5 verschiedenen Designs (hauptsächlich den Bezugsstoff betreffend) und dann das entsprechende Kinderwagenmodell, wobei nicht jedes Modell in jedem Design verfügbar ist. Die Babywanne und der Sportaufsatz sind auch nur an zwei Punkten aufgesetzt, dafür kann man wenigstens die Fußstütze verstellen. Preislich sind die Wägen im mittleren Bereich angesiedelt und wenn es auch das Design vom Vorjahr sein darf, kann man ein ganzes Set wirklich günstig bekommen.

 

Quelle: www.moon-buggy.com

 

 

Osann: Deutsches Unternehmen mit Verbindung nach Frankreich

 

Osann besteht seit 1980 und startete ebenfalls mit der Produktion von Kindersitzen. Das Unternehmen gibt auch seiner Homepage an, für die Entwicklung und den Vertrieb des Maxi-Cosi zuständig gewesen zu sein. Heute bietet Osann viele Produkte rund ums Kind an und hat Produktionsstätten in Deutschland und Frankreich. Dabei wird auf Qualität und die Erfüllung von Sicherheitsstandards großen Wert gelegt.

Die Kinderwägen, die Osann anbietet, sind leichte Sportwägen und Shopper, außerdem einen Kombikinderwagen unter dem Markennamen "Beebop", der von der Optik her dem Bugaboo auffallend ähnelt.

 

Quelle: www.osann.de

 

  

Zekiwa: Ostdeutsches Traditionsunternehmen

 

Der Name Zekiwa setzt sich zusammen aus Zeitzer Kinder-Wagenindustrie. Das Unternehmen fertigt bereits seit 1846 Kinder- und Puppenwägen und wurde geprägt durch politische Veränderungen. Zu DDR-Zeiten stellte Zekiwa auch für Westdeutsche Unternehmen wie Neckermann her und wurde zur größten Kinderwagenfabrik Europas. Heute baut Zekiwa größtenteils im Ausland normgeprüfte und schadstoffreie  Kinderwägen unterschiedlicher (Preis-)Klassen und Ausstattungsmerkmalen.

 

Quelle: www.zekiwa.de; https://de.wikipedia.org/wiki/Zekiwa

 

 

Joie: junger Schwung aus Großbritannien

 

Die Firma mit dem Namen, bei dem man sich nicht sicher ist, wie er ausgesprochen wird (ich schätze wie "joy"), wurde von einer Gruppe Eltern und deren Freunden gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, nützliche, vielseitige und nachhaltige Kinderprodukte zu günstigen Preisen herzustellen. An Kinderwägen sind hauptsächlich leichte und gut faltbare Buggies im Angebot, darunter auch ein Zwillingsbuggy.

 

Quelle: www.joiebaby.com

 

 

Inglesina: Italienisch trotz "anglizistischem" Namen

 

Gegründet in den 1960er Jahren, stellt Inglesina vielerlei Produkte für Kinder her. Inspiriert von englischen Kinderwagenmodellen, wurde der erste Kinderwagen gebaut und hatte auch Einfluss auf die Namensgebung der Firma. Angeboten werden hauptsächlich große, klassische Kinderwägen, aber auch Buggies mit Travelsystem, allesamt in den oberen Preisklassen angesiedelt.

 

Quelle: www.inglesina.com

 

 

Eigenmarken: Bruin/Babies R Us, BO1

 

Toys R Us und Babyone bieten Kinderwägen unter dem Namen ihrer Hausmarken an, jedoch konnte ich nicht herausfinden, wer diese produziert. Da Eigenmarken meist in Werken namhafter Hersteller produziert werden, gehe ich davon aus, dass auch diese Marken von bekannten Herstellern stammen.

 

 

Diese Liste ist natürlich nicht vollständig, aber ich denke, die hierzulande bekanntesten Marken sind dabei. Derzeit drängen auch viele chinesische Hersteller auf den Markt, die den Trend erkannt haben, aber wesentlich billiger produzieren. Und wie immer gilt: jeder kann selbst entscheiden, was ihm am Besten gefällt!

 

1 Kommentare

Vier Räder und 10 Beine - unterwegs mit Kind & Hund

Beim Spaziergang mit Kind(ern) und Hund(en) gibt es so manches zu beachten. Es ist natürlich von Vorteil, wenn der Hund soweit leinenführig ist, dass er nicht ständig in irgendeine Richtung zieht und somit den Kinderwagen "umlenkt". Sofern die Möglichkeit des Freilaufs für den Hund besteht, ist das Ganze natürlich schon um einiges leichter. Dennoch müssen der Hund und die Kinder im Auge behalten werden, was manchmal schon etwas anstrengend ist, wenn es durcheinander wuselt ;-)

Wird der Hund an der Leine neben dem Kinderwagen geführt, habe ich mir angewöhnt, ihn immer auf der verkehrsabgewandten Seite zu halten, um schon mal die Gefahr zu minimieren, dass er plötzlich auf die Straße springt oder auf diese ausweichen will, wenn es neben dem Kinderwagen eng wird.

Auch wenn es manchmal verlockend erscheint: die Leine sollte niemals am Kinderwagen befestigt werden! Dadurch hat man zwar eine Hand frei, die Gefahr, dass der Kinderwagen vom Hund plötzlich umgerissen wird, ist aber zu groß. Dabei gehe ich natürlich von einem Hund aus, der gewichtsmäßig dazu in der Lage wäre. Aber auch einen kleinen Hund sollte man nicht anbinden, da die Leine sich verheddern und den Hund strangulieren könnte.

Nutzt man eine Langlaufleine, muss man darauf achten, dass der Hund auf einer Seite vor dem Kinderwagen bleibt, da er das Kind sonst ebenfalls in die Leine verwickeln oder damit schmerzhaft streifen könnte.

Will man die Hände trotzdem frei haben, bietet sich ein Hüftgurt an, an dem die Leine befestigt wird. Alternativ kann man auch eine längere, mehrfach verstellbare Führleine nehmen und sie über die Schulter hängen.

 

Dadurch dass meine Kinder mit einem großen schwarzen Hund aufwachsen, sind sie angstfrei gegenüber allen anderen Hunden, was nicht immer gut ist. Es ist nicht leicht, ihnen beizubringen, dass nicht jeder Hund Kindern gegenüber freundlich ist und sich von ihnen angrapschen lassen will. Gerade wenn sich zwei Hunde das erste Mal treffen, ist es besser, die Kinder von der Begegnung fern zu halten, da man den Verlauf noch nicht abschätzen kann und die Kinder als Unbeteiligte zwischen die Fronten geraten könnten.

Geht man die ersten Runden mit einem Neugeborenen und dem Hund spazieren, so sollte man bedenken, dass der Hund ggf. anders reagieren könnte, als bisher. Neben dem Kinderwagen zu marschieren, ist schon eine Umgewöhnung, wenn auch für die meisten Hunde kein Problem. Schätzt man den eigenen Hund in dieser Hinsicht eher als empfindlich ein, kann man mit dem leeren Kinderwagen noch während der Schwangerschaft eine Proberunde einlegen und nötigenfalls mit dem Hund üben, locker neben dem Wagen herzulaufen, ohne sich auch noch auf das Kind konzentrieren zu müssen. So kann der Hund stressfrei lernen, dass der Kinderwagen nichts schlimmes ist. Natürlich sollte man dabei vermeiden, den Hund anzufahren, besonders wenn es sich um ein kleineres Exemplar handelt, um keine negative Verknüpfung mit dem Kinderwagen entstehen zu lassen.

 

Es ist damit zu rechnen, dass die Nachbarn oder andere Personen, die man auf dem Spaziergang so trifft, den Nachwuchs begutachten werden wollen. Abgesehen von den fremden Menschen, die ungefragt einfach in den Kinderwagen grapschen, möchte man den netten Nachbarn vielleicht gerne einen Blick gewähren. Ist der Hund dabei, sollte man diesen bei den ersten Begegnungen stets beobachten und notfalls schnell auf ihn einwirken können. Die Ankunft eines neuen, kleinen, wehrlosen Familienmitglieds kann nämlich ungeahnte Beschützerinstinkte bei Hunden wecken. Die können von Anknurren bis Schnappen oder Beißen nach den potenziell bedrohlichen Personen unterschiedlich ausfallen. Auch unser Hund war mit jedem neuen Kind etwas wachsamer, als ich ihn eingeschätzt hätte und ich muss aufpassen, wie er reagiert, wenn sich ein Fremder dem Kinderwagen nähert. Mittlerweile kann ich ganz gut erahnen, wen er als Bedrohung einstufen wird; meist sind es Menschen, die auch ich als "komisch" oder unangenehm empfinde und um die ich dann schon einen Bogen mache. Manchmal kann ich jedoch nicht mehr ausweichen, dann bin ich eigentlich ganz dankbar, wenn unser vierbeiniger Bodyguard durch sein Bellen verhindert, dass meine Kinder von einer solchen Person angefasst werden.

 

Die abschreckendste und wahrscheinlich auch am meisten "Gerede" auslösendste (wir wohnen ländlich) Wirkung hatten wir sicherlich, als wir die beiden Hunde unserer Bekannten für einige Wochen bei uns aufnahmen, da diese nach Deutschland einwanderten und die Hunde auf Grund der Hitze zur geplanten Umzugszeit mit dem Flugzeug vorausschicken mussten. So hatte ich bei jedem Spaziergang drei Hunde nebenherlaufen. Als meine Schwester noch verreiste, waren es zeitweise sogar vier Hunde. Das war dann aber wirklich anstrengend! Drei Labrador Retriever und eine Beagle-Mops-Kreuzung neben einem Kinderwagen mit zwei Kindern gaben wohl ein lustiges Bild ab.

Mit der dreifach-Führleine klappte das Spazieren ganz gut und die Hunde waren zum Glück alle sehr verträglich und umgänglich, auch den Kindern gegenüber. Ich war jedoch auch froh, als ich wieder mit nur einem Hund spazieren gehen konnte. Unser Hund übrigens auch :-D

 

0 Kommentare

Der perfekte Kinderwagen - eine Utopie?

Der "perfekte" Kinderwagen - wieder mal eine Definitionssache. Es mag Familien geben, die ihren Kinderwagen meistens unter den selben Umständen nutzen und den perfekten Wagen für sich gefunden haben, weil er ihren Anforderungen entspricht. Wenn man allerdings in wechselnden Umgebungen unterwegs ist oder/und sich die Umstände ändern, ist es schon nicht mehr so wahrscheinlich, dass man einen Kinderwagen findet, der alle Anforderungen bestmöglich erfüllt.

Wir nutzten daher schon mal einen Wagen immer zuhause und einen (bzw. zwei), die immer im Auto sind. So erfüllt einer das Kriterium des geringen Faltmaßes, der andere mehr den Platzkomfort und Stauraum. Mein perfekter Wagen für alle Lebenslagen müsste daher folgende Eigenschaften haben:

  • Gutes Platzangebot, sowohl für das Kind, als auch an Stauraum (Einkaufskorb und Möglichkeit, Taschen anzubringen)
  • Einigermaßen geringes Faltmaß und keine Aufsätze, die viel Platz wegnehmen
  • Nicht allzu hohes Eigengewicht
  • Möglichkeit, zwei Kinder sitzend zu befördern, aber auch als Einzelwagen nutzbar
  • Geringeres Breitenmaß
  • Mindestens ein Sitz mit (bequemer) Liegeposition
  • Verstellbarer Schiebegeriff, Gurte, Sicherheitsbügel, Verdeck
  • Schwenk- oder lenkbare Räder
  • Geländegängigkeit oder die Option dafür (Quadachse)
  • Umsetzbare Sitzeinheit oder Schwenkschieber
  • Mit einer Hand manövrierbar
  • Stabilität und Nutzbarkeit auch für größere Kinder
  • Handbremse

All diese Kriterien konnte bisher leider noch keiner der Wägen erfüllen, auch wenn der ein oder andere nah dran war.

Dem Ziel am nächsten kommt hier der Baby Jogger City Select, der sowohl als Einzel- als auch als Geschwister-/Zwillingswagen eine gute Figur macht, wenig Platz benötigt und dennoch genug Variabilität und Komfort auch für zwei Kinder bietet. Das neue Modell LUX ist jetzt noch zusätzlich mit Hinterachsfederung und Verzögerungs-Handbremse ausgestattet, so dass damit tatsächlich alle meine persönlichen Kriterien erfüllt wären (wäre er nicht so teuer ;-)

Der Emmaljunga Super Viking folgt auf Platz 2. Auch er kann super als Einzel- oder Doppelwagen genutzt werden und ist mit dem großen Sportsitz auch noch super bequem. Er ist genauso wendig und gut zu fahren wie der Baby Jogger, einhändig sogar etwas besser zu lenken, und klein für einen Zweisitzer. Allerdings ist er nicht so variabel was die Sitzanordnung angeht.

Dem ABC Design Zoom würde ich Platz 3 zuweisen, da er auch sehr variabel und wendig war, wenn auch etwas mehr "Schlachtschiff" und qualitativ nicht so hochwertig. Er teilt sich den Platz mit dem Quinny Freestyle Tandem 4XL, der ebenfalls viele der Kriterien erfüllte, aber letztendlich selbst so schwer war, dass er vollbesetzt sehr anstrengend zu schieben wurde, je größer die Kinder wurden. Außerdem hatte er alles andere als ein geringes Klappmaß, wenn man ihn transportieren wollte.

 

Der Typ "Sit 'n Stand", ähnlich einem Tandem-Geschwisterwagen, mit einer Sitzeinheit vorne und einem integriertem Board hinten, mit einem Querbrettchen, auf dem das größere Geschwisterkind bei Bedarf auch sitzen kann, hat auch seine Vorzüge. Der Vorteil ist, dass das Längenmaß nicht ganz so groß ist, wie bei anderen Tandemwägen und das Gewicht vermutlich besser verteilt wird. Durch die Buggyräder ist die Geländetauglichkeit jedoch schon wieder deutlich eingeschränkt. Die Federung ist bei Kopfsteinplaster nicht ausreichend und die leichte Bauweise führt zu Klappergeräuschen. Eine Ausnahme hat hierbei der Hauck For Two gebildet, der auch wirklich praktisch war, aber durch Sitzkomfortmangel und wenig Variabilität Minuspunkte gesammelt hat.

 

Update 2018:

Wie im Artikel zu den Geschwisterwägen beschrieben, haben wir mit den Marken Emmaljunga und Baby Jogger unsere perfekten Kinderwägen gefunden. Mit ein wenig Bastelei haben wir beide Modelle zu den für uns perfekten Geschwisterwägen umfunktioniert.

 

 

0 Kommentare

Zubehör: Sinn oder Unsinn - das ist hier die Frage

Bei der Auswahl eines neuen Kinderwagens steht man schnell vor den ersten Entscheidungshürden. Hat man sich einmal zu einer Marke und einem Modell durchgerungen, geht es los mit Zubehör: Wanne oder Tragetasche, mit Handbremse oder ohne, Fußsack und Sonnenschirm dazu? Braucht man die original Wickeltasche im passenden Design? Ein Kuschelnest? Radschutzhüllen?

Ich habe im Laufe der Zeit mit den verschiedenen Kinderwägen auch verschiedenes Zubehör getestet, wobei sich manches als sehr nützlich erwies und anderes wiederum als völlig überflüssig. Ich gebe hier daher wiederum meine persönliche Meinung und Erfahrung wieder - ob sie für einen persönlich auch zutrifft, entscheidet jeder für sich.

 

Ich starte mit einer Aufzählung des Zubehörs, das sich für uns als nützlich erwiesen hat:

 

Eine Wanne oder Tragetasche ist für einen Säugling unumgänglich. Wir hatten eine (Falt-)Wanne, die eine eigene Unterkonstruktion hat, mit der sie auf dem Gestell montiert wird. Die Verwendung ist unkompliziert und die Wanne bietet Stabilität. Sie hat i.d.R. ein eigenes Verdeck und eine Windschutzdecke. Bei unserer Wanne (von Hartan) war der Tragegriff im Verdeck, so dass die Wanne gut ausbalanciert war. Allerdings war sie relativ schwer und über längere Strecken unhandlich zu tragen. Das Faltmaß war jedoch sehr flach. Ich habe mich für die Wanne entschieden, weil ich einen vollwertigen Erstlingswagen wollte, wo ein Verdeck an der Wanne ist (man will ja nur das Beste für sein Baby...) und ich somit nicht den Sportaufsatz UND eine Tragetasche verwenden musste (Platz im Auto und so). Im Nachhinein hätte es eine Tragetasche sicher genauso getan, zumal sie sowieso nur etwa 6 Monate genutzt wird. Die Tragetaschen sind zur Verwendung auf dem (in Liegeposition gebrachten) Sportaufsatz gedacht, wobei die Tasche selbst normalerweise kein Verdeck hat, sondern das Verdeck des Sportaufsatzes genutzt wird. Dabei gibt es Tragetaschen mit festen Seitenwänden (nicht faltbar) und sogenannte Softtragetaschen, die nur unter der Liegefläche verstärkt sind. Getragen werden sie mit Riemen, die an den Seiten befestigt sind. Sie haben den Vorteil, dass sie leichter zu tragen sind. Der Nachteil ist, dass man den Sportaufsatz benötigt, um sie benutzen zu können.

 

Wie bereits erzählt, habe ich unseren ersten Wagen ohne Handbremse bestellt, da ich es für völligen Quatsch hielt und ich dachte, das bräuchte man höchstens, wenn man Sport machen will. Im Nachhinein lernte ich die Handbremse sehr zu schätzen und würde sie immer dazu nehmen, wenn sie verfügbar ist, denn sie macht das Schieben bergab einfach viel leichter!

 

Ein Regenschutzverdeck ist in jedem Fall zu empfehlen, denn selbst wenn man nur "schön-Wetter-Spaziergänger" ist, kann einen plötzlicher Regenschauer überraschen und dann ist das Regenverdeck schnell übergeworfen und Wagen samt Kindern bleibt trocken. Dabei muss es nicht der original-Regenschutz sein, auch universelle Ausführungen, z.B. vom Drogeriemarkt erfüllen durchaus ihren Zweck. Da es sie in allen Varianten gibt, sind auch der Buggy oder der Geschwisterwagen vor nässe geschützt.

 

Ist man auch im Winter mit einem Kleinkind unterwegs, sollte auch der Winterfußsack bei der Ausstattung nicht fehlen. Lammfell- oder Daunensäcke regulieren die Wärme gut, aber auch Fleecesäcke sind zweckmäßig. Praktisch sind Ausführungen mit Gurtschlitzen, um das Kind weiterhin anschnallen zu können und gleichzeitig wird dadurch ein Wegrutschen des Fußsacks verhindert. Waschbarkeit ist zu empfehlen, da gerade im Winter Schneematsch und Streusalz an den Fußsack gelangen können, die Flecken hinterlassen. Eine extra Beindecke, die an den Seiten des Wagens befestigt werden kann, ist für den Übergang nützlich, wenn es für den Fußsack noch zu warm, ohne Decke aber schon zu kalt ist.

Ein Kuschelnest (Fußsack im Kleinformat) ist für die Nutzung in der Wanne/Tragetasche gedacht, um es dem Baby auch dort schön warm zu machen. Kann man kaufen, muss man aber nicht. In der Wanne kann man auch gut eine Decke nutzen, da sie ja nicht runterrutschen kann. Wenn das Baby allerdings recht rege strampelt, kann es wieder sinnvoll sein, denn das Kuschelnest kann nicht weggestrampelt werden wie eine Decke. Wir hatten ein Kuschelnest und haben dieses dann im Winter auch noch in der Babyschale im Auto verwendet, da sie gut hineinpasste.

 

Weiteres Zubehör, das ich nie wieder missen möchte, sind die Taschenhaken. Ich habe welche, die mit Klettband um den Schiebegriff befestigt werden. Zwei geschlossene Haken (wie ein Karabiner, jeweils einer an jeder Seite) nutze ich, um die Wickeltasche zu befestigen und einen offenen Haken in der Mitte benutze ich, um Tüten oder die Hundeleine dran zu hängen. Da sie durch den Klett sehr variabel sind, kann man sie auch an den Seiten des Kinderwagens befestigen und hat dadurch noch mehr Möglichkeiten.

Auch meine Seitentaschen und den Organizer würde ich nicht mehr hergeben! In die Seitentaschen (beim TFK standardmäßig dabei, bei Phil&Teds z.B. als Zubehör erwerblich) passen Kleinkram wie Geldbeutel, Schlüssel, Spielzeug das mit muss. In den Organizer, der am Schiebegriff befestigt wird (man hat ihn dann zwischen Griff und Verdeck), passen je nach Ausführung zwei Getränkeflaschen, Feuchttücher, Kekse, usw. Auch ein Kinderwagennetz bringt noch mehr Stauraum, wenn auch nicht so Übersichtlich und schnell griffbereit. Die gibt es auch mit Innenfutter, so dass zwischen den Maschen nichts verloren geht. Es gibt außerdem noch die Variante, die aussieht wie die Rücksitzorganizer für Autos, die besonders für Buggies nützlich sind.

 

Das Sonnensegel ist ein weiteres Hilfsmittel, das variabel einzusetzen und für alle Kinderwagen passend ist. Es wird mit einem Gummizug am Verdeck oder der Schiebstange eingehängt und auf der anderen Seite mit Bändern so befestigt, dass es Schatten spendet. Das Segel kann durch den Tunnelzug der Bänder vor und zurück geschoben werden, so dass man wieder Blickkontakt zum Kind herstellen kann, ohne das Segel ganz abnehmen zu müssen. Es hält gleichzeitig auch den Wind ein wenig ab und kann zur Verdunkelung genutzt werden. Die Auswahl ist groß mit vielen unterschiedlichen Farben und Mustern und auch selbst nähen ist keine große Kunst.

 

Ein lang genutztes Accessoire ist bei uns auch der "Rollatorschirm". Das ist ein großer Regenschirm mit spezieller Halterung, die am Seitenrohr des Kinderwagens befestigt wird und in mehrere Richtungen verstellbar ist. Für war das immer sehr praktisch, weil ich mit Kinderwagen in der einen und Hund in der anderen eigentlich eine dritte Hand für einen Regenschirm gebraucht hätte. Wie der Name vermuten lässt, werden diese Schirme für Rollatoren konzipiert und sind deshalb nicht für alle Kinderwägen passend. Auch hatte er die Tücke, dass er manchmal sehr gewackelt hat oder mir während dem Schieben ins Gesicht gerutscht ist, wenn er nicht richtig befestigt war. Der Vorteil ist, dass er platzsparend an der Seite des Wagens hängt und auch bei überraschendem Regen parat steht. Er kann auch einfach abgenommen werden, wobei die Befestigung selbst am Wagen bleibt. Mittlerweile ist unser Schirm altersschwach und hat Löcher, daher habe ich mir eine Universalhalterung besorgt, die ähnlich befestigt wird und eine Klemme hat, in die man die meisten Regenschirme einspannen kann.

 

Bei vielen Herstellern geht das Design der Sitzbezüge derzeit in die Richtung, dass die Sitzeinheit selbst eine Unifarbe hat und es eine Sitzauflage dazu gibt, die sich farblich anpasst oder kontrastiert, je nachdem was gefällt. Das ist nicht nur schön und variabel, sondern auch bequemer, schonend für die Sitzbezüge, besser und einfacher zu reinigen und erhöht den Wiederverkaufswert. Sie sind mit Gurtschlitzen ausgestattet, so dass auch Anschnallen weiter möglich ist und ein Wegrutschen verhindert wird. In manchen Fällen kann das Zusammenklappen etwas schwieriger sein, bzw. das Klappmaß etwas erhöhen, da die Sitzeinheit einfach dicker ist und das Kissen seinen Platz braucht.

 

Adapter, um die Babyschale vom Auto auf das Kinderwagengestell montieren zu können, sind mittlerweile für fast alle Wägen erhältlich. Für Maxi Cosi und Römer gibt es meist eigene Adapter, für andere, nicht so gängige Babyschalen gibt es z.B. bei Hartan Universalhalterungen. Das war sehr praktisch, wenn man nur mal kurz in ein Geschäft wollte, ohne das Baby groß aus der Schale in die Wanne umzubetten oder es nicht aus dem Schlaf reißen wollte, weil es im Auto eingeschlafen war. Für eine Dauernutzung ist diese Variante aber nicht gedacht, da das Baby nicht flach liegen kann.

 

Dass Gurte sinnvoll sind, steht wohl außer Frage, spätestens, wenn das Kind mobil wird und nicht auf der Straße aus dem Wagen klettern soll. Den Sicherheitsbügel fand ich immer praktisch, weil er in der Mitte den Steg hatte, so dass das Kind nicht unten durchrutschen konnte und auch nicht rausklettern konnte, wenn es nicht angeschnallt war. Außerdem lassen sich daran gut Buggybücher oder anderes Spielzeug befestigen.

 

Je nach Kinderwagenmodell und optionalem Zubehör, hat sich auch die Quadachse für den Winter als sinnvolle Erfindung erwiesen, sofern die Möglichkeit besteht, eine solche anzubringen. Sie ersetzt die kleinen Vorderräder durch große, um damit besser durch unwegsames Gelände zu kommen.

 

Als ich unseren Quinny bekam, waren als Zubehör Schiebegriffbezüge aus schwarzem Kunstleder dabei. Ich fragte mich zuerst, was doch wohl wieder für ein Fetisch sei und packte sie erstmal weg. Doch nach kurzer Zeit merkte ich, dass es kein besonders angenehmes Hautgefühl ist, wenn man schwitzige Hände hat und diesen Schumstoff, der den Schiebegriff ummantelt, umklammert. Also gab ich den Dingern eine Chance - und was soll ich sagen, es macht einen Unterschied. Den Hartan schiebe ich nach wie vor ohne, denn da ist der Kunststoff angenehmer. Beim allen anderen Wägen, die diese Art Moosgummi haben, benutze ich jedoch Schiebegriffbezüge. Ja, irgendwie dekadent, aber angenehm ;-)

 

 

 

Kommen wir nun zum unnützen oder überflüssigen Zubehör:

 

Der Sonnenschirm, passend zum Wagen, schien mir bei der Bestellung unseres Racers absolut sinnvoll. Mit einer Universalklemme am Gestell zu befestigen und biegsam - was braucht man mehr? Um es kurz zu machen: Standhaftigkeit braucht es mehr! Beim kleinsten Windstoß verdrehte sich der Schirm, stand dann in der falschen Richtung und bot alles andere als Sonnenschutz. Auch bei der Befestigung in der vorgesehenen Aussparung am Sportaufsatz änderte sich das nicht, da sich der Schirm um seine eigene Achse drehte. Die Sicht für das Kind ist meiner Einschätzung nach zwar etwas besser als beim Sonnensegel, die Handhabung ist jedoch alles andere als praktisch.

 

Wie man sieht, war das meiste Zubehör, das ich getestet habe, auch sinnvoll. Es könnte sich aber durchaus noch so manches unnützes Teil im Zubehör verbergen, das ich zwar kenne, aber selbst noch nicht getestet habe.

 

 

Unerprobtes Zubehör:

 

Radschutzhüllen gab es bei unserem Wagen extra dazu zu bestellen, was ich nicht tat, da ich noch keine Notwendigkeit dafür sah. In unserer ersten Wohnung hatten wir den Wagen im Wohnzimmer stehen, weil wir nur über die Terrasse ohne Treppe nach draußen konnten. Wenn die Räder nass waren, war das natürlich nicht so schön. Ich bastelte einen wasserdichten "Stellplatz" aus Plane und Fußabstreifern, was zweckmäßig war. Denn die Radschutzhüllen decken zwar die Räder ab, aber wenn man im Regen war, ist auch das Gestell (vor allem von unten) nass und das tropft dann in der Wohnung ab. Die Radschutzhüllen kann ich daher nicht bewerten, weil ich sie nie getestet habe, aber ich nehme an, dass sie nicht alles sauber halten können. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass das Dranmachen und Abnehmen etwas eklig sein könnte, wenn man über undefinierbaren Untergrund gefahren ist... Die Räder trocknen sicherlich schlechter (oder gar nicht?) unter den Hüllen.

 

Bei meinen Schmökertouren durch das World Wide Web stolperte ich irgendwann über sogenannte "Liegeflächenverlängerungen". Deren Sinn ist mir bis heute nicht ganz klar. Sie werden an die Unterseite der Sitzfläche des Sportaufsatzes montiert und schließen das Fußteil somit ringsum ab. Aber wann verwendet man diese? Wenn das Baby noch liegt, ist es in der Wanne oder der Tragetasche. Die Tragetasche ist gesichert über Befestigungsmöglichkeiten, die mit dem Gestell bzw. der Sitzeinheit verbunden sind. Man nutzt die Liegeflächenverlängerung also ohne Tasche. Wozu? Dass die Füße des Kindes nicht zur Seite raushängen können? Die Liegefläche verlängern sie jedenfalls nicht, denn sie reichen genau bis zum Ende des Fußteils. Ich komme nicht dahinter... Jedenfalls sind diese Teile dann auch noch so teuer, dass ich mich gleich zweimal frage, wer so etwas wohl kauft.

 

Ein Insektennetz haben wir zwar, jedoch habe ich es in 4 Jahren kein einziges Mal verwendet. Es gab nie den Fall, dass Insekten derart lästig gewesen wären, dass ich mein Baby davor hätte schützen müssen.

Das UV-Schutznetz, das bei unserem TFK im Verdeck integriert ist, nutzen wir schon, da es die Sicht nicht so einschränkt wie das Sonnensegel, aber den Blendeffekt durch die Sonne reduziert. Da ich aber nicht beurteilen kann, wie gut es die Sonne tatsächlich abhält und von meinem Sohn nur eine "passt schon"-Bewertung bekam, zähle ich dieses Netz zum unerprobten Zubehör ;-) Vorteilhaft ist sicherlich, dass es keinen Wärmestau verursacht, weshalb diese Netze wohl immer mehr Anwendung finden.

 

Mit der Anschaffung eines Handwärmers oder Kinderwagenmuffs für die kalten Tage habe ich schon geliebäugelt, da ich immer kalte Hände habe, bis mir eingefallen ist, dass ich fast immer eine Leine in einer Hand habe und ich mit Handschuhen dann doch besser dran bin. Wenn man allerdings nur schiebt und seine Hände am Kinderwagen lassen kann, ist das bestimmt ein angenehmes Zubehör.

 

Als ich mich mit der Thematik Buggyboard beschäftigte, recherchierte ich, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, den Schiebegriff irgendwie zu verlängern, um beim Schieben mehr Platz für die Füße zu haben. Ich dachte, dieses Problem würden doch mehrere Leute haben und dass es sicherlich eine Lösung gäbe, aber scheinbar ist dieser Markt nicht erschlossen. Ich fand lediglich eine Bauanleitung eines erfinderischen Vaters, der den Schiebgriff seines Joggers selbst verlängert hat und eine britische Firma, die eine universell montierbare Verlängerung anbietet. Sonst nichts. Kaum vorstellbar, wo es doch auch massenhaft Unsinn zu kaufen gibt. Inzwischen hatte ich jedoch den Strolli Rider entdeckt und die Schiebegriffverlängerung war somit hinfällig.

 

Bei meinem Ausflug in die britische "Pram Industry" stieß ich außerdem auf den "Buggy Connector". Das sind drei Kunststoffverbindungen, die zwei (idealerweise baugleiche) Kinderwägen fest miteinander verbinden und so zum Geschwister-/Zwillingswagen machen. Die Idee finde ich nicht schlecht, jedoch habe ich Bedenken hinsichtlich der Alltagstauglichkeit. So sind diese verbundenen Einzelwägen noch breiter als ein Doppelwagen sowieso schon wäre. Außerdem muss man die Verbindungen erst wieder lösen, um die Wägen zusammen klappen zu können. Für bestimmte Konstellationen, wenn man die Wägen nicht im Auto transportieren muss und sie nur für Spaziergänge im Freien nutzt, ohne enge Geschäfte aufzusuchen, könnten sie eine Alternative zur Anschaffung eines Geschwisterwagens sein. Allerdings braucht man einen zweiten, baugleichen Kinderwagen, den man in den meisten Fällen auch noch nicht hat...

 

Viele Hersteller bieten zu ihren Kinderwägen auch passende Transporttaschen an, in denen man den kompletten Wagen verstauen kann, um ihn mit auf Reisen zu nehmen. Sicher kein schlechtes Utensil, um z.B. im Flugzeug Verschmutzungen oder gar Verluste von Anbauteilen zu vermeiden.

 

 

 

 

 

 

 

0 Kommentare

Dies oder das...?: Beschaffenheits- und Ausstattungsmerkmale

Wie bereits festgestellt, ist Kinderwagen ja nicht gleich Kinderwagen. Selbst Kinderwägen vom gleichen Typ können sehr unterschiedlich aussehen und funktionieren. Dabei ist so manches Ausstattungsmerkmal dabei, das zwar gut aussieht, sich aber im Praxistest als völlig ungeeignet erweist. Andererseits gibts es Erfindungen, die wirklich praktisch sind, aber bei uns nicht beworben werden oder schwer erhältlich sind.

Wie bei allen Aspekten des Kinderwagenkaufs spielt natürlich auch bei den einzelnen Merkmalen die individuelle Präferenz eine große Rolle. Jemand, der nur kurze Strecken in der Stadt unterwegs ist, wird mit kleinen Schwenkrädern gut klarkommen. Eine Familie, die mit zwei Kleinkindern Wanderungen machen will, braucht eine andere Ausstattung.

Daher möchte ich an dieser Stelle eine Aufstellung diverser Merkmale machen und deren Funktionen, Vor- und Nachteile beschreiben. Ob sie für einen persönlich dann in Frage kommen, darf jeder selbst entscheiden.

 

  • Schwenkräder: Bei den beweglichen, kleinen Vorderrädern gibt es die Variante mit einem Rad oder Doppelrädern, wie bei den meisten Buggies. Beide Varianten gibt es inzwischen mit Federung, so dass in dieser Hinsicht Gleichstand herrscht. Die Doppelräder haben den Vorteil, dass sie (zumindest meiner Erfahrung nach) stabiler in der Spur fahren, also nicht so schnell auf eine Seite ziehen, wenn der Weg uneben wird. Dafür verhaken sie sich schneller, wenn man über kleine Hindernisse fährt, weil sich zwei Räder, die zusammenhängen, eben nicht so leicht über Unebenheiten manövrieren lassen, wie ein einzelnes. Es gibt ein paar Hersteller, die ihren Kinderwägen schwenkbare Vorderachsen mit großen Rädern verpasst haben. Ein guter Kompromiss, wenn man Beweglichkeit und Geländegängigkeit vereinen möchte. Wie bereits erwähnt, haben die Räder den Nachteil, dass sie beim Rückwärtsfahren blockieren können.
  • Sitz-/ Liegepositionen: Für ein Baby ist es wichtig, im Kinderwagen eben liegen zu können. Deshalb ist eine Wanne, Falttragetasche oder Softtragetasche in jedem Fall zu empfehlen. Ich sehe auch Kinderwägen mit Sportaufsätzen, deren Fußstützen sich nicht gerade stellen lassen, sehr kritisch. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das ein bequemer Schlaf ist, wenn man in "Schockhaltung" liegt. Eine verstellbare Rückenlehne ist sicher vorteilhaft, wenn man länger unterwegs ist und so die Sitzpositionen variieren kann. Ebenso die verstellbare Fußstütze, die daran angeglichen werden kann.
  • Verstellbare Schiebegriffe: sind so unendlich praktisch! Wenn zwei Personen unterschiedlicher Körpergröße den Wagen schieben, sind sie auf jeden Fall zu empfehlen. Und selbst wenn nicht, ist es sehr angenehm, wenn man die Schieberhöhe für sich persönlich passend einstellen kann. Auch beim Joggen oder Inline-Skaten mit dem Kinderwagen (wenn man "größer" ist, als normal), ist Verstellbarkeit Gold wert.
  • Klappsysteme: Generell ist jeder Kinderwagen zusammenklappbar. Wie das Faltmaß dann ausfällt, ist sehr unterschiedlich. Wie beschrieben, hatte ich einen Zwillingskinderwagen, der deutlich besser ins Auto passte, als ein großer Buggy. Nun ist das Faltmaß nicht für jeden ein wichtiges Merkmal; ein Kinderwagen, der immer fahrbereit im Treppenhaus steht, muss nicht so klein faltbar sein, wie ein Wagen, der hauptsächlich mit dem Auto transportiert wird und dann womöglich noch Platz für Einkäufe lassen soll. Die allermeisten Kinderwägen haben heute schnell abnehmbare Räder, die den zusammengeklappten Wagen schonmal um einiges schmälern. Generell ist es meist so, dass Wägen mit doppeltem Klappmechanismus (meist gegensätzlich gefaltet, z.B. bei Phil & Teds, TFK) flacher werden, als solche, die nur eindimensional zusammenklappen (z.B. Hartan Topline X). Kürzlich ist übrigens der Buggy mit dem kleinsten Faltmaß der Welt vorgestellt worden: der Goodbaby "Pockit", der zusammengeklappt dann tatsächlich nur noch Handtaschenformat hat. Eine super Lösung für einen Buggy, der für gelegentliche Verwendung im Auto bleiben, aber nicht viel Platz einnehmen soll. Mit 175€ hat er auch einen vertretbaren Neupreis, angesichts der wirklich enormen Platzersparnis, die er bietet.
  • Bremsen: eine Feststellbremse hat jeder Kinderwagen und die ist auch wichtig, will man den Wagen stehen lassen und sicherstellen, dass er nicht losrollen oder vom Kleinkind weggeschoben werden kann. Die Bremssysteme sind unterschiedlich und deren Bedienung nicht immer ganz Nutzerfreundlich. So sind Bremsen, die klassisch bei Buggies verbaut werden und einfach aus einer Art Zahnrädern und Gegenstücken bestehen, die sich dann verhaken und so das Rad blockieren, recht zuverlässig und wenig anfällig für Defekte. Nach diesem Prinzip funktionieren die meisten Feststellbremsen, wobei der Auslösemechanismus stark variiert. So gibt es die per Fußpedal betriebenen, auf die man dann Steigen oder sie mit dem Fuß in eine Richtung drücken muss. Wenn diese Bedienung an der Hinterachse angebracht ist, kann es schon wieder schwierig werden, wenn ein Buggyboard montiert ist oder der Sitz in kompletter Liegeposition weit über die Achse hinausragt. Bei der seitlichen Bedienung (z.B. Topline S) ist das wesentlich bequemer, wobei ich finde, dass diese Bremse sehr streng geht, da der Seilzug eben lang ist, um bis an die Seitenstrebe zu reichen. Der Hebeleffekt wie bei einer Fußraste geht hier verloren. Neuere Bremssysteme liegen eher auf Schieberhöhe und sind schnell auslösbar. Über einen Bügel wie beim Rasenmäher (Phil & Teds) oder ein Sicherheits-Schnellbremssystem, das über einen Seilzug die Seitenbremse auslöst (Hartan), kann der Wagen schnell zum Stehen gebracht werden. Eine Handbremse ist oft nützlicher, als man denken mag: bei einem vollbepackten Kinderwagen, den man bergab schiebt, nimmt sie so viel Gewicht weg, dass man den Wagen locker mit einem Finger und ohne gegenhalten zu müssen, den Berg runter halten kann. Auch beim Sport oder einfach, wenn man an der Ampel wartet, gibt es Sicherheit, wenn man die Handbremse ziehen kann, ohne die Feststellbremse nutzen zu müssen. Bei Systemen, die die Handbremse auch als Feststellbremse nutzen (wie bei TFK), kann es nachteilig sein, wenn die Bremse eben nicht richtig eingestellt ist, weil sie dann nicht genug Bremskraft aufbringt. Handbremsen sind sicherlich anfälliger als die herkömmlichen Feststellbremsen, wenngleich auch einfach praktisch.
  • Reifen: Die einen schwören auf den Komfort von Luftreifen, die anderen lieben ihre pannenfreien Luftkammerräder; der Reifentyp ist Geschmackssache und auch wieder vom Verwendungszweck abhängig. Luftreifen bieten selbst nochmal eine gewisse Federung und können in Kombination mit der Federung am Gestell ein sehr bequemes Fahrgefühl bieten. Sie sind gewissermaßen flexibel, meist groß genug, um die meisten Untergründe gut befahrbar zu machen und bieten guten Grip. Allerdings haben sie natürlich den Nachteil, dass die Luft mit der Zeit entweicht oder man eine Panne haben könnte. Eine Luftpumpe und ein Pannenset sollte man daher parat haben, um nicht in den Bergen mit einem Platten dazustehen. Luftkammerräder haben weiche, mit Luftkammern gefüllte Ummantelungen, die pannensicher sind ebenfalls einen guten Fahrkomfort bieten. Der Federungseffekt wie bei Luftreifen ist natürlich nicht im selben Umfang gegeben und auch das Profil ist meist nicht so haftsicher, wie bei Luftreifen. Dennoch die beste Alternative zu Luftreifen. Hartan hat bietet die neuen "Solight Ecco" Reifen an, deren Lauffläche noch widerstandsfähiger gegen Beschädigungen ist, resistent gegen Umwelteinflüsse und eine große Elastizität ausweisen. Einfluss auf die Laufruhe der Räder hat natürlich auch, ob sie z.B. kugelgelagert sind; wobei man mit einem Kinderwagen in der Regel keine 30km/h rast, wo die Achslagerung dann spürbare Auswirkungen hätte ;-) Die klassischen Vollgummiräder, wie sie bei den meistne Buggies zu finden sind, haben natürlich den geringsten Komfort, sind dafür auch sehr robust und widerstandsfähig und pannenfrei. Für Buggies sicher sinnvoll, zumal die Räder meist klein und schmal sind und wenig Platz für dicke Reifenmäntel bieten.
  • Gestell: Beim Gestell gibt es ja - abgesehen von der Unterschiedlichkeit zwischen Buggy und Kombi-/Sportwagen - diverse Designs, bei denen es meist mehr um die Geschmacksfrage als um Funktionalität geht. Die Frage, ob 3- oder 4 rädrige Gestelle, zielt wiederum auf die Nutzung des Wagens ab (Wendigkeit, Kippgefahr, Grip, usw.) und ist letztlich auch wieder Geschmackssache, welches "Fahrgefühl" bzw. Aussehen man bevorzugt. 3-rädrige Gestelle sind oftmals platzsparender zusammenzuklappen. Es gibt jedoch in der Qualität durchaus Unterschiede, die man meist auch am Preis erkennen kann, was man bedenken sollte, wenn der Wagen oft und/oder für mehrere Kinder genutzt werden soll. Da lohnt sich auf Dauer die Anschaffung eines Markenprodukts, wenngleich man auch hier die Augen offen halten und den Kinderwagen vor Kauf einmal testen sollte. Denn wie bereits erwähnt, gibt es Modelle, die schick aussehen, aber in der Praxis einfach untauglich oder unpraktisch sind. Prinzipiell wird auch unterschieden zwischen Wägen mit einer (austeckbaren, separaten) Sitzeinheit und solchen mit Sitzeinhängen. Letztere haben keine "Basis", sondern bestehen nur aus verstärktem Stoff, welcher am Rahmen direkt befestigt wird. Dadurch kann viel Platz beim Klappmaß gespart werden. Meist ist jedoch die Verstellbarkeit der Rückenlehne nicht so variabel und komfortabel wie bei einer festen Sitzeinheit und auch eine Fußstütze ist oft nicht so anpassungsfähig. Auch hier zählt wieder die persönliche Priorität bei Platzersparnis oder Komfort.
0 Kommentare

Das Bastelfieber beginnt: Pimp my Kinderwagen

Nachdem ich die Annehmlichkeiten einer Handbremse am Kinderwagen entdeckt hatte, dachte ich mir, dass sich an unserem Racer würde eine solche auch gut machen würde. Den Racer benutzte ich inzwischen wieder zuhause als Einzelwagen, wenn ich nur mit unserer Tochter unterwegs war.

Da es den Nachrüstsatz für die Handbremse zwar bei einem Ersatzteilehändler zu bestellen gibt, dieser aber 99€ kostet, war es wesentlich günstiger, einen alten, gebrauchten Hartan zu kaufen, der eine Handbremse besitzt. Zufällig erwischte ich ein Schnäppchen bei einer Auktion. Der Ausbau der Handbremse war kein Problem und machte Spaß. Da ich handwerklich nicht völlig unbegabt bin und gerne bastele, fand ich Gefallen daran, meinen Kinderwagen zu modifizieren. Da nun der alte Skater S, den ich ersteigert hatte dastand und auf seine weitere Verwendung wartete und ich ihn nicht einfach auf den Schrott werfen wollte, besorgte ich Ersatzteile für seine Instandsetzung und richtete ihn wieder fahrtauglich her. Der Sitzbezug musste genäht werden, die Vorderradachse (eine große Schraube) habe ich erneuert, die Arretierungen der Sitzeinheit waren defekt und wurden getauscht und den Lack habe ich an abgenutzten Stellen ausgebessert. So war er wieder fahrtauglich und einsatzbereit, hatte aber kein Verdeck und sah irgendwie unvollständig aus.

In den Kleinanzeigen fand ich einen sehr günstigen Skater X, der ein farblich passendes Verdeck hatte. Gekauft, Verdeck getauscht, Skater S verkaufsfähig. Eine Probefahrt durfte natürlich nicht fehlen, wobei mir der Skater S auch ganz gut gefiel. Er ist dem Racer S sehr ähnlich, nur eben mit 3 Rädern. Da ich aber nicht alle Wägen behalten konnte, musste ich mich von meinem "restaurierten" Projekt trennen.

Nun stand aber dieser seines Verdeckes beraubte Skater X rum, den ich auch nicht einfach so wieder weggeben wollte.

Daher stöberte ich mal wieder auf meinem Lieblings-Onlineauktionshaus und ergatterte günstig ein Set mit Hartan Verdeck, Sitzbezug und Tragetasche. Skater X damit ausgestattet und verkauft.

Mein "Schrauberfieber" war geweckt und ich verfolgte die in der Nähe angebotenen Hartan Kinderwägen, da ich mich bei dieser Marke nun schon auskannte.

Ein gut erhaltener, günstiger Topline S war meine nächste Errungenschaft. Ein kleiner Kratzer im Lack und eine defekte Korbbefestigung waren schnell repariert. Da es bei diesem Modell die Möglichkeit gibt, für den Winter die kleinen vorderen Schwenkräder durch eine sogenannte "Quadachse" mit zwei weiteren großen Rädern zu ersetzen, wollte ich diesen Wagen behalten, um den die zwei Racer-Gestelle zu ersetzen.

Die Handbremse montierte ich dann an den Topline, wobei ich schnell feststellte, dass unterschiedliche Felgen auch unterschiedliche Achsen haben können und die Räder dann nicht einfach getauscht werden können. Da die Handbremse von einer Crossfelge stammten und der Topline Jetfelgen hatte, musste Ersatz her. Bei der Auktionsjagd ergatterte ich schwarze Crossfelgen. Die passende Achse stiftete der Racer, wobei die mit Wippmatic ausgestattet ist und ich dann auf die Seitenbremse des Topline verzichten musste, was ich jetzt aber nicht problematisch finde. 

Die neuen Vorderräder hatten dann gleich den Vorteil, dass diese schon die neuere, gefederte Variante waren, die auch schöner aussieht, wie ich finde. Auch eine passende Quadachse war bald gefunden. Da ich mich von unserem Racer S aber auch nicht ganz trennen wollte, bestückte ich den Topline mit dessen Sitzbezug und Verdeck. Die Fahrten mit Schwenkrädern und mit Quadachse waren bequem. Der Schwenkschieber ist praktisch und auch die Befestigung der Getränketasche war schnell so modifiziert, dass auch sie mitgeschwenkt werden konnte, ohne dass man sie abmachen oder ausleeren musste.

Die neuen Schwenkräder sind wendiger und bleiben nicht so leicht in Bodenwellen hängen wie die Doppelschwenkräder. Allerdings finde ich, dass der Wagen durch sie schneller in eine Richtung zieht, wenn die Straße sich neigt.

Das selbstgebaute Board, das am Korbrahmen aufliegt passt hier leider nicht, aber das Universalboard kann man benutzen. Auch der Rider kann benutzt werden, allerdings ganz ohne Adapter, weil durch den Schwenkschieber nur Platz unterhalb der Verriegelung ist, die für die Adapter zu breit ist.

Das Schieben mit Schwenkschieber in die andere Richtung ist gewöhnungsbedürftig, da das Lenken dann wie bei einem Gabelstapler ist, mit den Schwenkrädern hinten. Aber das kann man auch durch Feststellen vermeiden, wenn man nicht so gut zurechtkommt. Die Sitzeinheit lässt sich ja trotzdem auch in die andere Richtung montieren, so dass man auch so die Blickrichtung wechseln kann.

Insgesamt ist auch der Topline in gewohnter Hartan-Qualität und fährt sich gut, wobei ich bei meinen Auktionsjagden schon des Öfteren gesehen habe, dass die Achshalterung hinten wohl eine Schwachstelle ist, die gerne mal bricht.

Die Option, die Räder zu tauschen finde ich super und ersetzt ggf. ein weiteres Gestell bzw. einen ganzen Wagen.

mehr lesen 19 Kommentare

Großer Buggy 2.0: der Hartan ix1

Nachdem der Pliko ausgelagert wurde, war ich auf der Suche nach einem Ersatzbuggy, da der vertikale Faltmechanismus manchmal schon vorteilhaft ist. Da ich auch auf den Komfort der verstellbaren Rückenlehne, eines Verdecks, eines Sicherheitsbügels, höhenverstellbarer Schiebegriffe und des Geschwister-Trittbrettchens nicht verzichten wollte, war die Auswahl schon sehr begrenzt. An (gebraucht) vielzählig zu erhaltender Buggies blieb nur der Hartan ix1 übrig, was mir sehr entgegen kam, da ich mit der Marke bisher nur gute Erfahrungen gemacht hatte.

Der ix1 verfügt also über die selben Annehmlichkeiten wie der Pliko, mit dem Plus, dass die Räder wesentlich besser befestigt sind und auch die Bremse einen anderen Mechanismus besitzt, so dass nichts schleifen kann.

Das Faltmaß ist zwar nicht so klein, wie bei anderen Buggies, aber da muss man die Wahl treffen zwischen Komfort und Platzsparen. Der Komfort war mir wichtiger in diesem Fall.

Insgesamt ist der ix1 sehr zufriedenstellend, er ist sehr stabil und robust, auch bei ihm kann ich ohne Probleme die Wickeltasche an der Seite befestigen. Auch das Anbringen des Rider funktioniert wunderbar. Er ist wendig und leicht zu schieben.

Einziges festgestelltes Manko: die Arretierung der Vorderräder, die sich seitlich am rechten Radblock befindet, wird schnell mal versehentlich berührt, wenn man eng am Buggy vorbeigeht oder sich daneben stellt, um z.B. Kekse zu reichen ;-) und führt dann dazu, dass die Räder sich nicht mehr geschmeidig drehen, weil die Arretierung zwischen den zwei Positionen steht.

Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit dem Buggy. Er ist momentan in unserem Zweitauto.

mehr lesen 0 Kommentare

Bauanleitung Universal-Buggyboard und Auflieger-Board

Für das selbstgebaute Universal-Buggyboard habe ich verwendet:

 

  • Ein massives Holzbrett ca. 40 x 40 cm (je nach Breite des Kinderwagens und Platz zwischen Aufsatz und Schieber), 2 cm dick; eingelassen mit Holzschutzlasur (ich habe ein altes Regalbrett verwendet)
  • zwei billige Spanngurte (ohne Ratsche), gibt's im Baumarkt
  • Eine Rolle Tesa Anti-Rutsch-Klebeband
  • zwei Vollgummirollen (360° drehbar) zum Anschrauben
  • Ggf. einen Streifen Neoprenstoff 40 x 2 cm
mehr lesen 0 Kommentare

Für lange Touren - Geschwisterwagen

So praktisch der Strolli Rider auch war - für lange Touren oder gar einen Wanderurlaub war er nicht ausreichend. Auch Kinder wollen sich mal anlehnen oder gar ein Nickerchen machen, was auf so einem Sitz einfach nicht geht. Deshalb habe ich mich dann doch mit der Thematik "Geschwisterkinderwagen" beschäftigt. Da ich bisher nur die Varianten "Doppelbuggy nebeneinander" oder "Tandemwagen hintereinander" kannte, kaufte ich kurzerhand einen gebrauchten Tandemwagen von ABC Design in der Nähe. Da wir immer durch ein Gartentürchen nach draußen müssen, durfte der Wagen nicht breiter als 80cm sein, deshalb der Tandemwagen. Jedoch war mir dieser Wagen trotz Luftbereifung viel zu schwergängig, als dass ich ihn gerne für tägliche Spaziergänge vor allem auch auf unebenen Wegen genutzt hätte. Der nicht verstellbare und von Haus aus relativ hohe Schiebegriff machte es nicht leichter. Außerdem war der Winkel zum Anheben des Wagens irgendwie ungünstig, so dass es vollbesetzt über Bordsteinkanten schwer wurde. Dass das Baby nur hinten liegen konnte und somit das größere Kind immer vorne sitzen musste, brachte zusätzlich eine ungünstige Gewichtsverteilung. So kam der Wagen schnell wieder in die Kleinanzeigen und ich machte mich auf die Suche nach einer besseren Alternative.

 

mehr lesen 0 Kommentare

Der Große will mit - Buggyboard & Co.

Mit der Anschaffung des Buggys war es natürlich bei zwei Kindern noch nicht getan. Als sich also Nr. 2 ankündigte, war die Frage, wie Nr. 1 künftig transportiert werden soll. Mit 3 Jahren Abstand ist das nicht ganz so schwierig, dennoch oft nötig, weil wir eben viel unterwegs sind und er nicht immer die Ausdauer (oder die Lust) hat, die ganze Strecke zu Fuß oder mit dem Laufrad zu absolvieren.

So habe ich mich an die Recherche zu den Möglichkeiten gemacht.

Zunächst habe ich mich dann mit Bocksitzen beschäftigt, die auf die Wanne oder Softtasche des Kinderwagens gesteckt wird und das Geschwisterkind dann oben drauf sitzen kann. Diesen Sitz gibt es z.B. von "Baby Dan" oder "Kids2sit". Prinzipiell nicht schlecht, da das Kind auch angeschnallt und mit einem Bügel gesichert werden kann. Allerdings schied er schnell wieder aus, da

1.  das Kind immer rauf und runter gehoben werden muss und nicht mal schnell aufstehen kann

2. der Sitz nur so lange verwendet werden kann, bis man den Sportaufsatz verwendet (also ca. 6-9 Monate)

 

3. mir mein Sohn schon zu groß erschien, um diesen Sitz lange benutzen zu können.

 

Das klassische Buggyboard, das hinten am Kinderwagen befestigt wird und das große Geschwisterkind stehend - mit optionalem Zubehör teilweise auch sitzend - transportieren kann, muss für den Kinderwagen passend sein, da bei zu geringer Schieberhöhe / -tiefe das Schieben schnell nervig wird. Entweder muss man in gebückter Haltung oder seitlich schieben, oder man nimmt in Kauf, dass man mit den Füßen ständig am Board anstößt. 

Beim Quinny Freestyle ist genug Platz und so konnten wir das Litaf Pick Up mit Sitz testen.

Prinzipiell ist es gut konzipiert, auch wenn ich beim Auspacken kurz geschockt war, was für ein riesen Teil das ist. Dafür haben die Füße unter dem Board richtig gut Platz und man läuft nicht Gefahr, sich zu stoßen. Die Befestigung des Litaf ist jedoch nicht sehr flexibel. So kann man zwar die "Arme" mittels Metallrohren verlängern oder Verkürzen und in der Vertikalen verstellen, die horizontale Mindestbreite ist jedoch (auf Grund der Breite des Boards) schon sehr breit, so dass sie am wirklich nicht kleinen Quinny Freestyle grade noch zwischen die Reifen gepasst hat. Die Befestigung erfolgt dann mittels Stiften, die in die Halterung eingeklickt werden. Wir hatten erst Halterungen mit Kunststoffband, das bald gebrochen ist. Ersatzweise habe ich dann welche mit Nylonband bekommen, die besser und fester zu montieren waren. Im Praxistest hat sich das Litaf als bequem erwiesen, mit großem Sitz, der auch hochgeklappt werden kann und viel Platz auch für größere Kinder. Allerdings ist es während der Fahrt öfter mal nach hinten gekippt (vor allem bergab) und das, obwohl es 3 Räder hat und ich Kippen daher für ausgeschlossen hielt. Bordsteinkanten waren wider erwarten kein Problem und beim Quinny konnte man es bei nicht-Gebrauch auch gut komplett hochklappen. Der rückwärts gerichtete Sitz war der große Pluspunkt, der es für mich so interessant gemacht hat. Das lästige Kipp-Problem hat mich dann aber weiter suchen lassen, was uns zum Hoco Bumprider brachte. 

Die geringere Breite und Tiefe des Boards und die wesentlich flexibleren und werkzeuglosen Befestigungseinstellungen machen den Bumprider einfach in der Handhabung. Die Verarbeitung wirkt stabil und die Federung der Räder verspricht Komfort. Der optionale Sitz ist auch einfach aufzustecken und mit Handgriff ausgestattet, jedoch nicht so flach wegzuklappen wie beim Litaf. Außerdem ist er in Fahrtrichtung gerichtet und damit hatten wir das Problem, dass sich mein Sohn bei der Fahrt über Unebenheiten die Knie am Korb des Kinderwagens gestoßen hat, was eine weitere Verwendung schnell ausgeschlossen hat.

Nun haben wir uns noch das Lascal Maxi Board besorgt, auf dessen Sitz wir noch warten, um dann zu testen, ob es vielleicht der Kompromiss aus beiden Versionen sein kann: nicht so riesig, aber mit rückwärts gerichtetem Sitz und gefederten Rädern.

 

 

 Durch Zufall bin ich dann auf den Bibi Swiss Strolli Rider aufmerksam geworden. Dieser ist mehr ein Anhänger auf Buggyrädern mit Fahrradsattel und wird seitlich am Kinderwagen befestigt. Dadurch kann man normal schieben, hat das Geschwisterkind neben sich und kann gut manövrieren. Die Idee hat mich begeistert, dieses Ding wollte ich haben!

Leider wird der Rider nicht mehr produziert, aber gebraucht auf den gängigen Auktionsplattformen war er schnell gefunden. Da er recht gefragt ist, aber nicht mehr hergestellt wird, ist der Preis auch für gebrauchte Teile relativ hoch (zwischen 40 und 70€ für die Standardversion, um die 100€ für die Comfort-Ausführung mit Schalensitz und Gurt). Die Anschaffung war es aber allemal wert. Zunächst hatte ich die Standardausführung mit einem gepolsterten Sattel, Haltegriffen, Fußstützen und mehreren Adaptern, so dass er an fast jeden Kinderwagen passt. Es muss allerdings eine Stelle am seitlichen Gestänge frei sein, um ihn zu montieren, was bei Wägen wie z.B. dem Hartan Topline S schwierig ist, da Schwenkschieber. Lösung hier: Adapter weg lassen und unterhalb des Mechanismus zum Zusammenfalten befestigen. Auch beim TFK Joggster ist es schwierig, da der Sitzbezug über das Gestänge geht, aber auch hier kann man ihn befestigen, ggf. einen der Druckknöpf des Sitzeinhangs offen lassen.

Am Hartan Racer hat er wunderbar gepasst. Er lässt sich leicht schieben und auch Bordsteinkanten oder etwas unebenes Gelände sind kein Problem für den Rider. Einzig bei Kurven muss man etwas aufpassen, dass man sie nicht zu eng nimmt und dass man nicht zu schnell über Bordsteine fährt, da das Kind sonst runter kippen kann, aber das versteht sich ja eigentlich von selbst. Hinten am Sattel ist ein Griff dran, wo man nötigenfalls mit anheben kann, falls man mal nicht um die Kurve zwischen Supermarktregalen oder über eine hohe Kante kommt.

Insgesamt war (und bin) ich ein Fan dieses Anhängers und finde es sehr schade, dass er (oder auch etwas Vergleichbares) nicht mehr produziert wird.

Einzige Nachteile, die ich festgestellt habe: wenn das Baby im Wagen mit Sportaufsatz liegt, kann es sein, dass die Haltegriffe des Riders am Verdeck bzw. dem Fußteil vom Kinderwagen in Kurven hängen bleiben und deshalb nicht so enge Kurven gefahren werden können. Mit der Wanne war das kein Problem. Gleiches Phänomen war, wenn die Wickeltasche am Schiebgriff hing. Aber das waren akzeptable Probleme, wenn man die Wahl hat, sich stattdessen ständig die Füße zu stoßen oder einen krummen Rücken vom Schieben zu bekommen. Die Wickeltasche habe ich dann seitlich am Wagen angebracht und das Problem war gelöst.

Der Rider wird je nach Ausführung mit Schnellspanner oder Schraube mit Drehgriff befestigt, ist also schnell an- oder abmontiert. Auch die Adapter sind schnell rausgeschoben, wobei man die in der Regel ja nicht ständig tauscht.

Die Hand- und Fußstützen sind verstellbar, ebenso die Sattelhöhe. Natürlich nimmt der Rider im Auto mehr Platz weg, als ein Buggyboard, aber den Komfort war das wert.

             Als ich dann entdeckt habe, dass es auch eine Comfort-Version mit Schalensitz und Gurt gibt, habe ich mir auch den noch zugelegt. Dieser hat auch etwas größere Reifen und  einen weiteren Radstand, was ihn kippsicherer macht. Zeitweise hatten wir einen der Rider immer im Auto und den anderen zuhause.

  

 

mehr lesen 3 Kommentare

Das Baby wächst - der erste Buggy: Peg Perego Pliko P3

Auch wenn der Hartan als Sportwagen praktisch war, so hat er doch im Auto relativ viel Platz eingenommen. Deshalb dauerte es nicht lange, bis ich mit dem Gedanken spielte, einen kleineren Buggy anzuschaffen, der im Auto bleiben konnte.

Jetzt hatte ich die Gelegenheit, doch noch meinen ursprünglichen Favoriten zu fahren: den Peg Perego Pliko P3 (Compact Classico von 2008). Da der Anschaffungspreis für einen neuen ziemlich hoch liegt und wir damals als junge Familie nicht sehr flüssig waren, habe ich einen gebrauchten ersteigert.

Seine Funktionen sind vielfältig: verstellbare Rückenlehne, Dach, Sicherheitsgurt und -bügel. Einkaufskorb, höhenverstellbare Schiebegriffe (wenn auch nicht extrem verstellbar und für meinen Mann eigentlich immer noch zu klein), per Reißverschluss anbringbares Regenverdeck, einfach zusammen zu klappen und relativ klein, für den Komfort, den er bietet. Schwenk- und feststellbare Vorderräder, Bremse und sogar ein integriertes Mitfahrbrett für Geschwister.

Auch ein Becherhalter war dabei und er hat Ösen an den Griffen für Taschenhaken.

 

Insgesamt lässt er sich gut handhaben und schieben. Allerdings muss ich sagen, dass ich die Verarbeitungsqualität nicht so gut finde, wie der Preis sie vermuten lässt. Er ist stabil, aber unter Belastung doch manchmal etwas wackelig. Auch die Räder haben bei unserem geeiert, so dass sie an der Bremse geschliffen haben. Natürlich kann das auf den Vorgebrauch zurückzuführen sein. Dennoch finde ich, dass die Räder zu den wichtigsten Bauteilen gehören und auch entsprechend stabil befestigt sein sollten. Diese Erfahrung wird auch in diversen Foren immer wieder erwähnt.

 

Wir hatten den Wagen auch beim zweiten Kind im Einsatz, wo ich ihn die erste Zeit mit einer Babywanne (von einem Hoco Bigfoot, die zufällig perfekt reingepasst hat) benutzt habe. Der Nachteil dabei war, dass das Baby nur mit Blick nach vorne liegen kann, da es sonst mit dem Kopf schräg nach hinten liegt.

 

Das Stellbrettchen für das große Kind war sehr vorteilhaft, wenn auch nicht für lange Strecken geeignet, da das Kind immer gegenhalten muss, um nicht hinten über zu kippen und das sehr anstrengend ist. Mit der Wanne war das Brettchen nicht nutzbar, weshalb ich mir als Mitfahrgelegenheit einen Bibi Swiss Strolli Rider besorgt habe (mehr dazu in einem exrta Artikel). Die Wickeltasche habe ich irgendwann dann immer mit Taschenhaken an der Seite des Wagens befestigt, was sich als praktisch erwiesen hat. Die gute Schwerpunkt und die Standfestigkeit des P3 waren dabei ein großer Pluspunkt.

 

Ein kleiner (leichter) Buggy ist der P3 nicht, aber dadurch, dass er sich vertikal falten lässt, hat er bei uns wesentlich besser ins Auto gepasst. Durch seine Funktionen war er dann auch ein guter Sportwagen-Ersatz, wenn auch bestimmt kein vollwertiger.

 

Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich diesen Wagen nicht als meinen ersten "Hauptkinderwagen" gewählt habe.

Mittlerweile befindet er sich bei der Oma im Einsatz.

 

Technische Daten:

 

Gewicht: ca. 9 kg

Schieberhöhe zwischen 99 und 105 cm

Maße zusammengeklappt in cm:

ca. 45 x 34 x 98

Liegefläche 90 cm, Sitzfläche 33 x 25 cm

mehr lesen 0 Kommentare

Der erste Wagen - Hartan Racer S

Mit unserem ersten Wagen war ich eigentlich sehr zufrieden - eigentlich, weil sich nach einiger Zeit dann doch der ein oder andere Nachteil auftat und ich mir manchmal einfach andere oder mehr Funktionen gewünscht hätte.

Prinzipiell hat der Racer alles gut gemeistert, auch Feldwege haben wir befahren; die schwenkbaren Vorderräder festgestellt, ging auch das ganz gut. Die Wendigkeit ist gut, wenn auch nicht ganz so, wie bei den neuen Einzelschwenkrädern, die ich damals aber kategorisch abgelehnt habe, weil mir diese "Einkaufswagenräder" einfach nicht gefallen haben. Ein Schwenkschieber wäre manchmal praktisch gewesen, da die Sitzeinheit, wenn sie schon besetzt ist, recht schwer zu heben ist (und wer nimmt schon immer das Kind raus, baut die Einheit um, setzt es wieder rein...), wenn sie unterwegs gewechselt werden soll.

 

Die Designauswahl war groß, aber irgendwie alles sehr ähnlich und der Mode entsprechend wenig farbig. Grau-in-Grau oder Beige oder Schwarz. Ich finde das etwas trostlos für einen Kinderwagen, da darf doch etwas Farbe im Spiel sein?!

Wir haben uns dann für Design 279 entschieden, das noch die meiste Farbe dabei hatte: Olivgrün mit Orange-Karo.

 

Über die Schieberhöhe hatten wir uns gar keine so großen Gedanken gemacht, ich habe damals angenommen, da der Griff verstellbar ist, wird er schon variabel genug sein. Für meinen Mann mit 1,86m ist er grade noch fahrbar, jedoch stößt er mit den Füßen oft unten an. Ich mit meinen 1,65m komme gut klar.

Das Zusammenlegen ist kinderleicht und er hat ohne Sitzeinheit ein schmales Klappmaß. Auch die Faltwanne die wir hatten, lässt sich sehr flach falten. Mit der Sportsitzeinheit jedoch wird der benötigte Platz im Auto schon deutlich größer, weil entweder die Rückenlehne oder die Fußstütze querstehen.

 

Die Qualität des Hartan hat uns überzeugt. Wir haben ihn wirklich nicht geschont und sind nicht zimperlich mit ihm umgegangen, aber er hat bis jetzt (fast 5 Jahre später) alles ausgehalten, wir hatten noch keinen Defekt.

Etwas schade ist, dass der Stoff des Daches nicht waschbar ist und es keine offiziell nachzukaufenden Ersatzbezüge für die Sitzeinheiten gibt. (Außer man muss dazu Hartan anschreiben, das habe ich noch nicht probiert).

Schön ist, dass die Sitzeinheit breit ist, mit großer Sitzfläche. So hat auch ein größeres Kind noch gut Platz drin. Auch die Verstellmöglichkeiten von Rückenlehne, Fußraste, Sicherheitsbügel und Dach sind praktisch. Die vielen Taschen und Fächer bieten Platz für Krims Krams.

 

Im Winter bei Schnee war dann allerdings Schluss mit Fahrkomfort. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach einer Möglichkeit gemacht, den Wagen (oder Teile davon) auch im Winter nutzen zu können. Entschieden habe ich mich dann dafür, ein Gestell des Hartan Racer XL zu ersteigern. Das ist das gleiche Modell, nur mit 4 großen, festen Rädern. Darauf passte die Sitzeinheit und er kam wunderbar durch Schnee. Wir hatten dieses Gestell dann auch zum Wandern in den Bergen dabei, womit wir super klar kamen.

 

Den Racer S haben wir immer noch, auch wenn momentan nur noch sein Dach und die Sitzbezüge (auf einem Topline S)benutzt werden. Empfehlen kann ich ihn allemal, wobei ich mich heute wohl für einen anderen ersten Kinderwagen entscheiden würde. Hätte ich damals von den Vorzügen lenkbarer Vorderachsen mit großen Rädern gewusst... oder wären die kompakten Einzel-/Doppelkinderwägen schon auf dem Markt gewesen... oder wäre der Topline S schon mit den schöneren, gefederten Einzelschwenkrädern ausgestattet gewesen... hätte ich mich wohl dafür entschieden. Mehr dazu im nächsten Artikel :-)

 

Ich werde auch noch extra Artikel verfassen, in denen ich mich mit "Features" beschäftige, nützlichem und unnützem Zubehör, speziellen Funktionen und diversen Systemen.

mehr lesen 0 Kommentare

Aller Anfang ist schwer - oder: die Qual der Wahl

Die idee

Schon immer hatte ich irgendwie einen Faible für Kinderwägen. Nicht nur, dass ich als schon relativ großes Kind noch einen Puppenwagen durch die Gegend geschoben habe, ich habe mich auch schon lange bevor ein Kind in Aussicht war, mit den unterschiedlichen Modellen an Kinderwägen beschäftigt.

So hatte ich bereits eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie mein erster Kinderwagen aussehen sollte, als sich das erste Kind ankündigte.

Ich hatte mich auf einen sportlichen Wagen eingeschossen, der unbedingt schwenkbare Vorderräder haben sollte. Außerdem musste er wendig sein und mit einer Hand zu schieben (Hund an der Leine), stabil und geländegängig auf Feldwegen. Natürlich sollte er ab Geburt nutzbar sein und später umbaubar zum Buggy / Sportwagen. Die (Falt-)Größe und das Gewicht spielten dabei eine untergeordnete Rolle, da wir einen Kombi hatten und den Wagen nicht über Treppen heben mussten.

Nachdem ich lange im Internet recherchiert hatte, war meine Auswahl (eigentlich) erstmal auf die 3 in 1 - Systeme vom Hauck Condor, Peg Perego Pliko P3 und Chicco Trio Sprint (bzw. dessen Vorgänger-Bezeichnung) beschränkt.

Beim Beratungsgespräch im Babyfachgeschäft stellte sich jedoch heraus, dass sich diese Buggies auf Dauer nicht als geländetauglich erweisen würden und mir die Verkäuferin dringend davon abriet, wenn ich Feldwege nutzen wollte.

Als organisierten Menschen, der es gar nicht leiden kann, wenn lange Geplantes plötzlich über den Haufen geworfen wird, war ich erstmal enttäuscht. Jedoch konnte mir die Beraterin eine Alternative bieten: den Hartan Racer S. Er hatte alles, was ich mir wünschte und bot dabei wesentlich mehr Stabilität als die Buggies und wesentlich mehr Fahrkomfort auch für das Baby durch die Federung. 

Also bestellt, mit der Faltwanne für Neugeborene, dem Sportaufsatz, Regenschutz, Kuschelnest und Sonnenschirm. Alles zusammen kostete damals um die 640,-€.

 

 

KRITERIEN

 

Meine Kriterien für einen Kinderwagen waren natürlich recht speziell. Doch jeder hat seine individuellen Vorstellungen, Vorlieben, Bedürfnisse und Ansprüche, was der Wagen hergeben soll.

Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass es den absolut perfekten Kinderwagen, der alle Situationen zur vollsten Zufriedenheit meistern kann, (noch) nicht gibt.

Jedoch gibt es Modelle, die einiges können und sehr vielseitig sind.

Die Fragen, die man sich vor dem Kauf stellen sollte, sind folgende:

  • Was habe ich mit dem Wagen vor? Wird der Kinderwagen meistens in der Stadt benutz, evtl. mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die schmale Einstiege haben? Gehe ich damit oft in Geschäften einkaufen und brauche Stauraum? Gehe ich viel auf Feldwegen spazieren? Wird der Wagen oft im Auto transportiert und sollte schmal klappbar sein? Habe ich einen Hund dabei, der nebenher an der Leine geführt wird? Will ich damit Joggen gehen oder Skaten?
  • Wie soll er beschaffen sein und aussehen? Diese Frage ist im wahrsten Sinne des Wortes "Geschmackssache". Will ich einen Kombiwagen, der lange nutzbar ist oder stelle ich später sowieso auf einen kleinen Buggy um? Welchen Wert lege ich auf die Farbauswahl, das Design des Gestells oder den Fahrkomfort? Welches Zubehör möchte ich verfügbar haben (Bremsen, Reflektoren, Wannenaufsätze, Gurte, Klappmechanismus,...)?
  • Welche Summe kann oder will ich ausgeben? Ein neuer Kinderwagen kann günstig sein (stammt dafür aber meist aus einer qualitativ nicht so  hochwertigen Produktion), ein Gebrauchter einer teuren Marke kann genauso günstig sein, hält aber ggf. länger. Meine Erfahrung war bisher, dass sich die Anschaffung eines Markenwagens rentiert, wenn man ihn oft und umfassend nutzt
  • Wer nutzt den Wagen hauptsächlich? Wie ist die Körpergröße desjenigen, der hauptsächlich schiebt? Leider ist die Auswahl an Wägen für große Menschen recht beschränkt, deshalb sollte man sich vorher informieren und testen, welcher Wagen passt, denn ein zu niedriger Schiebegriff kann schnell zu Rückenschmerzen führen. Auch das Gewicht spielt ggf. eine Rolle, wenn der Wagen oft ins Auto oder Treppen rauf und runter gehoben werden muss.
  • Welche "Features" soll der Wagen haben? Schwenkschieber oder umsetzbare Sitzeinheiten ermöglichen Schieben in beide Richtungen, womit man den Blickkontakt oder die Sonneneinstrahlung beeinflussen kann. Welche Art von Rädern sollen es sein? Luftreifen mit Schlauch, Vollgummiräder oder Luftkammerreifen?
  • Ist schon ein weiteres Kind geplant, das evtl. auf dem selben Wagen mitfahren können soll?
  • Mit der wachsenden Zahl an Produkten aus China und Fernost ist auch die Frage nach vorhandenen Schadstoffen immer mehr von Bedeutung. Ebenso eine GS-/TÜV-Zertifizierung, die technische Sicherheit und die Erfüllung bestimmter DIN-Normen bestätigen soll.

Eine sehr gute Auswahlhilfe und Übersicht bietet hierzu die Seite www.kinderwagen-berater.de

 

 

Die typen

Kinderwagen ist ja nicht gleich Kinderwagen...! Inzwischen gibt es ja zahlreiche Hersteller, Modelle, Varianten, Typen und Kombinationsmöglichkeiten. Unterschieden werden dabei grundsätzlich:

  • Erstlingswagen: für Säuglinge bis ca. 6 Monate, solange sie liegen. Nicht umbaubar
  • Kombikinderwagen: für Säuglinge ab Geburt nutzbar, später umbaubar für Kleinkinder, die sitzen können. Es gibt große Wägen oder Buggies (meist "Travelsystem" genannt)
  • Sportwagen: ab ca. 6 Monaten nutzbar, sobald das Kind sitzen kann, meist mit Komfort ausgestattet wie großen Rädern, Einkaufskorb, Verdeck, verstellbare Rückenlehne, etc.
  • Buggy: leichter, schmal faltbarer, wendiger Wagen mit oftmals geringerem Komfort bei Sitzplatz, Verstellbarkeit etc.
  • Shopper: dem Buggy sehr ähnlich, meist mit einem durchgehenden Schiebegriff und mehr Stauraum ausgestattet
  • Jogger: Dreirädriger Sportwagen, meist mit großen, festen Luftreifen ausgestattet, speziell für sportliche Aktivitäten konstruiert
  • Zwillingswagen / Mehrlingswagen: Wägen für die Nutzbarkeit mit 2 oder mehr Kindern konstruiert, wobei die Möglichkeit besteht, beide (gleichaltrigen) Kinder liegend zu transportieren;
  • Geschwisterwagen: ähnlich dem Zwillingswagen, jedoch für zwei unterschiedlich alte Kinder gedacht, wobei maximal eines liegend transportiert werden kann; es gibt immer mehr Modelle, die als Einzelwägen konstruiert wurden, aber mit Extrasitzen zum Geschwisterwagen umfunktioniert werden können

 

 


mehr lesen 0 Kommentare

Weitere getestete Modelle

Mit fortschreitendem Alter der Kinder, eröffnen sich wieder andere Möglichkeiten des "Transports". Zuhause haben wir nach wie vor einen Geschwisterwagen für die langen Spaziergänge; für Unterwegs im Auto sind wir wieder zur Lösung Einzelwagen + Board übergegangen, da nicht immer zwei Kinder dabei sind und wir meistens nicht so weite Strecken zurücklegen, dass zwei vollausgestattete Sitze nötig wären. Außerdem kommt es gelegentlich noch vor, dass die Kleine ein Nickerchen unterwegs macht und da sind die Einzelwägen einfach komfortabler umzulegen, als die Doppelwägen.

 

Was ich unbedingt noch testen wollte, war ein Wagen mit großen Einzelschwenkrädern vorne. Ich konnte den Patron "Terix T4" ergattern, eine eher unbekannte Marke aus Tschechien, die eigentlich auf Reha-Transportwägen spezialisiert ist, aber auch Kinderwägen produziert. Dabei legt der Hersteller Wert auf Qualität, die ich durchaus bestätigen kann und modernes Design, das den Wagen zum Blickfang macht.

Luftreifen hinten, Vollgummi vorne und eine sehr gute Federung bei geringem Eigengewicht zeichnen dieses Modell aus.

Die einfach aufsteckbare Sitzeinheit ist ebenfalls sehr leicht, ergonomisch geformt und komfortabel gepolstert. Kleines Manko ist die Liegeposition, bei der die Füße hochgelagert bleiben, da die Sitzschale nur gekippt wird und nicht flach gelegt werden kann.

Auch finde ich die Größe der Sitzeinheit nicht ausreichend; das Verdeck ist bereits jetzt, bei einem Alter von knapp zwei Jahren, nur noch knapp über dem Kopf meiner Tochter, so dass der Wagen nicht allzu lange nutzbar ist.

Das ist sehr schade, zumal der Fahrkomfort wirklich toll ist und er auch einhändig sehr gut zu schieben ist. Die Teleskop-Schiebestange mit zusätzlich per Knickgelenk verstellbarem Bügel ist sehr variabel.

mehr lesen 0 Kommentare

Und was schiebst Du so? - Marken und ihre Hintergründe

Wie in den meisten Bereichen unseres Lebens gibt es auch bei den Kinderwägen Marken mit unterschiedlichem Ruf. In Foren werden diese teils wie Automarken diskutiert, verglichen, gelobt oder verteufelt. Sicherlich gibt es sowohl preisliche, als auch qualitative Unterschiede und jeder macht seine Erfahrungen, die ihn von einer Marke überzeugen oder abbringen. Interessant finde ich dabei, dass es auch bei den Kinderwägen Modephänomene gibt, Trends die aufgegriffen werden, deren Sinn und Praxistauglichkeit aber stark in Frage stehen. Ganz abgesehen von horrenden Preisen, die dafür z.T. verlangt werden.

Wenn man sich einmal die Mühe macht und die Markenhintergründe recherchiert, kristallisieren sich manchmal interessante Verflechtungen heraus. Tochterfirmen, Aufkäufe, Lizenzen - so entpuppen sich manch vermeintliche Konkurrenten als ein Unternehmen, das den halben Markt dominiert.

Ich habe mich einmal auf die Suche begeben, da ich diese Markenursprünge und Firmenhistorien sehr interessant fand.

Hier könnt ihr nachlesen, was ich so herausgefunden habe:

 

 

Hartan: ein deutsches Familienunternehmen mit langer Tradition

 

Die Firma Hartan besteht seit 1892 und begann mit der Fertigung von Korbwaren. Später stellten sie um auf Kinderwagenproduktion. Von der Konstruktion über das Design bis zur Fertigung wird alles in Deutschland ausgeführt. Zertifizierungen für die Erfüllung von DIN-Normen, Schadstofffreiheit und TÜV-Beständigkeit schreibt die Firma groß.

Die Preise für die Wägen sind nichts für den kleinen Geldbeutel, doch die Qualität überzeugt meiner Meinung nach und die Investition rentiert sich auf lange Sicht.

 

Quelle: www.hartan.de

 

 

TFK - Trends for Kids: eine Marke, die für Sportlichkeit steht

 

Gegründet 1997 mit der Idee, sporttaugliche Kinderwägen zu konstruieren. Der Fokus der Firma liegt auch heute noch auf den 3-rädrigen Joggern, wobei das Design und die Funktionen auch weniger sportliche Eltern begeistern. Deshalb sind auch stadttaugliche Buggies im Angebot und nicht zuletzt einer der wohl gefragtesten Zwillingswagen.

Die Firma ist im Gewerbeverzeichnis Düsseldorf (NRW) eingetragen und besitzt mittlerweile ein Ladengeschäft mit eigener Werkstatt in Ergolding (Bayern). Auch TFK legt Wert auf Qualitätsmanagement und -kontrolle, Funktionalität und Komfort. Auch das hat natürlich seinen Preis, wobei auch hier die Qualität stimmt.

 

Quellen: www.buggy.de; www.tfk-babyoutdoor.de; www.gewerbeverzeichnis-deutschland.de

 

 

DOREL: der Riese hinter vielen Marken

 

Die Firma mit Ursprung in Kanada hat inzwischen viele Marken unter seinen Fittichen und operiert weltweit. Vorwiegend in Kanada und den USA, aber gerade die "Juvenile Brands" (Marken mit Waren für Kinder), sind auch in Deutschland bzw. Europa sehr bekannt. So hat Dorel 1994 die niederländische Firma Maxi Cosi aufgekauft, die vorwiegend Babyschalen und Kindersitze produziert und auch Travelsystem-Kinderwägen anbietet. 2000 folgte die amerikanische Firma Safety 1st, die ein breites Spektrum an Kinderprodukten und auch günstige Kinderwägen im Angebot hat. 2001 wurde die ebenfalls niederländische Firma Quint B.V. übernommen, die die Kinderwägen der Marke Quinny vertreibt. Quinny begann mit 3- und 4-rädrigen Kinderwägen, die Platz und Komfort boten (wie dem Freestyle), konzentriert sich aber mittlerweile fast ausschließlich auf City-Buggies, unter denen vor allem das Modell "Zapp" sehr beliebt ist (auch wenn ich persönlich ihn ziemlich hässlich finde, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache ;-). Seit 2014 ist auch die israelische Firma Tiny Love Ltd, die Babyprodukte und Spielzeug herstellt, unter dem Schirm von Dorel. Neben den auf Produkte für Kinder spezialisierten Firmen vereint Dorel übrigens auch Möbelhersteller und Fahrradfirmen unter sich.

 

Quelle: www.dorel.com

 

 

Teutonia: Individualismus und Qualität

 

Vor über 65 Jahren im nordrhein-westfälischen Teutoburger Wald (daher der Name) gegründet, schreibt Teutonia Qualität, Komfort und Design auf seine Flaggen. Eine Besonderheit bei dieser Marke ist die Möglichkeit für jeden Endkunden, seinen Wunsch-Kinderwagen individuell zusammenzustellen. So kann man sich ein Unikat bauen lassen, das den eigenen Wünschen voll entspricht. Seit 2007 ist Teutonia allerdings eine Marke der Newell Brands aus Georgia, USA. Diese vereint unter anderem auch die bei uns bekannten Marken Baby Jogger, Graco und NUK in sich.

Seit November 2017 befindet sich Teutonia in der Insolvenz.

Quellen: www.teutonia.de; www.newellbrands.com; https://www.kinderwagen-ersatzteil-profi.com/neuigkeiten/teutonia-ersatzteile-trotz-insolvenzverfahren

 

 

Gesslein: eine deutsche Familiengeschichte

 

Auch die Firma Gesslein mit Standort in Bayern besteht seit über 60 Jahren und befindet sich wie Hartan in Familienbesitz. Auch sie setzt auf den Wirtschaftsstandort Deutschland und legt Wert auf Praxistests durch die eigenen Mitarbeiter. Neben Kinderwagen produziert sie auch Möbel, Accessoires und Textilien rund ums Kind.

 

Quelle: www.gesslein.de

 

 

Bugaboo: Design als Hauptmerkmal

 

Die niederländische Firma mit eigener Produktionsstätte in China legt viel Wert auf Design. Wenn es eine "Modemarke" für Kinderwägen gibt, dann wohl diese. Auch Qualität und Funktionalität schreibt die Firma groß. Seit 1999 existiert die Marke und produziert seit 2001 Kinderwägen für verschiedenes Terrain und mit diversen Funktionen. Ein markantes Design, vor allem bei den Sitzeinheiten, verleihen der Marke einen hohen Wiedererkennungswert. Wie das bei Designer-Produkten so ist, liegt auch hier der Preis für eines dieser Produkte in der Oberklasse.

Eine Anmerkung kann ich mir hier nicht verkneifen: so viel Wert die Firma auf Funktionalität legen mag, so unverständlich ist mir das Design der Sitzeinheit, deren Fußteil sich nicht waagrecht stellen lässt. Außerdem ist mir das Befestigungssystem suspekt, bei dem sowohl Wanne als auch Sportaufsatz an zwei aufgesetzten Punkten fixiert werden, die dann quasi "frei stehen" und somit in meinen Augen einfach wackelig und instabil erscheinen. Ich habe noch keinen Bugaboo persönlich getestet, aber wenn ich einen auf der Straße sehe, wie die Wanne hin und her schaukelt, wenn der Wagen über leicht unebenes Terrain fährt, weiß ich nicht, ob Design das wert ist... und ganz ehrlich: nach 1,5 Jahren ist doch da Schluss?! Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Konstruktion einem 4-Jährigen standhält, der darauf rumklettert. Aber wie gesagt: das ist meine Meinung und ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, falls ich mal dazu komme, einen zu testen ;-)

 

Quelle: www.bugaboo.com

 

 

Hauck: ein weiteres deutsches Familienunternehmen

 

Auch Hauck begann als Korbmacherei und produziert mittlerweile seit über 90 Jahren. Das Sortiment ging über zu Kinderwägen und erweiterte sich auf Kinderbetten, Autositze, Hochstühle, Wippen und weiteres Zubehör.

Über die Produktionsstätten konnte ich nichts herausfinden, aber da Hauck für eher preiswertere Produkte bekannt ist, schätze ich, dass in Asien gefertigt wird. Dennoch schreibt auch Hauck Qualitätsstandards groß.

Die neue Tochtermarke "ICoo" soll das Premiumsegment bedienen und wartet mit außergewöhnlichem Design und exklusivem Zubehör auf.

 

Quelle: www.hauck.de

 

 

Hoco: der Österreicher unter den Kinderwägen

 

Die seit 1948 existierende Firma entwickelt ihre Kinderwägen in Oberösterreich und produziert in China. Das Sortiment umfasst verschiedene Kinderwagentypen und Zubehör. Die Firma selbst schreibt, dass sie ganz besonderen Wert auf Schadstofffreiheit legt und die Markenpositionierung bei "Oberklasse zu Mittelklassepreis" einzuordnen ist.

 

Quelle: www.hoco.at 

 

 

Kunert: der Kinderwagen für den kleinen Geldbeutel

 

Die Marke der M&L Handel GmbH & Co.KG bietet diverse Kinderwägen zum kleinen Preis. Verschiedene Ausstattungsmerkmale und teils auffälliges Design (z.B. Felgen im Chrom-Look oder Sitzbezüge mit Leoparden-Print) lassen so manches Modell ins Auge stechen. Dass die Qualität dem Preis entsprechend ist, darf man wohl erwarten, wobei ich noch keinen Wagen getestet habe. Was mir vor allem bei den Schwenkschiebern diesen Kinderwägen immer auffällt, ist der Winkel der Schieberkonstruktion, der auf mich einen unhandlichen Eindruck macht. Aber das kann auch täuschen. Die Firma bietet neben Kinderwägen auch noch andere Produkte für Kinder an.

 

Quelle: www.ml-handel-shop.de

 

 

Peg-Perego: made in Italy

 

Die in den 1940er Jahren gegründete italienische Firma mit Produktion im eigenen Land stellt neben dem wohl bekanntesten Modell, dem Pliko, auch andere Kinderwagentypen her. Außerdem Hochstühle, Kindersitze und Kinderfahrzeuge. Sie legt hohen Wert auf die Alltagstauglichkeit ihrer Produkte, Sicherheit und Kundendienst.

 

Quelle: www.pegperego.com

 

 

Emmaljunga: schwedische Qualität seit 1925

 

Getreu der eigenen Firmenpolitik mit Blick auf Produktentwicklung und Umweltschutz produziert der Hersteller im eigenen Land. Dabei bezeichnet Emmaljunga als seine Kernwerte Sicherheit, Funktion und Design. Angeboten werden hauptsächlich "große", vierrädrige Kinderwägen, die überwiegend ein "klassisches" bzw. "nostalgisches" Design aufweisen.

 

Quelle: www.emmaljunga.de

 

 

Phil & Teds: der Spezialist für platzsparende Tandemwägen

 

Die ursprünglich 1994 von einem Vater-Sohn-Team gegründete, neuseeländische Firma, steht vor allem für praktische Tandem-Kinderwägen, die wenig Platz benötigen. Ein cleveres System ermöglicht es, die Kinderwägen sowohl einzeln, als auch doppelt besetzt zu nutzen und dabei weder aufgebaut, noch zusammengeklappt, viel Platz einzunehmen.

Mittlerweile vetreibt die Firma auch die Marke Mountain Buggy und setzt seine Produkte hauptsächlich in Großbritannien, Australien und den USA ab. Im Preissegment ist die Marke im oberen Bereich angesiedelt.

 

Quellen: www.philandteds.com; https://en.wikipedia.org/wiki/Phil%26teds

 

 

ABC-Design: Design muss nicht immer teuer sein

 

Die deutsche Firma wurde 1989 gegründet mit der Idee, hochwertige Produkte mit fairem Preis-Leistungsverhältnis zu verkaufen. Dass dafür in China produziert wird, verschweigt die Firma nicht.

Der Name ist Programm und so erkennt man auch die Kinderwägen von ABC-Design an ihrem eigenen Stil. Vor allem der Geschwisterwagen "Zoom", der als erster ein neuartiges, platzsparendes und dennoch variables Geschwister-System vorwies, ist bekannt. ABC-Design bietet Design, Qualität und Funktionalität deutlich unterhalb der hohen Preisgrenze, die sonst für diese Kombination üblich ist.

 

Quelle: www.abc-design.de

 

 

Knorr-Baby: wortwörtlich "der Volkswagen unter den Kinderwägen"

 

Die Firma Knorr besteht seit fast 70 Jahren und ist mit ihrem Firmensitz in Bayern angesiedelt. Sie produziert ihre Kinderwägen in Europa und bietet neben klassischen Kinder-, Sportwägen und Buggies auch eine Serie unter Lizenz von Volkswagen, die den Designs von verschiedenen VW-Modellen nachempfunden sind. Die Firma wurde ausgezeichnet für ihre Qualität, Funktionalität und Design. Auch ein Premiumsegment wird angeboten, mit Vollausstattung der Wägen inkl. Babyschalen. Preislich sind die Wägen auch eher im oberen Bereich angesiedelt.

 

Quelle: www.knorr-baby.de

 

 

MacLaren: "der Mercedes unter den Buggies"

 

Zwar hat der Markenname nichts mit den Rennautos zu tun, dennoch ist der Vergleich treffend. Seit den 1960er Jahren hat - begründet durch den Innovationsgeist eines britischen Flugzeug-Ingenieurs - MacLaren leichte und kompakt faltbare Buggies entwickelt. Als erste Firma weltweit hat sie sich das "Regenschirm-Faltsystem" für Kinderwägen patentieren lassen und steht auch heute noch für stabile, leichte und wendige Buggies mit verschiedenen Systemen, die auch die Benutzung von Babyschalen auf dem Buggy oder den Transport von Geschwistern erlauben. Neben den eher schlichten Designs der klassischen Buggies bietet MacLaren auch spezielle Designs z.B. im BMW-Stil oder den "Spitfire" an, der dem britischen Kampfflugzeug nachempfunden ist. Preislich sind diese Buggies ebenfalls im oberen Bereich angesiedelt.

 

Quelle: www.maclarenbaby.de

 

 

Britax Römer: Deutschland trifft England

 

Die deutsche Firma Römer (1872 gegründet), vor allem für Sicherheitsequipment bekannt, und die englische Firma Britax (existiert seit den 1930er Jahren) fusionierten 1978 und sind seither vor allem für Kindersitze bekannt. Produziert wird in Ulm (Umzug nach Leipheim 2016 geplant) und Andover (England). Seit 2011 gehört auch die Kinderwagenfirma BOB, die sich vor allem auf sportliche Outdoor-Wägen spezialisiert hat, zum Unternehmen. So ist auch dieser Kinderwagentyp erhältlich, da bisher eher City-Modelle im Programm waren. 2013 kaufte Britax Römer die Sparte der Kinderwägen und Kindersitze des schwedischen Unternehmens BRIO. Sicherheit wird bei Britax Römer natürlich ursprungsgetreu groß geschrieben, aber auch sinnige Travel-Systeme sind erhältlich. Dieser Standard hat natürlich auch seinen Preis, aber der Name der Firma spricht für sich.

 

Quelle: www.britax-roemer.de

 

 

Stokke: vom Hochstuhl zu den Kinderwägen

 

Gegründet 1932 in Norwegen, begann die Firma zunächst mit der Produktion von Bussitzen und ergonomischen Büromöbeln. 1972 kam der weltbekannte Hochstuhl "Tripp Trapp" auf den Markt, dessen funktionales und zeitloses Design bis heute großen Anklang findet. Seit 2003 stellt die Firma auch Kinderwägen her, bei denen vor allem Wert auf die gesunde Entwicklung des Kindes und den Kontakt zwischen Eltern und Kind gelegt wird. Das Design ist deshalb eher außergewöhnlich und teils gewöhnungsbedürftig, da das Kind sehr hoch sitzt. 

Bis 2014 war die Firma in Besitz der Familie Stokke, bis sie an eine belgische Investmentfirma ging, die sich wiederum in Besitz der südkoreanischen NXC befindet.

 

Quelle: www.stokke.com

 

 

Herlag: eine Alternative

 

Die eher unbekannte Marke Herlag gehört zur Unternehmensgruppe Kettler, die u.a. Gartenmöbel und Schaukeln produziert. Herlag stellt vorwiegend Kinderhochstühle her, aber auch sportliche Kinderwägen und Buggies für den kleineren Geldbeutel. Eine eigene Website für die Kinderwägen konnte ich nicht ausfindig machen, so dass ich davon ausgehe, dass sie nur über andere Händler vertrieben werden.

 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kettler_(Unternehmen); https://www.amazon.de/Herlag-Kinderwagen-Buggys-Zubeh%C3%B6r-Baby/s?ie=UTF8&page=1&rh=n%3A3968953031%2Ck%3AHerlag

 

 

Chic4Baby: günstige und große Produktpalette

 

Die deutsche Firma Chic4Baby ist vor allem für günstige Kinderwägen verschiedener Typen bekannt. Sie betont, dass alle Produkte gängigen Normen und Sicherheitsstandards entsprechen, auch was die Schadstofffreiheit betrifft. Wo die Firma produziert, konnte ich nicht herausfinden.

 

Quelle: www.chic4baby.de

 

 

Baby Jogger: Funktionalität aus den USA

 

1984 startete Baby Jogger mit der Produktion sportlicher Kinderwägen, die dem Namen alle Ehre machten. Ähnlich wie bei TFK wurden zunächst sportlich funktionale, echte Jogger hergestellt. Später erweiterte sich das Sortiment um stadt-taugliche Alltagsbuggies und multi-funktionale Kinderwägen. Der City Select ist sicher eines der gelungensten Modelle und als Geschwisterwagen sehr beliebt. Baby Jogger ist eher im oberen Preissegment anzusiedeln. Die Marke ist bei uns nicht allzu bekannt und verbreitet, aber erhältlich. Sie ist ebenfalls teil der Newell Brands.

 

Quelle: www.babyjogger.com; www.newellbrands.com

 

 

Brevi: Kinderprodukte aller Art

 

die italienische Firma Brevi existiert seit 1954 und produziert eine ganze Bandbreite von Kinderartikeln. Vom Hochstuhl über Reisebetten bis zum Kinderwagen ist alles dabei. Auch Brevi bestätigt Produktsicherheit und ist stolz auf seine Innovationen, die Design und Ergonomie vereinen.

Bei uns sind die Produkte sind allzu bekannt und verbreitet.

 

Quelle: www.brevi.eu

 

 

Chicco: der italienische Marktführer

 

Chicco entstand als Tochtermarke der 1946 in Italien gegründeten Firma Artsana, die Medizinprodukte herstellt. Seit 1958 wird unter dem Markennamen Chicco alles für die Bedürfnisse von Babies und Kindern von der Geburt bis 3 Jahre hergestellt. Unter seinen Werten zählt die Firma Verlässlichkeit, Aktualität, Kompetenz, Innovation, Fürsorge, Transparenz und Leichtigkeit auf.

Chicco ist eine weltweit bekannte und etablierte Marke für Kinderprodukte.

 

Quelle: www.chicco.de

 

 

Concord: vom Vater der "Storchenmühle"

 

Gegründet 1978, vom Gründer der Marke Storchenmühle, war Concord zunächst als Produzent von Autokindersitzen tätig. Erst seit 2007 werden auch Kinderwägen hergestellt, vorwiegend Travel-Systeme und leichte Kinderwägen und Buggies. 2004 zog der Hauptsitz von Deutschland nach Spanien um, wobei sich die Abteilungen für Entwicklung, Design und Marketing weiterhin in Deutschland befinden.

 

Quelle: http://de.concord.es/

 

 

Storchenmühle: wohlbekanntes deutsches Original

 

Gegründet 1949 mit der Idee, Kinderwägen zu fertigen, stellte die Firma außerdem Kinderhochstühle und Autositze her. 2004 fusionierte sie mit dem Autozulieferer RECARO und produziert heute nur noch Autositze und Zubehör. Obwohl die Firmen zusammen gehören, stellt jede unter seinem Namen Produkte her. Soweit ich herausfinden konnte, werden von Storchenmühle keine Kinderwägen mehr produziert. RECARO produziert Buggies mit Travel-System.

 

Quelle: www.storchenmuehle.de; https://de.wikipedia.org/wiki/Storchenm%C3%BChle

http://de.recaro-cs.com/recaro-kinderwagen

 

  

Cybex: aus der Welt der Kindersitze

 

Über die Entstehungsgeschichte von Cybex konnte ich leider nichts herausfinden, nur dass sie ursprünglich Autokindersitze herstellte und nun auch Buggies mit Travelsystem, wie RECARO. Cybex wurde 2014 von der chinesischen Firma Goodbaby aufgekauft, die auch den kleinsten Buggy der Welt, den "Pockit" herstellt.

 

Quelle: www.cybex-online.com

 

 

Easywalker: 3-Rad-Pionier

 

Die niederländische Firma wurde 1989 von einem Metzgerssohn gegründet, der den ersten sporttauglichen 3-Rad-Kinderwagen Europas baute. Easywalker verfolgt klare Philosophien: “Vorwärts denkend und lebensbejahend” und “schön einfach - so spazieren wir bei Easywalker auf der Erde!" In der Produktlinie finden sich schicke, aber "leichte" Buggies und Kinderwägen und eine Mini Cooper - Serie. Der 3-Rädrige Sportwagen, der den Beginn der Produktion prägte, wird jedoch nicht mehr hergestellt.

 

http://easywalker.nl/de

 

 

Joolz: jung, modern und nachhaltig

 

Die 2004 gegründete, ebenfalls niederländische Firma, legt Wert auf Innovationen, modernes Design und engagiert sich für Nachhaltigkeit. Joolz bietet derzeit zwei verschiedene Kinderwägen an, die individuell zusammenstellbar sind. Die Zielgruppe sind eher urbane Familien, da die Wägen eher nicht geländetauglich sind.

 

Quelle: http://my-joolz.de/category/joolz-de/

 

 

Kiddy: Sicherheit an erster Stelle

 

Die deutsche Firma Kiddy existiert seit 1966 und ist einer der Marktführer im Bereich Kindersitze für das Auto und vertreibt diese weltweit. Kiddy bietet 2 Buggies mit Travel-System an. Es scheint momentan in Mode zu sein, dass jeder Autositzhersteller seine eigene Buggy-Serie dazu auf den Markt bringt.

 

Quelle: www.kiddy.de

 

 

mutsy: älter als man denkt

 

Die niederländische Firma existiert bereits seit 1937, damals noch unter dem Namen Mutsaert's und entwickelte seine Kinderwägen stets weiter und legte wert auf Kombinierbarkeit und Modulsysteme. Seit 1997 haben die Modelle das unverwechselbare Design mit der schrägen "L-Form". Mutsy bietet sowohl geländegängige Wägen mit lenkbaren Achsen, als auch City-Modelle.

 

Quelle:  https://mutsy.com/dede/

 

 

Moon: junger Style aus Bayern

 

Über die Geschichte der Firma Moon, die dank ihres Logos, bei dem die zwei "O" ineinander liegen, oft falsch geschrieben wird ("Mon") konnte ich nicht viel herausfinden. Es scheint eine relativ junge Firma zu sein, die sich dem Trend anschließt, schlanke Kinderwägen in modernem Stil zu bauen. Die Wägen sind jedoch sowohl stadt- als auch landtauglich und es gibt 3-in-1-Modelle. Man kann wählen zwischen 5 verschiedenen Designs (hauptsächlich den Bezugsstoff betreffend) und dann das entsprechende Kinderwagenmodell, wobei nicht jedes Modell in jedem Design verfügbar ist. Die Babywanne und der Sportaufsatz sind auch nur an zwei Punkten aufgesetzt, dafür kann man wenigstens die Fußstütze verstellen. Preislich sind die Wägen im mittleren Bereich angesiedelt und wenn es auch das Design vom Vorjahr sein darf, kann man ein ganzes Set wirklich günstig bekommen.

 

Quelle: www.moon-buggy.com

 

 

Osann: Deutsches Unternehmen mit Verbindung nach Frankreich

 

Osann besteht seit 1980 und startete ebenfalls mit der Produktion von Kindersitzen. Das Unternehmen gibt auch seiner Homepage an, für die Entwicklung und den Vertrieb des Maxi-Cosi zuständig gewesen zu sein. Heute bietet Osann viele Produkte rund ums Kind an und hat Produktionsstätten in Deutschland und Frankreich. Dabei wird auf Qualität und die Erfüllung von Sicherheitsstandards großen Wert gelegt.

Die Kinderwägen, die Osann anbietet, sind leichte Sportwägen und Shopper, außerdem einen Kombikinderwagen unter dem Markennamen "Beebop", der von der Optik her dem Bugaboo auffallend ähnelt.

 

Quelle: www.osann.de

 

  

Zekiwa: Ostdeutsches Traditionsunternehmen

 

Der Name Zekiwa setzt sich zusammen aus Zeitzer Kinder-Wagenindustrie. Das Unternehmen fertigt bereits seit 1846 Kinder- und Puppenwägen und wurde geprägt durch politische Veränderungen. Zu DDR-Zeiten stellte Zekiwa auch für Westdeutsche Unternehmen wie Neckermann her und wurde zur größten Kinderwagenfabrik Europas. Heute baut Zekiwa größtenteils im Ausland normgeprüfte und schadstoffreie  Kinderwägen unterschiedlicher (Preis-)Klassen und Ausstattungsmerkmalen.

 

Quelle: www.zekiwa.de; https://de.wikipedia.org/wiki/Zekiwa

 

 

Joie: junger Schwung aus Großbritannien

 

Die Firma mit dem Namen, bei dem man sich nicht sicher ist, wie er ausgesprochen wird (ich schätze wie "joy"), wurde von einer Gruppe Eltern und deren Freunden gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, nützliche, vielseitige und nachhaltige Kinderprodukte zu günstigen Preisen herzustellen. An Kinderwägen sind hauptsächlich leichte und gut faltbare Buggies im Angebot, darunter auch ein Zwillingsbuggy.

 

Quelle: www.joiebaby.com

 

 

Inglesina: Italienisch trotz "anglizistischem" Namen

 

Gegründet in den 1960er Jahren, stellt Inglesina vielerlei Produkte für Kinder her. Inspiriert von englischen Kinderwagenmodellen, wurde der erste Kinderwagen gebaut und hatte auch Einfluss auf die Namensgebung der Firma. Angeboten werden hauptsächlich große, klassische Kinderwägen, aber auch Buggies mit Travelsystem, allesamt in den oberen Preisklassen angesiedelt.

 

Quelle: www.inglesina.com

 

 

Eigenmarken: Bruin/Babies R Us, BO1

 

Toys R Us und Babyone bieten Kinderwägen unter dem Namen ihrer Hausmarken an, jedoch konnte ich nicht herausfinden, wer diese produziert. Da Eigenmarken meist in Werken namhafter Hersteller produziert werden, gehe ich davon aus, dass auch diese Marken von bekannten Herstellern stammen.

 

 

Diese Liste ist natürlich nicht vollständig, aber ich denke, die hierzulande bekanntesten Marken sind dabei. Derzeit drängen auch viele chinesische Hersteller auf den Markt, die den Trend erkannt haben, aber wesentlich billiger produzieren. Und wie immer gilt: jeder kann selbst entscheiden, was ihm am Besten gefällt!

 

1 Kommentare

Vier Räder und 10 Beine - unterwegs mit Kind & Hund

Beim Spaziergang mit Kind(ern) und Hund(en) gibt es so manches zu beachten. Es ist natürlich von Vorteil, wenn der Hund soweit leinenführig ist, dass er nicht ständig in irgendeine Richtung zieht und somit den Kinderwagen "umlenkt". Sofern die Möglichkeit des Freilaufs für den Hund besteht, ist das Ganze natürlich schon um einiges leichter. Dennoch müssen der Hund und die Kinder im Auge behalten werden, was manchmal schon etwas anstrengend ist, wenn es durcheinander wuselt ;-)

Wird der Hund an der Leine neben dem Kinderwagen geführt, habe ich mir angewöhnt, ihn immer auf der verkehrsabgewandten Seite zu halten, um schon mal die Gefahr zu minimieren, dass er plötzlich auf die Straße springt oder auf diese ausweichen will, wenn es neben dem Kinderwagen eng wird.

Auch wenn es manchmal verlockend erscheint: die Leine sollte niemals am Kinderwagen befestigt werden! Dadurch hat man zwar eine Hand frei, die Gefahr, dass der Kinderwagen vom Hund plötzlich umgerissen wird, ist aber zu groß. Dabei gehe ich natürlich von einem Hund aus, der gewichtsmäßig dazu in der Lage wäre. Aber auch einen kleinen Hund sollte man nicht anbinden, da die Leine sich verheddern und den Hund strangulieren könnte.

Nutzt man eine Langlaufleine, muss man darauf achten, dass der Hund auf einer Seite vor dem Kinderwagen bleibt, da er das Kind sonst ebenfalls in die Leine verwickeln oder damit schmerzhaft streifen könnte.

Will man die Hände trotzdem frei haben, bietet sich ein Hüftgurt an, an dem die Leine befestigt wird. Alternativ kann man auch eine längere, mehrfach verstellbare Führleine nehmen und sie über die Schulter hängen.

 

Dadurch dass meine Kinder mit einem großen schwarzen Hund aufwachsen, sind sie angstfrei gegenüber allen anderen Hunden, was nicht immer gut ist. Es ist nicht leicht, ihnen beizubringen, dass nicht jeder Hund Kindern gegenüber freundlich ist und sich von ihnen angrapschen lassen will. Gerade wenn sich zwei Hunde das erste Mal treffen, ist es besser, die Kinder von der Begegnung fern zu halten, da man den Verlauf noch nicht abschätzen kann und die Kinder als Unbeteiligte zwischen die Fronten geraten könnten.

Geht man die ersten Runden mit einem Neugeborenen und dem Hund spazieren, so sollte man bedenken, dass der Hund ggf. anders reagieren könnte, als bisher. Neben dem Kinderwagen zu marschieren, ist schon eine Umgewöhnung, wenn auch für die meisten Hunde kein Problem. Schätzt man den eigenen Hund in dieser Hinsicht eher als empfindlich ein, kann man mit dem leeren Kinderwagen noch während der Schwangerschaft eine Proberunde einlegen und nötigenfalls mit dem Hund üben, locker neben dem Wagen herzulaufen, ohne sich auch noch auf das Kind konzentrieren zu müssen. So kann der Hund stressfrei lernen, dass der Kinderwagen nichts schlimmes ist. Natürlich sollte man dabei vermeiden, den Hund anzufahren, besonders wenn es sich um ein kleineres Exemplar handelt, um keine negative Verknüpfung mit dem Kinderwagen entstehen zu lassen.

 

Es ist damit zu rechnen, dass die Nachbarn oder andere Personen, die man auf dem Spaziergang so trifft, den Nachwuchs begutachten werden wollen. Abgesehen von den fremden Menschen, die ungefragt einfach in den Kinderwagen grapschen, möchte man den netten Nachbarn vielleicht gerne einen Blick gewähren. Ist der Hund dabei, sollte man diesen bei den ersten Begegnungen stets beobachten und notfalls schnell auf ihn einwirken können. Die Ankunft eines neuen, kleinen, wehrlosen Familienmitglieds kann nämlich ungeahnte Beschützerinstinkte bei Hunden wecken. Die können von Anknurren bis Schnappen oder Beißen nach den potenziell bedrohlichen Personen unterschiedlich ausfallen. Auch unser Hund war mit jedem neuen Kind etwas wachsamer, als ich ihn eingeschätzt hätte und ich muss aufpassen, wie er reagiert, wenn sich ein Fremder dem Kinderwagen nähert. Mittlerweile kann ich ganz gut erahnen, wen er als Bedrohung einstufen wird; meist sind es Menschen, die auch ich als "komisch" oder unangenehm empfinde und um die ich dann schon einen Bogen mache. Manchmal kann ich jedoch nicht mehr ausweichen, dann bin ich eigentlich ganz dankbar, wenn unser vierbeiniger Bodyguard durch sein Bellen verhindert, dass meine Kinder von einer solchen Person angefasst werden.

 

Die abschreckendste und wahrscheinlich auch am meisten "Gerede" auslösendste (wir wohnen ländlich) Wirkung hatten wir sicherlich, als wir die beiden Hunde unserer Bekannten für einige Wochen bei uns aufnahmen, da diese nach Deutschland einwanderten und die Hunde auf Grund der Hitze zur geplanten Umzugszeit mit dem Flugzeug vorausschicken mussten. So hatte ich bei jedem Spaziergang drei Hunde nebenherlaufen. Als meine Schwester noch verreiste, waren es zeitweise sogar vier Hunde. Das war dann aber wirklich anstrengend! Drei Labrador Retriever und eine Beagle-Mops-Kreuzung neben einem Kinderwagen mit zwei Kindern gaben wohl ein lustiges Bild ab.

Mit der dreifach-Führleine klappte das Spazieren ganz gut und die Hunde waren zum Glück alle sehr verträglich und umgänglich, auch den Kindern gegenüber. Ich war jedoch auch froh, als ich wieder mit nur einem Hund spazieren gehen konnte. Unser Hund übrigens auch :-D

 

0 Kommentare

Der perfekte Kinderwagen - eine Utopie?

Der "perfekte" Kinderwagen - wieder mal eine Definitionssache. Es mag Familien geben, die ihren Kinderwagen meistens unter den selben Umständen nutzen und den perfekten Wagen für sich gefunden haben, weil er ihren Anforderungen entspricht. Wenn man allerdings in wechselnden Umgebungen unterwegs ist oder/und sich die Umstände ändern, ist es schon nicht mehr so wahrscheinlich, dass man einen Kinderwagen findet, der alle Anforderungen bestmöglich erfüllt.

Wir nutzten daher schon mal einen Wagen immer zuhause und einen (bzw. zwei), die immer im Auto sind. So erfüllt einer das Kriterium des geringen Faltmaßes, der andere mehr den Platzkomfort und Stauraum. Mein perfekter Wagen für alle Lebenslagen müsste daher folgende Eigenschaften haben:

  • Gutes Platzangebot, sowohl für das Kind, als auch an Stauraum (Einkaufskorb und Möglichkeit, Taschen anzubringen)
  • Einigermaßen geringes Faltmaß und keine Aufsätze, die viel Platz wegnehmen
  • Nicht allzu hohes Eigengewicht
  • Möglichkeit, zwei Kinder sitzend zu befördern, aber auch als Einzelwagen nutzbar
  • Geringeres Breitenmaß
  • Mindestens ein Sitz mit (bequemer) Liegeposition
  • Verstellbarer Schiebegeriff, Gurte, Sicherheitsbügel, Verdeck
  • Schwenk- oder lenkbare Räder
  • Geländegängigkeit oder die Option dafür (Quadachse)
  • Umsetzbare Sitzeinheit oder Schwenkschieber
  • Mit einer Hand manövrierbar
  • Stabilität und Nutzbarkeit auch für größere Kinder
  • Handbremse

All diese Kriterien konnte bisher leider noch keiner der Wägen erfüllen, auch wenn der ein oder andere nah dran war.

Dem Ziel am nächsten kommt hier der Baby Jogger City Select, der sowohl als Einzel- als auch als Geschwister-/Zwillingswagen eine gute Figur macht, wenig Platz benötigt und dennoch genug Variabilität und Komfort auch für zwei Kinder bietet. Das neue Modell LUX ist jetzt noch zusätzlich mit Hinterachsfederung und Verzögerungs-Handbremse ausgestattet, so dass damit tatsächlich alle meine persönlichen Kriterien erfüllt wären (wäre er nicht so teuer ;-)

Der Emmaljunga Super Viking folgt auf Platz 2. Auch er kann super als Einzel- oder Doppelwagen genutzt werden und ist mit dem großen Sportsitz auch noch super bequem. Er ist genauso wendig und gut zu fahren wie der Baby Jogger, einhändig sogar etwas besser zu lenken, und klein für einen Zweisitzer. Allerdings ist er nicht so variabel was die Sitzanordnung angeht.

Dem ABC Design Zoom würde ich Platz 3 zuweisen, da er auch sehr variabel und wendig war, wenn auch etwas mehr "Schlachtschiff" und qualitativ nicht so hochwertig. Er teilt sich den Platz mit dem Quinny Freestyle Tandem 4XL, der ebenfalls viele der Kriterien erfüllte, aber letztendlich selbst so schwer war, dass er vollbesetzt sehr anstrengend zu schieben wurde, je größer die Kinder wurden. Außerdem hatte er alles andere als ein geringes Klappmaß, wenn man ihn transportieren wollte.

 

Der Typ "Sit 'n Stand", ähnlich einem Tandem-Geschwisterwagen, mit einer Sitzeinheit vorne und einem integriertem Board hinten, mit einem Querbrettchen, auf dem das größere Geschwisterkind bei Bedarf auch sitzen kann, hat auch seine Vorzüge. Der Vorteil ist, dass das Längenmaß nicht ganz so groß ist, wie bei anderen Tandemwägen und das Gewicht vermutlich besser verteilt wird. Durch die Buggyräder ist die Geländetauglichkeit jedoch schon wieder deutlich eingeschränkt. Die Federung ist bei Kopfsteinplaster nicht ausreichend und die leichte Bauweise führt zu Klappergeräuschen. Eine Ausnahme hat hierbei der Hauck For Two gebildet, der auch wirklich praktisch war, aber durch Sitzkomfortmangel und wenig Variabilität Minuspunkte gesammelt hat.

 

Update 2018:

Wie im Artikel zu den Geschwisterwägen beschrieben, haben wir mit den Marken Emmaljunga und Baby Jogger unsere perfekten Kinderwägen gefunden. Mit ein wenig Bastelei haben wir beide Modelle zu den für uns perfekten Geschwisterwägen umfunktioniert.

 

 

0 Kommentare

Zubehör: Sinn oder Unsinn - das ist hier die Frage

Bei der Auswahl eines neuen Kinderwagens steht man schnell vor den ersten Entscheidungshürden. Hat man sich einmal zu einer Marke und einem Modell durchgerungen, geht es los mit Zubehör: Wanne oder Tragetasche, mit Handbremse oder ohne, Fußsack und Sonnenschirm dazu? Braucht man die original Wickeltasche im passenden Design? Ein Kuschelnest? Radschutzhüllen?

Ich habe im Laufe der Zeit mit den verschiedenen Kinderwägen auch verschiedenes Zubehör getestet, wobei sich manches als sehr nützlich erwies und anderes wiederum als völlig überflüssig. Ich gebe hier daher wiederum meine persönliche Meinung und Erfahrung wieder - ob sie für einen persönlich auch zutrifft, entscheidet jeder für sich.

 

Ich starte mit einer Aufzählung des Zubehörs, das sich für uns als nützlich erwiesen hat:

 

Eine Wanne oder Tragetasche ist für einen Säugling unumgänglich. Wir hatten eine (Falt-)Wanne, die eine eigene Unterkonstruktion hat, mit der sie auf dem Gestell montiert wird. Die Verwendung ist unkompliziert und die Wanne bietet Stabilität. Sie hat i.d.R. ein eigenes Verdeck und eine Windschutzdecke. Bei unserer Wanne (von Hartan) war der Tragegriff im Verdeck, so dass die Wanne gut ausbalanciert war. Allerdings war sie relativ schwer und über längere Strecken unhandlich zu tragen. Das Faltmaß war jedoch sehr flach. Ich habe mich für die Wanne entschieden, weil ich einen vollwertigen Erstlingswagen wollte, wo ein Verdeck an der Wanne ist (man will ja nur das Beste für sein Baby...) und ich somit nicht den Sportaufsatz UND eine Tragetasche verwenden musste (Platz im Auto und so). Im Nachhinein hätte es eine Tragetasche sicher genauso getan, zumal sie sowieso nur etwa 6 Monate genutzt wird. Die Tragetaschen sind zur Verwendung auf dem (in Liegeposition gebrachten) Sportaufsatz gedacht, wobei die Tasche selbst normalerweise kein Verdeck hat, sondern das Verdeck des Sportaufsatzes genutzt wird. Dabei gibt es Tragetaschen mit festen Seitenwänden (nicht faltbar) und sogenannte Softtragetaschen, die nur unter der Liegefläche verstärkt sind. Getragen werden sie mit Riemen, die an den Seiten befestigt sind. Sie haben den Vorteil, dass sie leichter zu tragen sind. Der Nachteil ist, dass man den Sportaufsatz benötigt, um sie benutzen zu können.

 

Wie bereits erzählt, habe ich unseren ersten Wagen ohne Handbremse bestellt, da ich es für völligen Quatsch hielt und ich dachte, das bräuchte man höchstens, wenn man Sport machen will. Im Nachhinein lernte ich die Handbremse sehr zu schätzen und würde sie immer dazu nehmen, wenn sie verfügbar ist, denn sie macht das Schieben bergab einfach viel leichter!

 

Ein Regenschutzverdeck ist in jedem Fall zu empfehlen, denn selbst wenn man nur "schön-Wetter-Spaziergänger" ist, kann einen plötzlicher Regenschauer überraschen und dann ist das Regenverdeck schnell übergeworfen und Wagen samt Kindern bleibt trocken. Dabei muss es nicht der original-Regenschutz sein, auch universelle Ausführungen, z.B. vom Drogeriemarkt erfüllen durchaus ihren Zweck. Da es sie in allen Varianten gibt, sind auch der Buggy oder der Geschwisterwagen vor nässe geschützt.

 

Ist man auch im Winter mit einem Kleinkind unterwegs, sollte auch der Winterfußsack bei der Ausstattung nicht fehlen. Lammfell- oder Daunensäcke regulieren die Wärme gut, aber auch Fleecesäcke sind zweckmäßig. Praktisch sind Ausführungen mit Gurtschlitzen, um das Kind weiterhin anschnallen zu können und gleichzeitig wird dadurch ein Wegrutschen des Fußsacks verhindert. Waschbarkeit ist zu empfehlen, da gerade im Winter Schneematsch und Streusalz an den Fußsack gelangen können, die Flecken hinterlassen. Eine extra Beindecke, die an den Seiten des Wagens befestigt werden kann, ist für den Übergang nützlich, wenn es für den Fußsack noch zu warm, ohne Decke aber schon zu kalt ist.

Ein Kuschelnest (Fußsack im Kleinformat) ist für die Nutzung in der Wanne/Tragetasche gedacht, um es dem Baby auch dort schön warm zu machen. Kann man kaufen, muss man aber nicht. In der Wanne kann man auch gut eine Decke nutzen, da sie ja nicht runterrutschen kann. Wenn das Baby allerdings recht rege strampelt, kann es wieder sinnvoll sein, denn das Kuschelnest kann nicht weggestrampelt werden wie eine Decke. Wir hatten ein Kuschelnest und haben dieses dann im Winter auch noch in der Babyschale im Auto verwendet, da sie gut hineinpasste.

 

Weiteres Zubehör, das ich nie wieder missen möchte, sind die Taschenhaken. Ich habe welche, die mit Klettband um den Schiebegriff befestigt werden. Zwei geschlossene Haken (wie ein Karabiner, jeweils einer an jeder Seite) nutze ich, um die Wickeltasche zu befestigen und einen offenen Haken in der Mitte benutze ich, um Tüten oder die Hundeleine dran zu hängen. Da sie durch den Klett sehr variabel sind, kann man sie auch an den Seiten des Kinderwagens befestigen und hat dadurch noch mehr Möglichkeiten.

Auch meine Seitentaschen und den Organizer würde ich nicht mehr hergeben! In die Seitentaschen (beim TFK standardmäßig dabei, bei Phil&Teds z.B. als Zubehör erwerblich) passen Kleinkram wie Geldbeutel, Schlüssel, Spielzeug das mit muss. In den Organizer, der am Schiebegriff befestigt wird (man hat ihn dann zwischen Griff und Verdeck), passen je nach Ausführung zwei Getränkeflaschen, Feuchttücher, Kekse, usw. Auch ein Kinderwagennetz bringt noch mehr Stauraum, wenn auch nicht so Übersichtlich und schnell griffbereit. Die gibt es auch mit Innenfutter, so dass zwischen den Maschen nichts verloren geht. Es gibt außerdem noch die Variante, die aussieht wie die Rücksitzorganizer für Autos, die besonders für Buggies nützlich sind.

 

Das Sonnensegel ist ein weiteres Hilfsmittel, das variabel einzusetzen und für alle Kinderwagen passend ist. Es wird mit einem Gummizug am Verdeck oder der Schiebstange eingehängt und auf der anderen Seite mit Bändern so befestigt, dass es Schatten spendet. Das Segel kann durch den Tunnelzug der Bänder vor und zurück geschoben werden, so dass man wieder Blickkontakt zum Kind herstellen kann, ohne das Segel ganz abnehmen zu müssen. Es hält gleichzeitig auch den Wind ein wenig ab und kann zur Verdunkelung genutzt werden. Die Auswahl ist groß mit vielen unterschiedlichen Farben und Mustern und auch selbst nähen ist keine große Kunst.

 

Ein lang genutztes Accessoire ist bei uns auch der "Rollatorschirm". Das ist ein großer Regenschirm mit spezieller Halterung, die am Seitenrohr des Kinderwagens befestigt wird und in mehrere Richtungen verstellbar ist. Für war das immer sehr praktisch, weil ich mit Kinderwagen in der einen und Hund in der anderen eigentlich eine dritte Hand für einen Regenschirm gebraucht hätte. Wie der Name vermuten lässt, werden diese Schirme für Rollatoren konzipiert und sind deshalb nicht für alle Kinderwägen passend. Auch hatte er die Tücke, dass er manchmal sehr gewackelt hat oder mir während dem Schieben ins Gesicht gerutscht ist, wenn er nicht richtig befestigt war. Der Vorteil ist, dass er platzsparend an der Seite des Wagens hängt und auch bei überraschendem Regen parat steht. Er kann auch einfach abgenommen werden, wobei die Befestigung selbst am Wagen bleibt. Mittlerweile ist unser Schirm altersschwach und hat Löcher, daher habe ich mir eine Universalhalterung besorgt, die ähnlich befestigt wird und eine Klemme hat, in die man die meisten Regenschirme einspannen kann.

 

Bei vielen Herstellern geht das Design der Sitzbezüge derzeit in die Richtung, dass die Sitzeinheit selbst eine Unifarbe hat und es eine Sitzauflage dazu gibt, die sich farblich anpasst oder kontrastiert, je nachdem was gefällt. Das ist nicht nur schön und variabel, sondern auch bequemer, schonend für die Sitzbezüge, besser und einfacher zu reinigen und erhöht den Wiederverkaufswert. Sie sind mit Gurtschlitzen ausgestattet, so dass auch Anschnallen weiter möglich ist und ein Wegrutschen verhindert wird. In manchen Fällen kann das Zusammenklappen etwas schwieriger sein, bzw. das Klappmaß etwas erhöhen, da die Sitzeinheit einfach dicker ist und das Kissen seinen Platz braucht.

 

Adapter, um die Babyschale vom Auto auf das Kinderwagengestell montieren zu können, sind mittlerweile für fast alle Wägen erhältlich. Für Maxi Cosi und Römer gibt es meist eigene Adapter, für andere, nicht so gängige Babyschalen gibt es z.B. bei Hartan Universalhalterungen. Das war sehr praktisch, wenn man nur mal kurz in ein Geschäft wollte, ohne das Baby groß aus der Schale in die Wanne umzubetten oder es nicht aus dem Schlaf reißen wollte, weil es im Auto eingeschlafen war. Für eine Dauernutzung ist diese Variante aber nicht gedacht, da das Baby nicht flach liegen kann.

 

Dass Gurte sinnvoll sind, steht wohl außer Frage, spätestens, wenn das Kind mobil wird und nicht auf der Straße aus dem Wagen klettern soll. Den Sicherheitsbügel fand ich immer praktisch, weil er in der Mitte den Steg hatte, so dass das Kind nicht unten durchrutschen konnte und auch nicht rausklettern konnte, wenn es nicht angeschnallt war. Außerdem lassen sich daran gut Buggybücher oder anderes Spielzeug befestigen.

 

Je nach Kinderwagenmodell und optionalem Zubehör, hat sich auch die Quadachse für den Winter als sinnvolle Erfindung erwiesen, sofern die Möglichkeit besteht, eine solche anzubringen. Sie ersetzt die kleinen Vorderräder durch große, um damit besser durch unwegsames Gelände zu kommen.

 

Als ich unseren Quinny bekam, waren als Zubehör Schiebegriffbezüge aus schwarzem Kunstleder dabei. Ich fragte mich zuerst, was doch wohl wieder für ein Fetisch sei und packte sie erstmal weg. Doch nach kurzer Zeit merkte ich, dass es kein besonders angenehmes Hautgefühl ist, wenn man schwitzige Hände hat und diesen Schumstoff, der den Schiebegriff ummantelt, umklammert. Also gab ich den Dingern eine Chance - und was soll ich sagen, es macht einen Unterschied. Den Hartan schiebe ich nach wie vor ohne, denn da ist der Kunststoff angenehmer. Beim allen anderen Wägen, die diese Art Moosgummi haben, benutze ich jedoch Schiebegriffbezüge. Ja, irgendwie dekadent, aber angenehm ;-)

 

 

 

Kommen wir nun zum unnützen oder überflüssigen Zubehör:

 

Der Sonnenschirm, passend zum Wagen, schien mir bei der Bestellung unseres Racers absolut sinnvoll. Mit einer Universalklemme am Gestell zu befestigen und biegsam - was braucht man mehr? Um es kurz zu machen: Standhaftigkeit braucht es mehr! Beim kleinsten Windstoß verdrehte sich der Schirm, stand dann in der falschen Richtung und bot alles andere als Sonnenschutz. Auch bei der Befestigung in der vorgesehenen Aussparung am Sportaufsatz änderte sich das nicht, da sich der Schirm um seine eigene Achse drehte. Die Sicht für das Kind ist meiner Einschätzung nach zwar etwas besser als beim Sonnensegel, die Handhabung ist jedoch alles andere als praktisch.

 

Wie man sieht, war das meiste Zubehör, das ich getestet habe, auch sinnvoll. Es könnte sich aber durchaus noch so manches unnützes Teil im Zubehör verbergen, das ich zwar kenne, aber selbst noch nicht getestet habe.

 

 

Unerprobtes Zubehör:

 

Radschutzhüllen gab es bei unserem Wagen extra dazu zu bestellen, was ich nicht tat, da ich noch keine Notwendigkeit dafür sah. In unserer ersten Wohnung hatten wir den Wagen im Wohnzimmer stehen, weil wir nur über die Terrasse ohne Treppe nach draußen konnten. Wenn die Räder nass waren, war das natürlich nicht so schön. Ich bastelte einen wasserdichten "Stellplatz" aus Plane und Fußabstreifern, was zweckmäßig war. Denn die Radschutzhüllen decken zwar die Räder ab, aber wenn man im Regen war, ist auch das Gestell (vor allem von unten) nass und das tropft dann in der Wohnung ab. Die Radschutzhüllen kann ich daher nicht bewerten, weil ich sie nie getestet habe, aber ich nehme an, dass sie nicht alles sauber halten können. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass das Dranmachen und Abnehmen etwas eklig sein könnte, wenn man über undefinierbaren Untergrund gefahren ist... Die Räder trocknen sicherlich schlechter (oder gar nicht?) unter den Hüllen.

 

Bei meinen Schmökertouren durch das World Wide Web stolperte ich irgendwann über sogenannte "Liegeflächenverlängerungen". Deren Sinn ist mir bis heute nicht ganz klar. Sie werden an die Unterseite der Sitzfläche des Sportaufsatzes montiert und schließen das Fußteil somit ringsum ab. Aber wann verwendet man diese? Wenn das Baby noch liegt, ist es in der Wanne oder der Tragetasche. Die Tragetasche ist gesichert über Befestigungsmöglichkeiten, die mit dem Gestell bzw. der Sitzeinheit verbunden sind. Man nutzt die Liegeflächenverlängerung also ohne Tasche. Wozu? Dass die Füße des Kindes nicht zur Seite raushängen können? Die Liegefläche verlängern sie jedenfalls nicht, denn sie reichen genau bis zum Ende des Fußteils. Ich komme nicht dahinter... Jedenfalls sind diese Teile dann auch noch so teuer, dass ich mich gleich zweimal frage, wer so etwas wohl kauft.

 

Ein Insektennetz haben wir zwar, jedoch habe ich es in 4 Jahren kein einziges Mal verwendet. Es gab nie den Fall, dass Insekten derart lästig gewesen wären, dass ich mein Baby davor hätte schützen müssen.

Das UV-Schutznetz, das bei unserem TFK im Verdeck integriert ist, nutzen wir schon, da es die Sicht nicht so einschränkt wie das Sonnensegel, aber den Blendeffekt durch die Sonne reduziert. Da ich aber nicht beurteilen kann, wie gut es die Sonne tatsächlich abhält und von meinem Sohn nur eine "passt schon"-Bewertung bekam, zähle ich dieses Netz zum unerprobten Zubehör ;-) Vorteilhaft ist sicherlich, dass es keinen Wärmestau verursacht, weshalb diese Netze wohl immer mehr Anwendung finden.

 

Mit der Anschaffung eines Handwärmers oder Kinderwagenmuffs für die kalten Tage habe ich schon geliebäugelt, da ich immer kalte Hände habe, bis mir eingefallen ist, dass ich fast immer eine Leine in einer Hand habe und ich mit Handschuhen dann doch besser dran bin. Wenn man allerdings nur schiebt und seine Hände am Kinderwagen lassen kann, ist das bestimmt ein angenehmes Zubehör.

 

Als ich mich mit der Thematik Buggyboard beschäftigte, recherchierte ich, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, den Schiebegriff irgendwie zu verlängern, um beim Schieben mehr Platz für die Füße zu haben. Ich dachte, dieses Problem würden doch mehrere Leute haben und dass es sicherlich eine Lösung gäbe, aber scheinbar ist dieser Markt nicht erschlossen. Ich fand lediglich eine Bauanleitung eines erfinderischen Vaters, der den Schiebgriff seines Joggers selbst verlängert hat und eine britische Firma, die eine universell montierbare Verlängerung anbietet. Sonst nichts. Kaum vorstellbar, wo es doch auch massenhaft Unsinn zu kaufen gibt. Inzwischen hatte ich jedoch den Strolli Rider entdeckt und die Schiebegriffverlängerung war somit hinfällig.

 

Bei meinem Ausflug in die britische "Pram Industry" stieß ich außerdem auf den "Buggy Connector". Das sind drei Kunststoffverbindungen, die zwei (idealerweise baugleiche) Kinderwägen fest miteinander verbinden und so zum Geschwister-/Zwillingswagen machen. Die Idee finde ich nicht schlecht, jedoch habe ich Bedenken hinsichtlich der Alltagstauglichkeit. So sind diese verbundenen Einzelwägen noch breiter als ein Doppelwagen sowieso schon wäre. Außerdem muss man die Verbindungen erst wieder lösen, um die Wägen zusammen klappen zu können. Für bestimmte Konstellationen, wenn man die Wägen nicht im Auto transportieren muss und sie nur für Spaziergänge im Freien nutzt, ohne enge Geschäfte aufzusuchen, könnten sie eine Alternative zur Anschaffung eines Geschwisterwagens sein. Allerdings braucht man einen zweiten, baugleichen Kinderwagen, den man in den meisten Fällen auch noch nicht hat...

 

Viele Hersteller bieten zu ihren Kinderwägen auch passende Transporttaschen an, in denen man den kompletten Wagen verstauen kann, um ihn mit auf Reisen zu nehmen. Sicher kein schlechtes Utensil, um z.B. im Flugzeug Verschmutzungen oder gar Verluste von Anbauteilen zu vermeiden.

 

 

 

 

 

 

 

0 Kommentare

Dies oder das...?: Beschaffenheits- und Ausstattungsmerkmale

Wie bereits festgestellt, ist Kinderwagen ja nicht gleich Kinderwagen. Selbst Kinderwägen vom gleichen Typ können sehr unterschiedlich aussehen und funktionieren. Dabei ist so manches Ausstattungsmerkmal dabei, das zwar gut aussieht, sich aber im Praxistest als völlig ungeeignet erweist. Andererseits gibts es Erfindungen, die wirklich praktisch sind, aber bei uns nicht beworben werden oder schwer erhältlich sind.

Wie bei allen Aspekten des Kinderwagenkaufs spielt natürlich auch bei den einzelnen Merkmalen die individuelle Präferenz eine große Rolle. Jemand, der nur kurze Strecken in der Stadt unterwegs ist, wird mit kleinen Schwenkrädern gut klarkommen. Eine Familie, die mit zwei Kleinkindern Wanderungen machen will, braucht eine andere Ausstattung.

Daher möchte ich an dieser Stelle eine Aufstellung diverser Merkmale machen und deren Funktionen, Vor- und Nachteile beschreiben. Ob sie für einen persönlich dann in Frage kommen, darf jeder selbst entscheiden.

 

  • Schwenkräder: Bei den beweglichen, kleinen Vorderrädern gibt es die Variante mit einem Rad oder Doppelrädern, wie bei den meisten Buggies. Beide Varianten gibt es inzwischen mit Federung, so dass in dieser Hinsicht Gleichstand herrscht. Die Doppelräder haben den Vorteil, dass sie (zumindest meiner Erfahrung nach) stabiler in der Spur fahren, also nicht so schnell auf eine Seite ziehen, wenn der Weg uneben wird. Dafür verhaken sie sich schneller, wenn man über kleine Hindernisse fährt, weil sich zwei Räder, die zusammenhängen, eben nicht so leicht über Unebenheiten manövrieren lassen, wie ein einzelnes. Es gibt ein paar Hersteller, die ihren Kinderwägen schwenkbare Vorderachsen mit großen Rädern verpasst haben. Ein guter Kompromiss, wenn man Beweglichkeit und Geländegängigkeit vereinen möchte. Wie bereits erwähnt, haben die Räder den Nachteil, dass sie beim Rückwärtsfahren blockieren können.
  • Sitz-/ Liegepositionen: Für ein Baby ist es wichtig, im Kinderwagen eben liegen zu können. Deshalb ist eine Wanne, Falttragetasche oder Softtragetasche in jedem Fall zu empfehlen. Ich sehe auch Kinderwägen mit Sportaufsätzen, deren Fußstützen sich nicht gerade stellen lassen, sehr kritisch. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das ein bequemer Schlaf ist, wenn man in "Schockhaltung" liegt. Eine verstellbare Rückenlehne ist sicher vorteilhaft, wenn man länger unterwegs ist und so die Sitzpositionen variieren kann. Ebenso die verstellbare Fußstütze, die daran angeglichen werden kann.
  • Verstellbare Schiebegriffe: sind so unendlich praktisch! Wenn zwei Personen unterschiedlicher Körpergröße den Wagen schieben, sind sie auf jeden Fall zu empfehlen. Und selbst wenn nicht, ist es sehr angenehm, wenn man die Schieberhöhe für sich persönlich passend einstellen kann. Auch beim Joggen oder Inline-Skaten mit dem Kinderwagen (wenn man "größer" ist, als normal), ist Verstellbarkeit Gold wert.
  • Klappsysteme: Generell ist jeder Kinderwagen zusammenklappbar. Wie das Faltmaß dann ausfällt, ist sehr unterschiedlich. Wie beschrieben, hatte ich einen Zwillingskinderwagen, der deutlich besser ins Auto passte, als ein großer Buggy. Nun ist das Faltmaß nicht für jeden ein wichtiges Merkmal; ein Kinderwagen, der immer fahrbereit im Treppenhaus steht, muss nicht so klein faltbar sein, wie ein Wagen, der hauptsächlich mit dem Auto transportiert wird und dann womöglich noch Platz für Einkäufe lassen soll. Die allermeisten Kinderwägen haben heute schnell abnehmbare Räder, die den zusammengeklappten Wagen schonmal um einiges schmälern. Generell ist es meist so, dass Wägen mit doppeltem Klappmechanismus (meist gegensätzlich gefaltet, z.B. bei Phil & Teds, TFK) flacher werden, als solche, die nur eindimensional zusammenklappen (z.B. Hartan Topline X). Kürzlich ist übrigens der Buggy mit dem kleinsten Faltmaß der Welt vorgestellt worden: der Goodbaby "Pockit", der zusammengeklappt dann tatsächlich nur noch Handtaschenformat hat. Eine super Lösung für einen Buggy, der für gelegentliche Verwendung im Auto bleiben, aber nicht viel Platz einnehmen soll. Mit 175€ hat er auch einen vertretbaren Neupreis, angesichts der wirklich enormen Platzersparnis, die er bietet.
  • Bremsen: eine Feststellbremse hat jeder Kinderwagen und die ist auch wichtig, will man den Wagen stehen lassen und sicherstellen, dass er nicht losrollen oder vom Kleinkind weggeschoben werden kann. Die Bremssysteme sind unterschiedlich und deren Bedienung nicht immer ganz Nutzerfreundlich. So sind Bremsen, die klassisch bei Buggies verbaut werden und einfach aus einer Art Zahnrädern und Gegenstücken bestehen, die sich dann verhaken und so das Rad blockieren, recht zuverlässig und wenig anfällig für Defekte. Nach diesem Prinzip funktionieren die meisten Feststellbremsen, wobei der Auslösemechanismus stark variiert. So gibt es die per Fußpedal betriebenen, auf die man dann Steigen oder sie mit dem Fuß in eine Richtung drücken muss. Wenn diese Bedienung an der Hinterachse angebracht ist, kann es schon wieder schwierig werden, wenn ein Buggyboard montiert ist oder der Sitz in kompletter Liegeposition weit über die Achse hinausragt. Bei der seitlichen Bedienung (z.B. Topline S) ist das wesentlich bequemer, wobei ich finde, dass diese Bremse sehr streng geht, da der Seilzug eben lang ist, um bis an die Seitenstrebe zu reichen. Der Hebeleffekt wie bei einer Fußraste geht hier verloren. Neuere Bremssysteme liegen eher auf Schieberhöhe und sind schnell auslösbar. Über einen Bügel wie beim Rasenmäher (Phil & Teds) oder ein Sicherheits-Schnellbremssystem, das über einen Seilzug die Seitenbremse auslöst (Hartan), kann der Wagen schnell zum Stehen gebracht werden. Eine Handbremse ist oft nützlicher, als man denken mag: bei einem vollbepackten Kinderwagen, den man bergab schiebt, nimmt sie so viel Gewicht weg, dass man den Wagen locker mit einem Finger und ohne gegenhalten zu müssen, den Berg runter halten kann. Auch beim Sport oder einfach, wenn man an der Ampel wartet, gibt es Sicherheit, wenn man die Handbremse ziehen kann, ohne die Feststellbremse nutzen zu müssen. Bei Systemen, die die Handbremse auch als Feststellbremse nutzen (wie bei TFK), kann es nachteilig sein, wenn die Bremse eben nicht richtig eingestellt ist, weil sie dann nicht genug Bremskraft aufbringt. Handbremsen sind sicherlich anfälliger als die herkömmlichen Feststellbremsen, wenngleich auch einfach praktisch.
  • Reifen: Die einen schwören auf den Komfort von Luftreifen, die anderen lieben ihre pannenfreien Luftkammerräder; der Reifentyp ist Geschmackssache und auch wieder vom Verwendungszweck abhängig. Luftreifen bieten selbst nochmal eine gewisse Federung und können in Kombination mit der Federung am Gestell ein sehr bequemes Fahrgefühl bieten. Sie sind gewissermaßen flexibel, meist groß genug, um die meisten Untergründe gut befahrbar zu machen und bieten guten Grip. Allerdings haben sie natürlich den Nachteil, dass die Luft mit der Zeit entweicht oder man eine Panne haben könnte. Eine Luftpumpe und ein Pannenset sollte man daher parat haben, um nicht in den Bergen mit einem Platten dazustehen. Luftkammerräder haben weiche, mit Luftkammern gefüllte Ummantelungen, die pannensicher sind ebenfalls einen guten Fahrkomfort bieten. Der Federungseffekt wie bei Luftreifen ist natürlich nicht im selben Umfang gegeben und auch das Profil ist meist nicht so haftsicher, wie bei Luftreifen. Dennoch die beste Alternative zu Luftreifen. Hartan hat bietet die neuen "Solight Ecco" Reifen an, deren Lauffläche noch widerstandsfähiger gegen Beschädigungen ist, resistent gegen Umwelteinflüsse und eine große Elastizität ausweisen. Einfluss auf die Laufruhe der Räder hat natürlich auch, ob sie z.B. kugelgelagert sind; wobei man mit einem Kinderwagen in der Regel keine 30km/h rast, wo die Achslagerung dann spürbare Auswirkungen hätte ;-) Die klassischen Vollgummiräder, wie sie bei den meistne Buggies zu finden sind, haben natürlich den geringsten Komfort, sind dafür auch sehr robust und widerstandsfähig und pannenfrei. Für Buggies sicher sinnvoll, zumal die Räder meist klein und schmal sind und wenig Platz für dicke Reifenmäntel bieten.
  • Gestell: Beim Gestell gibt es ja - abgesehen von der Unterschiedlichkeit zwischen Buggy und Kombi-/Sportwagen - diverse Designs, bei denen es meist mehr um die Geschmacksfrage als um Funktionalität geht. Die Frage, ob 3- oder 4 rädrige Gestelle, zielt wiederum auf die Nutzung des Wagens ab (Wendigkeit, Kippgefahr, Grip, usw.) und ist letztlich auch wieder Geschmackssache, welches "Fahrgefühl" bzw. Aussehen man bevorzugt. 3-rädrige Gestelle sind oftmals platzsparender zusammenzuklappen. Es gibt jedoch in der Qualität durchaus Unterschiede, die man meist auch am Preis erkennen kann, was man bedenken sollte, wenn der Wagen oft und/oder für mehrere Kinder genutzt werden soll. Da lohnt sich auf Dauer die Anschaffung eines Markenprodukts, wenngleich man auch hier die Augen offen halten und den Kinderwagen vor Kauf einmal testen sollte. Denn wie bereits erwähnt, gibt es Modelle, die schick aussehen, aber in der Praxis einfach untauglich oder unpraktisch sind. Prinzipiell wird auch unterschieden zwischen Wägen mit einer (austeckbaren, separaten) Sitzeinheit und solchen mit Sitzeinhängen. Letztere haben keine "Basis", sondern bestehen nur aus verstärktem Stoff, welcher am Rahmen direkt befestigt wird. Dadurch kann viel Platz beim Klappmaß gespart werden. Meist ist jedoch die Verstellbarkeit der Rückenlehne nicht so variabel und komfortabel wie bei einer festen Sitzeinheit und auch eine Fußstütze ist oft nicht so anpassungsfähig. Auch hier zählt wieder die persönliche Priorität bei Platzersparnis oder Komfort.
0 Kommentare

Das Bastelfieber beginnt: Pimp my Kinderwagen

Nachdem ich die Annehmlichkeiten einer Handbremse am Kinderwagen entdeckt hatte, dachte ich mir, dass sich an unserem Racer würde eine solche auch gut machen würde. Den Racer benutzte ich inzwischen wieder zuhause als Einzelwagen, wenn ich nur mit unserer Tochter unterwegs war.

Da es den Nachrüstsatz für die Handbremse zwar bei einem Ersatzteilehändler zu bestellen gibt, dieser aber 99€ kostet, war es wesentlich günstiger, einen alten, gebrauchten Hartan zu kaufen, der eine Handbremse besitzt. Zufällig erwischte ich ein Schnäppchen bei einer Auktion. Der Ausbau der Handbremse war kein Problem und machte Spaß. Da ich handwerklich nicht völlig unbegabt bin und gerne bastele, fand ich Gefallen daran, meinen Kinderwagen zu modifizieren. Da nun der alte Skater S, den ich ersteigert hatte dastand und auf seine weitere Verwendung wartete und ich ihn nicht einfach auf den Schrott werfen wollte, besorgte ich Ersatzteile für seine Instandsetzung und richtete ihn wieder fahrtauglich her. Der Sitzbezug musste genäht werden, die Vorderradachse (eine große Schraube) habe ich erneuert, die Arretierungen der Sitzeinheit waren defekt und wurden getauscht und den Lack habe ich an abgenutzten Stellen ausgebessert. So war er wieder fahrtauglich und einsatzbereit, hatte aber kein Verdeck und sah irgendwie unvollständig aus.

In den Kleinanzeigen fand ich einen sehr günstigen Skater X, der ein farblich passendes Verdeck hatte. Gekauft, Verdeck getauscht, Skater S verkaufsfähig. Eine Probefahrt durfte natürlich nicht fehlen, wobei mir der Skater S auch ganz gut gefiel. Er ist dem Racer S sehr ähnlich, nur eben mit 3 Rädern. Da ich aber nicht alle Wägen behalten konnte, musste ich mich von meinem "restaurierten" Projekt trennen.

Nun stand aber dieser seines Verdeckes beraubte Skater X rum, den ich auch nicht einfach so wieder weggeben wollte.

Daher stöberte ich mal wieder auf meinem Lieblings-Onlineauktionshaus und ergatterte günstig ein Set mit Hartan Verdeck, Sitzbezug und Tragetasche. Skater X damit ausgestattet und verkauft.

Mein "Schrauberfieber" war geweckt und ich verfolgte die in der Nähe angebotenen Hartan Kinderwägen, da ich mich bei dieser Marke nun schon auskannte.

Ein gut erhaltener, günstiger Topline S war meine nächste Errungenschaft. Ein kleiner Kratzer im Lack und eine defekte Korbbefestigung waren schnell repariert. Da es bei diesem Modell die Möglichkeit gibt, für den Winter die kleinen vorderen Schwenkräder durch eine sogenannte "Quadachse" mit zwei weiteren großen Rädern zu ersetzen, wollte ich diesen Wagen behalten, um den die zwei Racer-Gestelle zu ersetzen.

Die Handbremse montierte ich dann an den Topline, wobei ich schnell feststellte, dass unterschiedliche Felgen auch unterschiedliche Achsen haben können und die Räder dann nicht einfach getauscht werden können. Da die Handbremse von einer Crossfelge stammten und der Topline Jetfelgen hatte, musste Ersatz her. Bei der Auktionsjagd ergatterte ich schwarze Crossfelgen. Die passende Achse stiftete der Racer, wobei die mit Wippmatic ausgestattet ist und ich dann auf die Seitenbremse des Topline verzichten musste, was ich jetzt aber nicht problematisch finde. 

Die neuen Vorderräder hatten dann gleich den Vorteil, dass diese schon die neuere, gefederte Variante waren, die auch schöner aussieht, wie ich finde. Auch eine passende Quadachse war bald gefunden. Da ich mich von unserem Racer S aber auch nicht ganz trennen wollte, bestückte ich den Topline mit dessen Sitzbezug und Verdeck. Die Fahrten mit Schwenkrädern und mit Quadachse waren bequem. Der Schwenkschieber ist praktisch und auch die Befestigung der Getränketasche war schnell so modifiziert, dass auch sie mitgeschwenkt werden konnte, ohne dass man sie abmachen oder ausleeren musste.

Die neuen Schwenkräder sind wendiger und bleiben nicht so leicht in Bodenwellen hängen wie die Doppelschwenkräder. Allerdings finde ich, dass der Wagen durch sie schneller in eine Richtung zieht, wenn die Straße sich neigt.

Das selbstgebaute Board, das am Korbrahmen aufliegt passt hier leider nicht, aber das Universalboard kann man benutzen. Auch der Rider kann benutzt werden, allerdings ganz ohne Adapter, weil durch den Schwenkschieber nur Platz unterhalb der Verriegelung ist, die für die Adapter zu breit ist.

Das Schieben mit Schwenkschieber in die andere Richtung ist gewöhnungsbedürftig, da das Lenken dann wie bei einem Gabelstapler ist, mit den Schwenkrädern hinten. Aber das kann man auch durch Feststellen vermeiden, wenn man nicht so gut zurechtkommt. Die Sitzeinheit lässt sich ja trotzdem auch in die andere Richtung montieren, so dass man auch so die Blickrichtung wechseln kann.

Insgesamt ist auch der Topline in gewohnter Hartan-Qualität und fährt sich gut, wobei ich bei meinen Auktionsjagden schon des Öfteren gesehen habe, dass die Achshalterung hinten wohl eine Schwachstelle ist, die gerne mal bricht.

Die Option, die Räder zu tauschen finde ich super und ersetzt ggf. ein weiteres Gestell bzw. einen ganzen Wagen.

mehr lesen 19 Kommentare

Großer Buggy 2.0: der Hartan ix1

Nachdem der Pliko ausgelagert wurde, war ich auf der Suche nach einem Ersatzbuggy, da der vertikale Faltmechanismus manchmal schon vorteilhaft ist. Da ich auch auf den Komfort der verstellbaren Rückenlehne, eines Verdecks, eines Sicherheitsbügels, höhenverstellbarer Schiebegriffe und des Geschwister-Trittbrettchens nicht verzichten wollte, war die Auswahl schon sehr begrenzt. An (gebraucht) vielzählig zu erhaltender Buggies blieb nur der Hartan ix1 übrig, was mir sehr entgegen kam, da ich mit der Marke bisher nur gute Erfahrungen gemacht hatte.

Der ix1 verfügt also über die selben Annehmlichkeiten wie der Pliko, mit dem Plus, dass die Räder wesentlich besser befestigt sind und auch die Bremse einen anderen Mechanismus besitzt, so dass nichts schleifen kann.

Das Faltmaß ist zwar nicht so klein, wie bei anderen Buggies, aber da muss man die Wahl treffen zwischen Komfort und Platzsparen. Der Komfort war mir wichtiger in diesem Fall.

Insgesamt ist der ix1 sehr zufriedenstellend, er ist sehr stabil und robust, auch bei ihm kann ich ohne Probleme die Wickeltasche an der Seite befestigen. Auch das Anbringen des Rider funktioniert wunderbar. Er ist wendig und leicht zu schieben.

Einziges festgestelltes Manko: die Arretierung der Vorderräder, die sich seitlich am rechten Radblock befindet, wird schnell mal versehentlich berührt, wenn man eng am Buggy vorbeigeht oder sich daneben stellt, um z.B. Kekse zu reichen ;-) und führt dann dazu, dass die Räder sich nicht mehr geschmeidig drehen, weil die Arretierung zwischen den zwei Positionen steht.

Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit dem Buggy. Er ist momentan in unserem Zweitauto.

mehr lesen 0 Kommentare

Bauanleitung Universal-Buggyboard und Auflieger-Board

Für das selbstgebaute Universal-Buggyboard habe ich verwendet:

 

  • Ein massives Holzbrett ca. 40 x 40 cm (je nach Breite des Kinderwagens und Platz zwischen Aufsatz und Schieber), 2 cm dick; eingelassen mit Holzschutzlasur (ich habe ein altes Regalbrett verwendet)
  • zwei billige Spanngurte (ohne Ratsche), gibt's im Baumarkt
  • Eine Rolle Tesa Anti-Rutsch-Klebeband
  • zwei Vollgummirollen (360° drehbar) zum Anschrauben
  • Ggf. einen Streifen Neoprenstoff 40 x 2 cm
mehr lesen 0 Kommentare

Für lange Touren - Geschwisterwagen

So praktisch der Strolli Rider auch war - für lange Touren oder gar einen Wanderurlaub war er nicht ausreichend. Auch Kinder wollen sich mal anlehnen oder gar ein Nickerchen machen, was auf so einem Sitz einfach nicht geht. Deshalb habe ich mich dann doch mit der Thematik "Geschwisterkinderwagen" beschäftigt. Da ich bisher nur die Varianten "Doppelbuggy nebeneinander" oder "Tandemwagen hintereinander" kannte, kaufte ich kurzerhand einen gebrauchten Tandemwagen von ABC Design in der Nähe. Da wir immer durch ein Gartentürchen nach draußen müssen, durfte der Wagen nicht breiter als 80cm sein, deshalb der Tandemwagen. Jedoch war mir dieser Wagen trotz Luftbereifung viel zu schwergängig, als dass ich ihn gerne für tägliche Spaziergänge vor allem auch auf unebenen Wegen genutzt hätte. Der nicht verstellbare und von Haus aus relativ hohe Schiebegriff machte es nicht leichter. Außerdem war der Winkel zum Anheben des Wagens irgendwie ungünstig, so dass es vollbesetzt über Bordsteinkanten schwer wurde. Dass das Baby nur hinten liegen konnte und somit das größere Kind immer vorne sitzen musste, brachte zusätzlich eine ungünstige Gewichtsverteilung. So kam der Wagen schnell wieder in die Kleinanzeigen und ich machte mich auf die Suche nach einer besseren Alternative.

 

mehr lesen 0 Kommentare

Der Große will mit - Buggyboard & Co.

Mit der Anschaffung des Buggys war es natürlich bei zwei Kindern noch nicht getan. Als sich also Nr. 2 ankündigte, war die Frage, wie Nr. 1 künftig transportiert werden soll. Mit 3 Jahren Abstand ist das nicht ganz so schwierig, dennoch oft nötig, weil wir eben viel unterwegs sind und er nicht immer die Ausdauer (oder die Lust) hat, die ganze Strecke zu Fuß oder mit dem Laufrad zu absolvieren.

So habe ich mich an die Recherche zu den Möglichkeiten gemacht.

Zunächst habe ich mich dann mit Bocksitzen beschäftigt, die auf die Wanne oder Softtasche des Kinderwagens gesteckt wird und das Geschwisterkind dann oben drauf sitzen kann. Diesen Sitz gibt es z.B. von "Baby Dan" oder "Kids2sit". Prinzipiell nicht schlecht, da das Kind auch angeschnallt und mit einem Bügel gesichert werden kann. Allerdings schied er schnell wieder aus, da

1.  das Kind immer rauf und runter gehoben werden muss und nicht mal schnell aufstehen kann

2. der Sitz nur so lange verwendet werden kann, bis man den Sportaufsatz verwendet (also ca. 6-9 Monate)

 

3. mir mein Sohn schon zu groß erschien, um diesen Sitz lange benutzen zu können.

 

Das klassische Buggyboard, das hinten am Kinderwagen befestigt wird und das große Geschwisterkind stehend - mit optionalem Zubehör teilweise auch sitzend - transportieren kann, muss für den Kinderwagen passend sein, da bei zu geringer Schieberhöhe / -tiefe das Schieben schnell nervig wird. Entweder muss man in gebückter Haltung oder seitlich schieben, oder man nimmt in Kauf, dass man mit den Füßen ständig am Board anstößt. 

Beim Quinny Freestyle ist genug Platz und so konnten wir das Litaf Pick Up mit Sitz testen.

Prinzipiell ist es gut konzipiert, auch wenn ich beim Auspacken kurz geschockt war, was für ein riesen Teil das ist. Dafür haben die Füße unter dem Board richtig gut Platz und man läuft nicht Gefahr, sich zu stoßen. Die Befestigung des Litaf ist jedoch nicht sehr flexibel. So kann man zwar die "Arme" mittels Metallrohren verlängern oder Verkürzen und in der Vertikalen verstellen, die horizontale Mindestbreite ist jedoch (auf Grund der Breite des Boards) schon sehr breit, so dass sie am wirklich nicht kleinen Quinny Freestyle grade noch zwischen die Reifen gepasst hat. Die Befestigung erfolgt dann mittels Stiften, die in die Halterung eingeklickt werden. Wir hatten erst Halterungen mit Kunststoffband, das bald gebrochen ist. Ersatzweise habe ich dann welche mit Nylonband bekommen, die besser und fester zu montieren waren. Im Praxistest hat sich das Litaf als bequem erwiesen, mit großem Sitz, der auch hochgeklappt werden kann und viel Platz auch für größere Kinder. Allerdings ist es während der Fahrt öfter mal nach hinten gekippt (vor allem bergab) und das, obwohl es 3 Räder hat und ich Kippen daher für ausgeschlossen hielt. Bordsteinkanten waren wider erwarten kein Problem und beim Quinny konnte man es bei nicht-Gebrauch auch gut komplett hochklappen. Der rückwärts gerichtete Sitz war der große Pluspunkt, der es für mich so interessant gemacht hat. Das lästige Kipp-Problem hat mich dann aber weiter suchen lassen, was uns zum Hoco Bumprider brachte. 

Die geringere Breite und Tiefe des Boards und die wesentlich flexibleren und werkzeuglosen Befestigungseinstellungen machen den Bumprider einfach in der Handhabung. Die Verarbeitung wirkt stabil und die Federung der Räder verspricht Komfort. Der optionale Sitz ist auch einfach aufzustecken und mit Handgriff ausgestattet, jedoch nicht so flach wegzuklappen wie beim Litaf. Außerdem ist er in Fahrtrichtung gerichtet und damit hatten wir das Problem, dass sich mein Sohn bei der Fahrt über Unebenheiten die Knie am Korb des Kinderwagens gestoßen hat, was eine weitere Verwendung schnell ausgeschlossen hat.

Nun haben wir uns noch das Lascal Maxi Board besorgt, auf dessen Sitz wir noch warten, um dann zu testen, ob es vielleicht der Kompromiss aus beiden Versionen sein kann: nicht so riesig, aber mit rückwärts gerichtetem Sitz und gefederten Rädern.

 

 

 Durch Zufall bin ich dann auf den Bibi Swiss Strolli Rider aufmerksam geworden. Dieser ist mehr ein Anhänger auf Buggyrädern mit Fahrradsattel und wird seitlich am Kinderwagen befestigt. Dadurch kann man normal schieben, hat das Geschwisterkind neben sich und kann gut manövrieren. Die Idee hat mich begeistert, dieses Ding wollte ich haben!

Leider wird der Rider nicht mehr produziert, aber gebraucht auf den gängigen Auktionsplattformen war er schnell gefunden. Da er recht gefragt ist, aber nicht mehr hergestellt wird, ist der Preis auch für gebrauchte Teile relativ hoch (zwischen 40 und 70€ für die Standardversion, um die 100€ für die Comfort-Ausführung mit Schalensitz und Gurt). Die Anschaffung war es aber allemal wert. Zunächst hatte ich die Standardausführung mit einem gepolsterten Sattel, Haltegriffen, Fußstützen und mehreren Adaptern, so dass er an fast jeden Kinderwagen passt. Es muss allerdings eine Stelle am seitlichen Gestänge frei sein, um ihn zu montieren, was bei Wägen wie z.B. dem Hartan Topline S schwierig ist, da Schwenkschieber. Lösung hier: Adapter weg lassen und unterhalb des Mechanismus zum Zusammenfalten befestigen. Auch beim TFK Joggster ist es schwierig, da der Sitzbezug über das Gestänge geht, aber auch hier kann man ihn befestigen, ggf. einen der Druckknöpf des Sitzeinhangs offen lassen.

Am Hartan Racer hat er wunderbar gepasst. Er lässt sich leicht schieben und auch Bordsteinkanten oder etwas unebenes Gelände sind kein Problem für den Rider. Einzig bei Kurven muss man etwas aufpassen, dass man sie nicht zu eng nimmt und dass man nicht zu schnell über Bordsteine fährt, da das Kind sonst runter kippen kann, aber das versteht sich ja eigentlich von selbst. Hinten am Sattel ist ein Griff dran, wo man nötigenfalls mit anheben kann, falls man mal nicht um die Kurve zwischen Supermarktregalen oder über eine hohe Kante kommt.

Insgesamt war (und bin) ich ein Fan dieses Anhängers und finde es sehr schade, dass er (oder auch etwas Vergleichbares) nicht mehr produziert wird.

Einzige Nachteile, die ich festgestellt habe: wenn das Baby im Wagen mit Sportaufsatz liegt, kann es sein, dass die Haltegriffe des Riders am Verdeck bzw. dem Fußteil vom Kinderwagen in Kurven hängen bleiben und deshalb nicht so enge Kurven gefahren werden können. Mit der Wanne war das kein Problem. Gleiches Phänomen war, wenn die Wickeltasche am Schiebgriff hing. Aber das waren akzeptable Probleme, wenn man die Wahl hat, sich stattdessen ständig die Füße zu stoßen oder einen krummen Rücken vom Schieben zu bekommen. Die Wickeltasche habe ich dann seitlich am Wagen angebracht und das Problem war gelöst.

Der Rider wird je nach Ausführung mit Schnellspanner oder Schraube mit Drehgriff befestigt, ist also schnell an- oder abmontiert. Auch die Adapter sind schnell rausgeschoben, wobei man die in der Regel ja nicht ständig tauscht.

Die Hand- und Fußstützen sind verstellbar, ebenso die Sattelhöhe. Natürlich nimmt der Rider im Auto mehr Platz weg, als ein Buggyboard, aber den Komfort war das wert.

             Als ich dann entdeckt habe, dass es auch eine Comfort-Version mit Schalensitz und Gurt gibt, habe ich mir auch den noch zugelegt. Dieser hat auch etwas größere Reifen und  einen weiteren Radstand, was ihn kippsicherer macht. Zeitweise hatten wir einen der Rider immer im Auto und den anderen zuhause.

  

 

mehr lesen 3 Kommentare

Das Baby wächst - der erste Buggy: Peg Perego Pliko P3

Auch wenn der Hartan als Sportwagen praktisch war, so hat er doch im Auto relativ viel Platz eingenommen. Deshalb dauerte es nicht lange, bis ich mit dem Gedanken spielte, einen kleineren Buggy anzuschaffen, der im Auto bleiben konnte.

Jetzt hatte ich die Gelegenheit, doch noch meinen ursprünglichen Favoriten zu fahren: den Peg Perego Pliko P3 (Compact Classico von 2008). Da der Anschaffungspreis für einen neuen ziemlich hoch liegt und wir damals als junge Familie nicht sehr flüssig waren, habe ich einen gebrauchten ersteigert.

Seine Funktionen sind vielfältig: verstellbare Rückenlehne, Dach, Sicherheitsgurt und -bügel. Einkaufskorb, höhenverstellbare Schiebegriffe (wenn auch nicht extrem verstellbar und für meinen Mann eigentlich immer noch zu klein), per Reißverschluss anbringbares Regenverdeck, einfach zusammen zu klappen und relativ klein, für den Komfort, den er bietet. Schwenk- und feststellbare Vorderräder, Bremse und sogar ein integriertes Mitfahrbrett für Geschwister.

Auch ein Becherhalter war dabei und er hat Ösen an den Griffen für Taschenhaken.

 

Insgesamt lässt er sich gut handhaben und schieben. Allerdings muss ich sagen, dass ich die Verarbeitungsqualität nicht so gut finde, wie der Preis sie vermuten lässt. Er ist stabil, aber unter Belastung doch manchmal etwas wackelig. Auch die Räder haben bei unserem geeiert, so dass sie an der Bremse geschliffen haben. Natürlich kann das auf den Vorgebrauch zurückzuführen sein. Dennoch finde ich, dass die Räder zu den wichtigsten Bauteilen gehören und auch entsprechend stabil befestigt sein sollten. Diese Erfahrung wird auch in diversen Foren immer wieder erwähnt.

 

Wir hatten den Wagen auch beim zweiten Kind im Einsatz, wo ich ihn die erste Zeit mit einer Babywanne (von einem Hoco Bigfoot, die zufällig perfekt reingepasst hat) benutzt habe. Der Nachteil dabei war, dass das Baby nur mit Blick nach vorne liegen kann, da es sonst mit dem Kopf schräg nach hinten liegt.

 

Das Stellbrettchen für das große Kind war sehr vorteilhaft, wenn auch nicht für lange Strecken geeignet, da das Kind immer gegenhalten muss, um nicht hinten über zu kippen und das sehr anstrengend ist. Mit der Wanne war das Brettchen nicht nutzbar, weshalb ich mir als Mitfahrgelegenheit einen Bibi Swiss Strolli Rider besorgt habe (mehr dazu in einem exrta Artikel). Die Wickeltasche habe ich irgendwann dann immer mit Taschenhaken an der Seite des Wagens befestigt, was sich als praktisch erwiesen hat. Die gute Schwerpunkt und die Standfestigkeit des P3 waren dabei ein großer Pluspunkt.

 

Ein kleiner (leichter) Buggy ist der P3 nicht, aber dadurch, dass er sich vertikal falten lässt, hat er bei uns wesentlich besser ins Auto gepasst. Durch seine Funktionen war er dann auch ein guter Sportwagen-Ersatz, wenn auch bestimmt kein vollwertiger.

 

Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich diesen Wagen nicht als meinen ersten "Hauptkinderwagen" gewählt habe.

Mittlerweile befindet er sich bei der Oma im Einsatz.

 

Technische Daten:

 

Gewicht: ca. 9 kg

Schieberhöhe zwischen 99 und 105 cm

Maße zusammengeklappt in cm:

ca. 45 x 34 x 98

Liegefläche 90 cm, Sitzfläche 33 x 25 cm

mehr lesen 0 Kommentare

Der erste Wagen - Hartan Racer S

Mit unserem ersten Wagen war ich eigentlich sehr zufrieden - eigentlich, weil sich nach einiger Zeit dann doch der ein oder andere Nachteil auftat und ich mir manchmal einfach andere oder mehr Funktionen gewünscht hätte.

Prinzipiell hat der Racer alles gut gemeistert, auch Feldwege haben wir befahren; die schwenkbaren Vorderräder festgestellt, ging auch das ganz gut. Die Wendigkeit ist gut, wenn auch nicht ganz so, wie bei den neuen Einzelschwenkrädern, die ich damals aber kategorisch abgelehnt habe, weil mir diese "Einkaufswagenräder" einfach nicht gefallen haben. Ein Schwenkschieber wäre manchmal praktisch gewesen, da die Sitzeinheit, wenn sie schon besetzt ist, recht schwer zu heben ist (und wer nimmt schon immer das Kind raus, baut die Einheit um, setzt es wieder rein...), wenn sie unterwegs gewechselt werden soll.

 

Die Designauswahl war groß, aber irgendwie alles sehr ähnlich und der Mode entsprechend wenig farbig. Grau-in-Grau oder Beige oder Schwarz. Ich finde das etwas trostlos für einen Kinderwagen, da darf doch etwas Farbe im Spiel sein?!

Wir haben uns dann für Design 279 entschieden, das noch die meiste Farbe dabei hatte: Olivgrün mit Orange-Karo.

 

Über die Schieberhöhe hatten wir uns gar keine so großen Gedanken gemacht, ich habe damals angenommen, da der Griff verstellbar ist, wird er schon variabel genug sein. Für meinen Mann mit 1,86m ist er grade noch fahrbar, jedoch stößt er mit den Füßen oft unten an. Ich mit meinen 1,65m komme gut klar.

Das Zusammenlegen ist kinderleicht und er hat ohne Sitzeinheit ein schmales Klappmaß. Auch die Faltwanne die wir hatten, lässt sich sehr flach falten. Mit der Sportsitzeinheit jedoch wird der benötigte Platz im Auto schon deutlich größer, weil entweder die Rückenlehne oder die Fußstütze querstehen.

 

Die Qualität des Hartan hat uns überzeugt. Wir haben ihn wirklich nicht geschont und sind nicht zimperlich mit ihm umgegangen, aber er hat bis jetzt (fast 5 Jahre später) alles ausgehalten, wir hatten noch keinen Defekt.

Etwas schade ist, dass der Stoff des Daches nicht waschbar ist und es keine offiziell nachzukaufenden Ersatzbezüge für die Sitzeinheiten gibt. (Außer man muss dazu Hartan anschreiben, das habe ich noch nicht probiert).

Schön ist, dass die Sitzeinheit breit ist, mit großer Sitzfläche. So hat auch ein größeres Kind noch gut Platz drin. Auch die Verstellmöglichkeiten von Rückenlehne, Fußraste, Sicherheitsbügel und Dach sind praktisch. Die vielen Taschen und Fächer bieten Platz für Krims Krams.

 

Im Winter bei Schnee war dann allerdings Schluss mit Fahrkomfort. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach einer Möglichkeit gemacht, den Wagen (oder Teile davon) auch im Winter nutzen zu können. Entschieden habe ich mich dann dafür, ein Gestell des Hartan Racer XL zu ersteigern. Das ist das gleiche Modell, nur mit 4 großen, festen Rädern. Darauf passte die Sitzeinheit und er kam wunderbar durch Schnee. Wir hatten dieses Gestell dann auch zum Wandern in den Bergen dabei, womit wir super klar kamen.

 

Den Racer S haben wir immer noch, auch wenn momentan nur noch sein Dach und die Sitzbezüge (auf einem Topline S)benutzt werden. Empfehlen kann ich ihn allemal, wobei ich mich heute wohl für einen anderen ersten Kinderwagen entscheiden würde. Hätte ich damals von den Vorzügen lenkbarer Vorderachsen mit großen Rädern gewusst... oder wären die kompakten Einzel-/Doppelkinderwägen schon auf dem Markt gewesen... oder wäre der Topline S schon mit den schöneren, gefederten Einzelschwenkrädern ausgestattet gewesen... hätte ich mich wohl dafür entschieden. Mehr dazu im nächsten Artikel :-)

 

Ich werde auch noch extra Artikel verfassen, in denen ich mich mit "Features" beschäftige, nützlichem und unnützem Zubehör, speziellen Funktionen und diversen Systemen.

mehr lesen 0 Kommentare

Aller Anfang ist schwer - oder: die Qual der Wahl

Die idee

Schon immer hatte ich irgendwie einen Faible für Kinderwägen. Nicht nur, dass ich als schon relativ großes Kind noch einen Puppenwagen durch die Gegend geschoben habe, ich habe mich auch schon lange bevor ein Kind in Aussicht war, mit den unterschiedlichen Modellen an Kinderwägen beschäftigt.

So hatte ich bereits eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie mein erster Kinderwagen aussehen sollte, als sich das erste Kind ankündigte.

Ich hatte mich auf einen sportlichen Wagen eingeschossen, der unbedingt schwenkbare Vorderräder haben sollte. Außerdem musste er wendig sein und mit einer Hand zu schieben (Hund an der Leine), stabil und geländegängig auf Feldwegen. Natürlich sollte er ab Geburt nutzbar sein und später umbaubar zum Buggy / Sportwagen. Die (Falt-)Größe und das Gewicht spielten dabei eine untergeordnete Rolle, da wir einen Kombi hatten und den Wagen nicht über Treppen heben mussten.

Nachdem ich lange im Internet recherchiert hatte, war meine Auswahl (eigentlich) erstmal auf die 3 in 1 - Systeme vom Hauck Condor, Peg Perego Pliko P3 und Chicco Trio Sprint (bzw. dessen Vorgänger-Bezeichnung) beschränkt.

Beim Beratungsgespräch im Babyfachgeschäft stellte sich jedoch heraus, dass sich diese Buggies auf Dauer nicht als geländetauglich erweisen würden und mir die Verkäuferin dringend davon abriet, wenn ich Feldwege nutzen wollte.

Als organisierten Menschen, der es gar nicht leiden kann, wenn lange Geplantes plötzlich über den Haufen geworfen wird, war ich erstmal enttäuscht. Jedoch konnte mir die Beraterin eine Alternative bieten: den Hartan Racer S. Er hatte alles, was ich mir wünschte und bot dabei wesentlich mehr Stabilität als die Buggies und wesentlich mehr Fahrkomfort auch für das Baby durch die Federung. 

Also bestellt, mit der Faltwanne für Neugeborene, dem Sportaufsatz, Regenschutz, Kuschelnest und Sonnenschirm. Alles zusammen kostete damals um die 640,-€.

 

 

KRITERIEN

 

Meine Kriterien für einen Kinderwagen waren natürlich recht speziell. Doch jeder hat seine individuellen Vorstellungen, Vorlieben, Bedürfnisse und Ansprüche, was der Wagen hergeben soll.

Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass es den absolut perfekten Kinderwagen, der alle Situationen zur vollsten Zufriedenheit meistern kann, (noch) nicht gibt.

Jedoch gibt es Modelle, die einiges können und sehr vielseitig sind.

Die Fragen, die man sich vor dem Kauf stellen sollte, sind folgende:

  • Was habe ich mit dem Wagen vor? Wird der Kinderwagen meistens in der Stadt benutz, evtl. mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die schmale Einstiege haben? Gehe ich damit oft in Geschäften einkaufen und brauche Stauraum? Gehe ich viel auf Feldwegen spazieren? Wird der Wagen oft im Auto transportiert und sollte schmal klappbar sein? Habe ich einen Hund dabei, der nebenher an der Leine geführt wird? Will ich damit Joggen gehen oder Skaten?
  • Wie soll er beschaffen sein und aussehen? Diese Frage ist im wahrsten Sinne des Wortes "Geschmackssache". Will ich einen Kombiwagen, der lange nutzbar ist oder stelle ich später sowieso auf einen kleinen Buggy um? Welchen Wert lege ich auf die Farbauswahl, das Design des Gestells oder den Fahrkomfort? Welches Zubehör möchte ich verfügbar haben (Bremsen, Reflektoren, Wannenaufsätze, Gurte, Klappmechanismus,...)?
  • Welche Summe kann oder will ich ausgeben? Ein neuer Kinderwagen kann günstig sein (stammt dafür aber meist aus einer qualitativ nicht so  hochwertigen Produktion), ein Gebrauchter einer teuren Marke kann genauso günstig sein, hält aber ggf. länger. Meine Erfahrung war bisher, dass sich die Anschaffung eines Markenwagens rentiert, wenn man ihn oft und umfassend nutzt
  • Wer nutzt den Wagen hauptsächlich? Wie ist die Körpergröße desjenigen, der hauptsächlich schiebt? Leider ist die Auswahl an Wägen für große Menschen recht beschränkt, deshalb sollte man sich vorher informieren und testen, welcher Wagen passt, denn ein zu niedriger Schiebegriff kann schnell zu Rückenschmerzen führen. Auch das Gewicht spielt ggf. eine Rolle, wenn der Wagen oft ins Auto oder Treppen rauf und runter gehoben werden muss.
  • Welche "Features" soll der Wagen haben? Schwenkschieber oder umsetzbare Sitzeinheiten ermöglichen Schieben in beide Richtungen, womit man den Blickkontakt oder die Sonneneinstrahlung beeinflussen kann. Welche Art von Rädern sollen es sein? Luftreifen mit Schlauch, Vollgummiräder oder Luftkammerreifen?
  • Ist schon ein weiteres Kind geplant, das evtl. auf dem selben Wagen mitfahren können soll?
  • Mit der wachsenden Zahl an Produkten aus China und Fernost ist auch die Frage nach vorhandenen Schadstoffen immer mehr von Bedeutung. Ebenso eine GS-/TÜV-Zertifizierung, die technische Sicherheit und die Erfüllung bestimmter DIN-Normen bestätigen soll.

Eine sehr gute Auswahlhilfe und Übersicht bietet hierzu die Seite www.kinderwagen-berater.de

 

 

Die typen

Kinderwagen ist ja nicht gleich Kinderwagen...! Inzwischen gibt es ja zahlreiche Hersteller, Modelle, Varianten, Typen und Kombinationsmöglichkeiten. Unterschieden werden dabei grundsätzlich:

  • Erstlingswagen: für Säuglinge bis ca. 6 Monate, solange sie liegen. Nicht umbaubar
  • Kombikinderwagen: für Säuglinge ab Geburt nutzbar, später umbaubar für Kleinkinder, die sitzen können. Es gibt große Wägen oder Buggies (meist "Travelsystem" genannt)
  • Sportwagen: ab ca. 6 Monaten nutzbar, sobald das Kind sitzen kann, meist mit Komfort ausgestattet wie großen Rädern, Einkaufskorb, Verdeck, verstellbare Rückenlehne, etc.
  • Buggy: leichter, schmal faltbarer, wendiger Wagen mit oftmals geringerem Komfort bei Sitzplatz, Verstellbarkeit etc.
  • Shopper: dem Buggy sehr ähnlich, meist mit einem durchgehenden Schiebegriff und mehr Stauraum ausgestattet
  • Jogger: Dreirädriger Sportwagen, meist mit großen, festen Luftreifen ausgestattet, speziell für sportliche Aktivitäten konstruiert
  • Zwillingswagen / Mehrlingswagen: Wägen für die Nutzbarkeit mit 2 oder mehr Kindern konstruiert, wobei die Möglichkeit besteht, beide (gleichaltrigen) Kinder liegend zu transportieren;
  • Geschwisterwagen: ähnlich dem Zwillingswagen, jedoch für zwei unterschiedlich alte Kinder gedacht, wobei maximal eines liegend transportiert werden kann; es gibt immer mehr Modelle, die als Einzelwägen konstruiert wurden, aber mit Extrasitzen zum Geschwisterwagen umfunktioniert werden können

 

 


mehr lesen 0 Kommentare

Ein Blog ist toll! Einfach in der Bearbeitungsleiste hier rechts aktivieren und deinen ersten Artikel schreiben. Auf dieser Seite eine Bloganzeige einfügen und schon werden alle deine Blog-Artikel hier dargestellt.