Für lange Touren - Geschwisterwagen

So praktisch der Strolli Rider auch war - für lange Touren oder gar einen Wanderurlaub war er nicht ausreichend. Auch Kinder wollen sich mal anlehnen oder gar ein Nickerchen machen, was auf so einem Sitz einfach nicht geht. Deshalb habe ich mich dann doch mit der Thematik "Geschwisterkinderwagen" beschäftigt. Da ich bisher nur die Varianten "Doppelbuggy nebeneinander" oder "Tandemwagen hintereinander" kannte, kaufte ich kurzerhand einen gebrauchten Tandemwagen von ABC Design in der Nähe. Da wir immer durch ein Gartentürchen nach draußen müssen, durfte der Wagen nicht breiter als 80cm sein, deshalb der Tandemwagen. Jedoch war mir dieser Wagen trotz Luftbereifung viel zu schwergängig, als dass ich ihn gerne für tägliche Spaziergänge vor allem auch auf unebenen Wegen genutzt hätte. Der nicht verstellbare und von Haus aus relativ hohe Schiebegriff machte es nicht leichter. Außerdem war der Winkel zum Anheben des Wagens irgendwie ungünstig, so dass es vollbesetzt über Bordsteinkanten schwer wurde. Dass das Baby nur hinten liegen konnte und somit das größere Kind immer vorne sitzen musste, brachte zusätzlich eine ungünstige Gewichtsverteilung. So kam der Wagen schnell wieder in die Kleinanzeigen und ich machte mich auf die Suche nach einer besseren Alternative.

 

Ich stieß auf das Gefährt meiner Träume, wenn man das so euphorisch ausdrücken darf: den Quinny Freestyle 4XL Tandem. Nutzbar als Einzel- oder Geschwisterwagen, das Baby kann liegen und (im Gegensatz zum ersten Tandemwagen) das auch in Blickrichtung zu dem der schiebt. Das Geschwisterkind sitzt vorne (oder später hinten, wenn das Baby sitzen kann), beide Sitze sind überdacht, es gibt einen riesigen Einkaufskorb, der Schiebegriff ist verstellbar, die 4 großen Luftreifen sind extrem geländegängig und die Vorderachse ist lenkbar! 5-Punktgurte und Sicherheitsbügel an beiden Sitzen, waschbare Bezüge, verstellbarer Schiebegriff und ein schnell zerlegbares Gesamt-System waren top.

Da auch dieser Wagen nicht mehr produziert wird, weil Quinny sich "modernen City-Buggyies" verschrieben hat (dazu noch mehr in einem anderen Artikel), blieb nur ein Gebrauchtkauf. Bei einem ehemaligen Anschaffungswert von etwa 1200.-€ aber auch zu überlegen. Für 160€ habe ich einen sehr gut erhaltenen Wagen bekommen mit komplettem Zubehör. Die Reifen habe ich erneuert, da sie original "Slicks" sind, also ohne Profil, was ich jetzt nicht so praktisch fand.

Der Zusammenbau war mangels einer Bedienungsanleitung etwas Tüftelei, aber schnell herausgefunden.

Dieser Wagen war das, wonach ich gesucht hatte. Er war wendig, geländetauglich, sehr robust, äußerst belastbar (2 x 20 kg) und einfach praktisch. Unser Lastkarren wurde noch mit einer Getränketasche, Seitentaschen und diversen Haken ausgestattet und wir hatten das perfekte Gefährt für unsere Spaziergänge. Auch das Laufrad wurde hin und wieder noch mit drauf gepackt. Die Handbremse war bei dem Gewicht dann sehr hilfreich, um auch Bergab die Kontrolle zu behalten.

Nachteile, die mir aufgefallen sind: großes Klappmaß (vor allem durch die Sitzeinheiten), wenn man ihn mitnehmen will (bei uns stand er immer im Haus), beim Rückwärtsfahren ist er schlecht zu lenken (Anheben ist besser), hohes Eigengewicht (knapp 20 kg), Kind vorne kann nicht liegen.

Dieser Wagen hat uns ein Jahr lang begleitet und super Dienste geleistet. Auch im Wanderurlaub in Österreich war er dabei. Ich habe ihn mittlerweile außer Dienst gestellt, weil das Gesamtgewicht mit einem 4,5- und einem 1,5-jährigen Kind nun einfach zu hoch war und es über Bordsteinkanten oder bergauf keinen Spaß mehr gemacht hat. Außerdem hatte ich schon wieder etwas neues entdeckt, das ich ausprobieren wollte... ;-)

 

Technische Daten:

Maße: ca. 120 x 65 x 104 cm

zusammengeklappt ca. 90 x 63 x 51 cm (ohne Sitze)

Gewicht: ca. 22kg

 

Noch während wir den Quinny gefahren haben, recherchierte ich weiter, welche Möglichkeiten es noch gibt. Ich spielte mit dem Gedanken, dem TFK Twinner Twist Duo doch mal eine Chance zu geben, auch wenn er ein "nebeneinander Wagen" war. Immerhin waren seine Maße für einen Doppelwagen relativ klein und er würde sogar durch das Gartentürchen passen. Auch von Mountain Buggy gibt es eine ähnliche Version, doch der ist (vor allem gebraucht) wegen geringerer Verbreitung auch schwer zu bekommen.  Jetzt aber war ein günstiges Angebot vom TFK zur Abholung in der Nähe und ich schlug zu.

Zu meiner Überraschung nahm der Twinner Twist im Auto weniger Platz ein als der Pliko mit Rider, weil er wirklich flach zu falten ist und einfach an die Seite des Kofferraums gestellt werden konnte.

So wurde er zu unserem neuen Gefährt für unterwegs. Der Klapp- bzw. Aufstellmechanismus war etwas gewöhnungsbedürftig, aber man kann damit klar kommen, auch wenn ich mir am Anfang ein paar Mal die Finger eingezwickt habe.

Der Sitzkomfort für die Kinder ist nicht ganz so riesig, weil die Sitze nicht sehr breit sind, dafür aber eben die geringere Gesamtbreite des Wagens... irgendwo muss man ja Abstriche machen.

Dafür können beide Kinder in Liegeposition gebracht werden. Wir hatten die alte Version mit einem gemeinsamen Verdeck und nicht verstellbaren Fußstützen. Letztere habe ich für unsere Kleine nachgerüstet mit Bauteilen vom neuen Twinner, was zwar nicht 100% kompatibel war, aber montiert und benutzt werden konnte.

5-Punkt-Gurte, große Luftreifen, höhenverstellbarer Schiebegriff und das einzigartige, atmungsaktive Mesh-Gewebe der Sitzeinheiten waren ein weiterer Pluspunkt.

Ein Geschwisterwagen, in dem die Kinder nebeneinander sitzen, war wieder ganz anders als der Tandemwagen. Einerseits schön, weil die Kinder beide nach vorne und sich gegenseitig sehen können; andererseits habe ich beim ersten Eisessen im Wagen schnell gemerkt, dass es auch Nachteile hat, wenn sie nebeneinander sitzen. So schnell konnte ich gar nicht reagieren, hatte unsere Kleine schon ihre Patschehändchen im Eis ihres Bruders. Und auch der Streit um Spielzeug entsteht schnell, wenn es in Sicht- und Reichweite ist.

Die Handbremse, die gleichzeitig als Feststellbremse dient, habe ich auch bei diesem Wagen sehr geschätzt, wenn es auch ein wenig nachteilhaft sein kann, wenn eben diese nicht richtig eingestellt ist oder ein Zugseil aus der Befestigung (am Hebel) gedrückt wird, was durch das Zusammenklappen manchmal der Fall war. Dann hat man auch keine Feststellbremse und muss sehen, wie man den Wagen zum Stehen kriegt.

Die kleinen Gimmicks die der Twinner bietet waren ganz annehmlich, nämlich die Seitentaschen, der große Korb und die Taschen am Verdeck. So hat man viel Stauraum für kleine und größere Sachen. Wir haben z.B. in jedem Wagen Hundekottüten, Feuchttücher, Taschentücher usw. und die sind da gut verstaut.

Trotz seiner geringen Breite hatten wir allerdings in Geschäften manchmal ein Problem. Zwischen den Regalen im Supermarkt kommt man nicht immer um die Kurve ohne zu manövrieren und nicht jede Kasse ist breit genug, um durchzufahren, da mussten wir den extra-Ausgang nehmen.

Insgesamt war der Wagen gut, die Qualität hat mich überzeugt, wobei ein neueres Modell vielleicht besser gewesen wäre (bezüglich der Bremse). Wir haben ihn eine Zeitlang benutzt, aber letzten Endes hat mich die Bremse zu sehr genervt, weil sie nicht mehr richtig funktionierte, die Breite auch das nebeneinander Sitzen war, wie erwähnt, nicht immer optimal. Außerdem war es irgendwie doof, den Wagen zu benutzen, wenn nur ein Kind dabei war... als hätte man ein Kind vergessen ;-)

Fazit für diesen Wagen: qualitativ gut, super Klappmaß, Größe nicht immer praktisch. Also weiter zum Nächsten!

 

Technische Daten: 

Maße aufgebaut (L /B/H): 115 x 75 x 83-108 cm
zusammengeklappt (L /B/H): 85 x 75 x 48 cm
 Gewicht: ca. 18 kg

 

Bis eine neue Lösung gefunden war, habe ich wieder den Pliko ins Auto, bei dem ich bei Bedarf die Rückenlehne flach gestellt habe. Auf diese hat sich unser Sohn dann mit Blick zum Schieber gesetzt, während unsere Tochter vorne drin saß. So saßen sie Rücken an Rücken. Der Pliko hat das Gewichtsmäßig gut gepackt, jedoch war auch das keine Ideallösung, da ich beim Schieben an die Füße meines Sohnes gestoßen bin, die Kinder sich zofften, wer sich bei wem anlehnen darf und keines der Kinder liegen konnte. Zumal trat das Problem mit der schleifenden Bremse auf, woraufhin ich mich auch auf die Suche nach einem neuen Buggy machte. Da ich befürchtete, das Problem bei jedem Pliko zu haben, fiel die Wahl auf die bewährte Marke Hartan, den iX1. (Dazu dann mehr in einem weiteren Artikel). Einen Geschwisterbuggy nebeneinander habe ich im Übrigen ausgeschlossen, weil ich vermutete, dass der einhändig kaum zu schieben ist.

 

Bei der weiteren Suche nach einem schlanken Geschwisterwagen im Tandemformat stieß ich dann (warum auch immer erst jetzt) auf die Dreirädrigen Varianten von Kinderwägen, bei denen optional ein Zweitsitz hinten aufgesteckt werden kann. Vielleicht hatte sich diese Wägen bisher nicht beachtet, weil ich Dreiräder eigentlich immer ausgeschlossen hatte. Sie gefielen mit optisch nicht so gut und ich befürchtete, der Schiebe- und Fahrkomfort wäre nicht so gut wie mit einem vierrädrigen Wagen. Diese Art von Wagen stellt auch TFK her: der Joggster (Twist) lässt sich mit dem sogenannten "Buddyseat", der auf den Korbrahmen aufgesteckt wird, zu einem Geschwisterwagen machen. Auch die Firma Phil & Teds hat sich fast ausschließlich dieser Art von Kinderwagen verschrieben und bietet mehrere Modelle an. Ich habe mir auch die Wägen von BabyJogger angesehen, die waren mir allerdings entweder zu teuer (auch gebraucht) oder sie hatten nur Sitzeinheiten, die mir mit ihren festen, kurzen und gebogenen Fußteilen (dazu noch mehr) einfach zu klein erschienen. Hauck bietet mit dem Freerider ein sehr ähnliches Modell, jedoch ohne Luftreifen. Da die Erfahrungsberichte im Netz gemischt waren und insgesamt weniger positiv als die über Phil & Teds, schloss ich den Hauck aus.

 

Parallel suchte ich nun also nach einem Phil & Teds (e3, Sport, Navigator, classic, Explorer, s3, Dash, DOT) und einem TFK Joggster Twist. Ein Phil & Teds Sport für 100€ ergab sich zuerst, wobei ein blöder Zufall dafür sorgte, dass ich kurz darauf auch einen TFK für 115€ ergatterte. So konnte ich immerhin beide gleichzeitig testen und wollte mich dann entscheiden, welchen ich behalten würde.

Zum TFK besorgte ich noch den Buddyseat und, da er Baujahr 2008 war, einen anderen, teilbaren Korbrahmen, damit man den Sitz auch befestigen konnte. Der Sitz inklusive Dach kostete gebraucht aber neuwertig 50€ (neu zwischen 85 -120€). Der Korbrahmen nochmal 25€. Da ich auf diese Teile noch warten musste, kam zuerst der Phil & Teds in den Testlauf.

Der erste Eindruck war solide: robuste Rohrkonstruktion, simpel und funktional. Die Sitzeinhänge sind gut gepolstert, der Hauptsitz mit Reißverschluss und Klickverschluss in verschiedene Liegepositionen verstellbar. Der Schiebegriff verstellbar, wenn auch etwas kurz. 5-Punkt-Gurte, Sicherheitsbügel (der allerdings etwas fummelig zu befestigen bzw. abnehmen ist), große Luftreifen mit Schnell-Abnehm-System per Knopfdruck. Eine Federung ist nicht vorhanden, was den Wagen zwar einerseits direkt in der Lenkung und weniger anfällig für Bruchstellen macht, aber andererseits den Fahrkomfort doch etwas leiden lässt. Auch die Luftreifen können eine Federung nicht ersetzen; ob ich einen Säugling darin transportieren würde, wüsste ich nicht so recht.

Der Zweitsitz ist schnell aufgesteckt und genauso schnell zu demontieren. Die Hinterreifen sind mit Schutzabdeckungen versehen, damit das Kind hinten nicht in die Räder fassen kann.

Die erste Probefahrt zeigte, dass das Fahrgefühl im hinteren Sitz wohl nicht so schlecht ist, wie es vielleicht aussehen mag. Zu den Seiten sieht das Kind gut und scheinbar ist die "tiefergelegte" Sitzposition irgendwie cool. Meine Tochter jedenfalls beschwerte sich nicht, als sie nach hinten gesetzt wurde und auch während der Fahrt gab es kein Gemoser.

Allerdings fand sie es lustig, ihre Füße in den Vordersitz zu stemmen, was mein Sohn nicht ganz so lustig fand.

Ein Problem, das sich schnell herausstellte, war die Kippgefahr, wenn der Große vorne aufstand und die Kleine hinten noch drin saß. Der Wagen blieb zwar stehen, aber eine leichte Bewegung und er konnte kippen. Abhilfe schaffte ein Gegengewicht von 3kg in Form von Trainingsgewichten für die Fußgelenke, die mit Klett befestigt werden. Den Klett um die Stange unter dem Vordersitz gewickelt und schon kippte nichts mehr.

Unsere Seiten- und Getränketaschen konnten wir auch wieder anbringen. Der geringere Platz im Einkaufskorb, in dem ja auch die Füße des hinten sitzenden Kindes sind, ist natürlich deutlich geringer, daher sind Seitentaschen auf jeden Fall zu empfehlen.

Die Materialien machen einen robusten Eindruck, 5-Punkt-Gurte, Sicherheitsbügel und Verdeck sind ebenfalls vorhanden. Eine Handbremse gibt es leider nicht. Der Feststellmechanismus für das Vorderrad ist bei unserem Modell noch verbesserungswürdig (was bei Nachfolgemodellen auch umgesetzt wurde), da er oft klemmt.

Der Wagen fährt sich gut, ist leicht und wendig. Auch die Beinfreiheit beim Schieben ist gewährt, wenn zwei Kinder drin sitzen. Theoretisch könnte ein Baby im Hauptsitz liegen, während man den Zweitsitz mittels Adapter oben aufstecken kann für das Geschwisterkind. Wenn allerdings ein größeres Kind liegen und ein auch nicht mehr allzu kleines sitzen will, wird es schwierig. Wir haben die Adapter (noch) nicht, aber ich möchte den Versuch unternehmen, ob auch unsere beiden Kinder noch so transportiert werden können. Der Phil & Teds hätte übrigens auch ein Verdeck für den Zweitistz; ich habe es noch nicht, evtl. wird es sinnvoll, wenn die Variante mit Zweitsitz oben auf praktikabel ist.

Bei einem weiteren Wanderurlaub, in den uns dieser Wagen bereits begleiten durfte, musste der Große jedenfalls erstmal laufen, während seine Schwester im Hauptsitz schlief, da der Zweitsitz nur ein wenig nach hinten umlegbar ist und nicht mehr besetzt werden kann, wenn der Hauptsitz in voller Liegeposition ist. Theoretisch könnte man für solche Fälle natürlich den Rider oder ein Board einsetzen, wenn man es mitgenommen hätte ;-)

Den absoluten Offroad-Härtetest hat der vollbesetzte Wagen (übrigens trotz mangelnder Handbremse) in den Bergen mit Bravour bestanden, als wir uns durch einen dschungelartigen, zugewachsenen Wanderweg kämpften, der von Baumwurzeln durchzogen war und auf und ab ging.

Absolut überzeugt hat mich dann das super geringe Faltmaß und der sehr schnell zu (de-)montierende Zweitsitz, der dem Wagen seinen neuen Platz in unserem Kofferraum gesichert hat.

 

Technische Daten:

 

  • Gewicht: 12,5 kg
  • Breite: 59 cm
  • Klappmaße: 76 cm x 59 cm x 30 cm (mit Räder)
  • Einfaches Zusammenklappen mit nur einer Hand
  • Optionaler face-to-face Sitz, der den Eltern zugewandt ist
  • Optionaler Zweitsitz zum Einsatz als Geschwisterwagen
  • Nutzung offiziell für Kinder bis 5 Jahre angegeben, was man nicht oft findet

Da der Phil & Teds seinen Platz im Kofferraum eingenommen hat, blieb der TFK für unsere Spaziergänge zuhause.

Der Tausch des Korbrahmens und die Montage des Buddyseats waren sehr einfach, da am TFK alles verschraubt und nicht genietet ist. Dies kann beim Ersatz von defekten Teilen sehr hilfreich sein.

Die Handhabung und der Sitzkomfort sind dem Phil & Teds sehr ähnlich. Die Luftreifen mit schwenkbarem Vorderrad, Gurte, Sicherheitsbügel, verstellbarer Schiebegriff, alles da. Allerdings ist der Schiebegriff von TFK länger und somit für meine Begriffe einfach bequemer zu schieben. Auch beim Joggster gibt es wieder die vielen Täschchen und Unterbringungsmöglichkeiten für Kleinigkeiten wie beim Twinner. Das große Verdeck mit integriertem Sonnen- oder Insektennetz ist ein annehmlicher Luxus. Auch dass wieder eine Handbremse vorhanden ist, gefällt mir. Inzwischen habe ich dank Youtube auch gelernt, wie man sie einstellt, wenn sie nicht mehr richtig greift ;-)

Der Buddyseat hat ein extra Verdeck (was bisher allerdings noch nicht nötig war, da die hintere Sitzposition sowieso vor Sonne geschützt ist und das Regenverdeck beide Sitze abdeckt), lässt sich bei Nichtverwendung sogar einklappen, wobei er auch ausgeklappt beim Schieben nicht im Weg ist. Die Sitzpositionen sind vom Winkel her etwas anders zueinander geneigt als beim Phil & Teds, wodurch das Füße-in-die-Rückenlehne-Stemmen kaum mehr möglich ist. (Sehr zur Freude des vorne Sitzenden ;-)

Die Hinterradabdeckungen hatte ich erst nicht, habe sie aber schnell nachbestellt, als die Kleine das erste mal während der Fahrt ihre Hand am Rad hat schleifen lassen, weil das so schön kitzelt...

Die schlammfarbenen Bezüge und das Verdeck habe ich durch bunte ausgetauscht. Wenn es schon farbenfrohe Sitzeinhänge und Verdecke gibt, dann nutze ich diese gerne. Dank der Druckknöpfe und Klettbänder ist auch dieser Tausch nur eine Sache von Sekunden.

Bei der ersten Ausfahrt zeigte sich leider auch bei diesem Wagen (noch schlimmer als beim Phil & Teds), dass er kippt, wenn er nur hinten besetzt ist. Also auch hier ein Gegengewicht montiert.

Seitentaschen und Getränkehalter durften natürlich auch wieder nicht fehlen.

Wie schon der Twinner ist auch der Joggster ein robustes, sehr belastbares Gefährt, das sich gut lenken lässt. Alles natürlich auch immer einhändig möglich, was bei uns mit Hund an der Leine nötig ist.

Der Hauptsitz ist sehr groß, was auch das Sitzen für größere Kinder noch sehr bequem macht. Auch der Buddyseat bietet ausreichend Platz. Auch der Joggster hat ein sehr flaches Faltmaß, was ihn beim Transport unschlagbar macht.

Deshalb wäre auch er ein Kandidat für den Verbleib im Auto gewesen. Da aber die (De-)Montage des Zweitsitzes etwas fummeliger ist als beim Phil & Teds und ich die Handbremse eher bei den Spaziergängen zuhause brauche, bleibt dieser "auf Station".

Insgesamt ist auch der Joggster als Geschwisterwagen sehr zufriedenstellend. Einziges kleines Manko bisher: die Fußraste geht aus der Halterung, wenn das Kind beim Einsteigen in den Wagen sich immer darauf stützt, weil es einfach der einzige "Ankerpunkt" ist. Es ist dadurch aber nicht kaputt, es wackelt nur mehr hin und her.

 

Meine Vorbehalte gegenüber den 3-rädrigen Kinderwagen muss ich - zumindest bei diesen beiden Modellen - zurücknehmen. Sie schieben sich sehr gut, sind wendig und auch zu den Seiten kippsicher. Lediglich bei der Traktion wäre manchmal ein viertes Rad hilfreich, wenn man z.B. schräg über einen kleinen Hügel fährt.

Schön ist auch, dass sie auch mit nur einem Kind genutzt werden können, ohne dass es "blöd aussieht". Und natürlich ist der große Vorteil, dass sie die Maße eines normalen Kinderwagens nicht überschreiten und so wirklich überall durchkommen.

Ich war bisher immer Fan von festen Sitzeinheiten, aber diese Wägen haben mir gezeigt, dass auch Sitzeinhänge ohne Grundgerüst gut funktionieren können und damit natürlich eine enorme Platzersparnis bieten.

 

Technische Daten:

Maße aufgebaut (L/B/H): 113 x 59 x 87 -117 cm
- Maße zusammengeklappt (L/B/H): 85 x 59 x 42 cm

Gewicht: 13,4 kg

Max. Belastbarkeit: 34,0 kg

 

Wie alle Kinder, wachsen natürlich auch meine und diese Zweitsitz-Lösung mit dem kleinen hinteren Sitz ist inzwischen unpraktisch geworden. Der Große will nicht mehr hinein und die "Kleine" reinzuhieven ist mühsam, vor allem, wenn sie eigentlich lieber laufen will. 

Daher habe ich natürlich meine Augen offen gehalten und weitere Transportmöglichkeiten entdeckt. Auf dem amerikanischen Markt bin ich fündig geworden und konnte gleich zwei Modelle günsitg ersteigern: Den Graco Ready2Grow Classic Connect und die ähnliche, aber etwas luxoriöser ausgestattete Variante Ready2Grow Click Connect LX.

Bei diesen Wägen ist ein Sitz vorne, ein fest verbautes Mitfahrbrett hinten und ein optional dazu nutzbarer Zweitsitz gegen die Fahrtrichtung verbaut. Vom Prinzip her also das, was ich mit den Boards immer versucht habe zu erreichen.

Der Wagen ist lang aber schmal, wie die hierzulande bekannten Tandem-Kinderwägen. Vorne Schwenk-Doppelräder, hinten einfache. Der Schiebegriff ist leider nicht verstellbar und der vordere Sitz lässt sich nur bis in halb-liegende Position verstellen und ist meiner Meinungs nach etwas zu klein geraten. Die Becherhalter vorne und hinten sind praktische Accessoires (wenn ich auch den klassischen Sicherheitsbügel bevorzuge) und der riesige Einkaufskorb bietet genug Stauraum für alles.

Der Einhand-Faltmechanismus ist sehr einfach zu bedienen und der Wagen lässt sich relativ schmal zusammenklappen. Auch das Gewicht ist für einen Geschwisterwagen recht leicht (15kg) und er hat pro Sitz eine zugelassene Belastung von beachtlichen 23kg.

Leider ist in Amerika Kopfsteinpflaster nicht sehr verbreitet, bei uns jedoch auf fast allen Spazierwegen in der Umgebung vorhanden, so dass die Federung absolut nicht ausreichend war und der Wagen sehr geklappert hat. Außerdem ist bei der Classic Version der Faltmechanismus bereits nach 3 mal Zusammenlegen kaputt gegangen, so dass ich erneut auf Alternativen-Suche gegangen bin.

 

Technische Daten:

Gewicht 15 Kg
Produktabmessungen

   104 x 60 x 111 cm

Maße zusammengeklappt 52 x 60 x 134 cm
   

Schon von Beginn an meiner Recherchen zu Geschwisterwägen habe ich mit dem Modell "Zoom" von ABC Design gelieäugelt, allerdings war er mir bisher zu teuer. In der Zwischenzeit hat sich jedoch ein gutes Angebot ergeben. Er ist lang, aber schmal, hat viele Variationsmöglichkeiten durch die aufsteckbaren Sitzeinheiten oder ggf. auch Wannen oder Autositze. Die einfachen Schwenkräder vorne und die großen Hinterreifen machen ihn wendig und gut zu schieben, wobei ich anmerken muss, dass bei unserem gebrauchten Modell von 2010 die Vorderradachsen dermaßen ausgeleihert waren, dass er kaum mehr fahrbar war. Ich habe die billige Nietenlösung des Herstellers durch eine Schraube mit Sicherungsmutter ersetzt und jetzt fährt er sich wieder ausgezeichnet. Auch dank der Federung sind auch Kopfsteinplasterwege nicht mehr unangenehm. 

Der große Einkaufskorb ist für uns wichtig und seitlich lassen sich auch noch prima Taschen anbringen. Der verstellbare Teleskop-Schieber ist angenehm, wenn auch nicht praktisch für Getränkehalter-Taschen, die rutschen. Ich habe dafür einen Universal-Becherhalter montiert. Das Aluminiumgestell macht ihn nicht allzu schwer. Für unsere Spaziergänge momentan die beste Lösung!

Update: Nach dem Intermezzo mit dem Hauck For Two, der sich leider auch nicht als die perfekte Lösung herausgestellt hat, haben wir den Zoom wieder in Dienst gestellt.

Bei einem Einkaufsbummel ist mir vor kurzem ein Zoom mit einem anderen - größeren - Sportsitz über den Weg gelaufen, der von einem anderen ABC Design Modell stammte.

Die standardmäßigen Sportsitze des Zoom sind kleinere Varianten mit Sitzeinhängen. Die Sportaufsätze der Modelle Turbo, Condor & Co. sind größer von der Sitz- und Rückenlehnenfläche, haben ein größeres Verdeck und eine größere Fußstütze. Sie haben die selben Aufnahmen wie der Zoom und lassen sich daher problemlos auch auf dieses Gestell stecken.

Das schien mir eine gute Upgrade-Möglichkeit und ich habe mir zwei Aufsätze besorgt. Der Wagen wirkt dadurch natürlich etwas wuchtiger, da die Aufsätze einfach größer sind, bieten aber auch deutlich mehr Fahr- bzw. Sitzkomfort. Die Variationsmöglichkeiten bestehen nach wie vor (Sitze wendbar).

Als Tipp: mir ist aufgefallen, dass die neue Version des Sportaufsatzes eine Fußstütze hat, die nur noch aus einem Metallrahmen besteht, über den der Bezug mit integrierter Kunststoffplatte geklappt ist. Sie ist völlig flach und bietet daher eigentlich keine "Stütze" mehr, sondern lediglich eine Ablage. Bei der alten Version war die Fußstütze komplett aus Kunststoff und am Ende hoch gebogen, so dass die Füße auch wirklich gestützt wurden. Ich finde diese Abänderung schade, denn meine Kinder stützen sich immer ab und ich finde auch, dass eine gebogene Stütze einfach besseren Halt im Sitz bietet und ein Herausrutschen des Kindes aus dem Sitz verhindern kann, da es sich selbst wieder hochschieben oder eben vorher schon abstützen kann.

 (Auf dem Foto sind noch die alten, kleineren Sportsitze zu sehen)

 

Technische Daten:

 

 Klappmaß  87 x 65 x 42 cm, aufgestellt 105 x 63 cm

Gewicht 17,3 Kilogramm

 

 

 

Ein bisher unerwähntes Modell, das ich bei meinen Streifzügen durch das Internet schon vor längerem entdeckt hatte, ist der Hauck "For Two". Dieser ausgesprochene Geschwisterwagen für Kinder ab 6 Monaten + wurde scheinbar nicht lange produziert und ist deshalb nur schwer erhältlich. Die Suche danach hatte ich deshalb schnell wieder aufgegeben, doch vor kurzem hatte ich Glück und konnte einen ergattern. Er vereint die guten Eigenschaften des Zoom (Einzelschwenkräder vorne, Federung) mit denen des Sit'nStand (entgegengesetzter Geschwistersitz mit integriertem Board). Er hat ein geringes Eigengewicht und ist daher auch vollbesetzt gut zu schieben. Dank der Federung und den Einzelschwenkrädern ist er auch bequem und klappert nicht auf Kopfsteinpflaster. Auch auf Feldwegen kommt er gut durch.

Der For Two ist auch mit ein paar kleinen Gimmicks ausgestattet, die ich sehr nützlich finde: so hat er Haltegriffe für das rückwärts mitfahrende Kind, einen Gurt, der parallel zur Lenkstange verläuft und das Kind stützt, wenn es auf dem Board steht (zugleich ist es z.B. Halterung für ein Buch, wenn das Kind sitzt), einen serienmäßigen Organizer am Schiebegriff und ein versteckter extra Sonnenschutz für das hintere Kind. Die verstellbare Fußstütze des Vordersitzes und der geräumigere Sitz, ebenso wie der höhenverstellbare Schieber sind deutliche Vorteile gegenüber dem Sit'nStand. 

Wir haben diesen Wagen eine Zeitlang genutzt, wobei mir dann doch der ein oder andere Nachteil aufgefallen ist: Die Rückenlehne des Vordersitzes ist leider nicht hoch genug, dass das (2-jährige)Kind den Kopf anlehnen kann. Der Bauchbügel lässt sich nur komplett abnehmen und ist nicht auf einer Seite zu öffnen oder schwenkbar zum Ein- und Aussteigen. Dies hat uns doch recht gestört, da es für längere Spaziergänge zwei wichtige Faktoren sind. Unsere Kleine ruht sich sehr gerne im Kinderwagen aus und da ist die Fehlende Kopfstütze schon gravierend.

 

Technische Daten:

 

Maße aufgebaut 120x60x103cm, zusammengeklappt 97x60x41cm; Sitzfläche vorne 24x33cm; Liegefläche vorne 80x33cm; Radgröße hinten: 28cm & vorne: 19cm; Gewicht 14 kg             

 

Unser neuestes Fortbewegungsmittel ist der Baby Jogger City Select, dessen Eigenschaften an den perfekten Kinderwagen schon nah ran kommen.

Er ist nicht viel größer als ein Einzelkinderwagen, kann auch als solcher, wie auch als Geschwister-oder Zwillingswagen verwendet werden und ist schnell umbaubar.

Durch die neue Option des "Bench Seat" ist er auch für ein größeres Kind gut als Mitfahrgelegenheit geeignet und es gibt ein paar nette Accessoires, wie einen Snack-Tray für den Sicherheitsbügel, eine Kühltasche, Getränkehalter, extra Einkaufstasche zum Aufstecken, Regenabdeckung für den unteren Einkaufskorb, Adapter für diverse Babyschalen und zwei Varianten von Babytragetaschen.

Die großen Hinterräder sehen zwar aus wie Luftreifen (und bieten den gleichen Fahrkomfort), sind aber Gel-gefüllt und damit pannensicher und müssen nicht aufgepumpt werden.

Die Vorderräder sind gefedert, schwenk- und feststellbar.

Der Schieber ist per Teleskopmechanismus höhenverstellbar, die Feststellbremse ist bequem am Griff zu bedienen. Dadurch ist an der Hinterachse Platz für das Markeneigene Glider Board.

16 Kombinationsmöglichkeiten der diversen Aufsätze (20 beim neuen LUX mit Bench) bieten viel Variation je nach Gegebenheiten und alles lässt sich schnell anpassen. Ich finde vor allem gut, dass mindestens ein Kind liegen kann und das andere dadurch im Fahrkomfort nicht beeinträchtigt wird.

Einzelne Verdecke bieten Schutz für beide Kinder.

Der Einkaufskorb ist von allen Seiten gut zu erreichen, da er mit Reißverschlüssen ausgestattet ist.

Mit ca. 15kg Gewicht ist er für einen Doppelwagen zudem nicht zu schwer.

Inzwischen ist der (erst seit Sommer 2017 erhältliche) Bench-Seat eingetroffen und wurde montiert. Da wir noch das alte Gestell haben (ca. von 2011), passt er nicht 100% perfekt, da die beiden zusätzlichen Sitzaufnahmen im Weg sind (der neue LUX hat nur noch zwei statt bisher 3 Steck-Positionen für den Sitz). Die Halterung lässt sich aber befestigen, ich habe sie nur vorsichtshalber mit einem Kabelbinder gesichert, dass sie sich nicht lösen kann, da sie nicht ganz auf dem Rahmen sondern noch etwas auf dem Sitzadapter aufliegt.

Ich habe noch ein Sitzpolster dafür genäht und nun kann unser Großer auch wieder im Sitzen mitfahren. Wir haben den City Select im Auto, da er schnell zum Einzelwagen umgebaut werden kann, wenn nur ein Kind dabei ist. Außerdem ist er ein wahrer Packesel: er hat uns im Urlaub am Strand begleitet, neben den beiden Kindern auch noch Badetaschen und Getränke transportiert oder uns beim Einkaufen zu Fuß die Last abgenommen.

Einzige kleine Mankos, die mir bisher aufgefallen sind: durch die Sitzanordnung hintereinander ist er relativ schwer auf Bordsteinkanten hoch zu bekommen, was allerdings bei den meisten Tandem-Kinderwägen der Fall ist. Stellt man einen Fuß auf die Hinterachse beim Anheben, geht es dann, den Wagen anzuheben.

Der Teleskopschieber ist eigentlich nicht so mein Fall, mir sind die besser einstellbaren Schieber mit Knickgelenk lieber, da sie einfach besser an die Schiebehaltung anzupassen sind. Außerdem musste ich schon einen Austausch-Schieber bestellen, da der Arretierungsstift des Teleskopmechanismus abgebrochen war. Allerdings schätze ich, dass das bei diesem Modell nicht möglich ist, ein Knickgelenk zu verbauen, da die Gewichtsbelastung zu hoch wäre.

Die Hinterachse ist leider nicht gefedert, was durch die Gel-Räder zwar etwas ausgeglichen wird, beim neuen Modell aber inzwischen nachgebessert wurde.

Ansonsten finde ich den Wagen wirklich klasse. Er ist super einfach zu falten, die Sitze sind in Sekunden montiert und die Variationsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Auch die Gel-Räder gefallen mir sehr gut. Wider Erwarten ist er auch gut schiebbar wenn nur vorne ein Kind sitzt, weil der Große zwischendurch immer wieder mal abspringt.

Ich habe einen neuen Sitz vom City Premier gekauft (eigentlich in der Annahme, er wäre identisch mit dem des City Select), der sich dann überraschender Weise als etwas größer (höhere Rückenlehne und Fußstütze) herausgestellt hat. Er passt genauso auf den City Select, bietet aber noch etwas mehr Sitzkomfort, worauf ich ja bekanntlich Wert lege ;-)

 

Ich habe auch schon Pläne bezüglich einer späteren Nutzung, wenn wir eigentlich gar keinen Kinderwagen mehr brauchen: der City Select müsste sich nämlich auch ganz gut als "Bollerwagen-Ersatz" gebrauchen lassen. Mit Shopping Bag auf einem und einer Wanne statt Sitz auf dem anderen Steckplatz bietet er jede Menge Stauraum. Zusätzlich könnte die Bench montiert bleiben und als Notsitz fungieren, wenn die körperliche Totalerschöpfung eines Kindes bevor steht.

 

Technische Daten:

 

Kinderwagen-Gewicht:
Single-Modell: 12,7 kg | Double-Modell: 15,4 kg

Maße im aufgestellten Zustand:
Single-Modell: 110 cm x 63 cm x 98 cm – 105 cm | Double-Modell: 135 cm x 63 cm x 98 cm – 105 cm

Maße im zusammengefalteten Zustand:
Single-Modell: 106 cm x 63 cm x 32 cm | Double-Modell: 106 cm x 63 cm x 32 cm

 

Obwohl ich mit dem City Select sehr zufrieden bin und dachte, der sei unser finales Modell, mit dem wir fahren, bis wir keinen Kinderwagen mehr brauchen, habe ich mich für die Nutzung zuhause doch nochmal umgesehen... :-D

Der City Select bleibt natürlich im Auto und ist als Unterwegs-Modell mit seinen Accessoires unschlagbar.

Für unsere Touren zuhause war mir aber der Zoom dann doch zu monströs, vor allem mit den beiden großen Sportsitzen.

Ich habe mich also umgesehen und bin (mal wieder) über den Emmaljunga Super Viking gestolpert.

Diesen hatte ich schon zuvor ins Auge gefasst, jedoch waren die Preise jenseits von Gut und Böse, vor allem nur "zum Test". Ich bin es daher so angegangen, dass ich mir nach und nach die Einzelteile gebraucht zusammengekauft habe, um daraus wieder einen ganzen Wagen zu machen. Immerhin hatten wir ja einen fahrbaren Untersatz, so dass es nicht eilte.

Ich habe mir das bereifte Gestell (Modell Black "Polar Performance") gekauft, dann den "Go Double" Adapter dazu, um ihn als Zweisitzer nutzen zu können und eine Sitzeinheit. Nach meinen Recherchen musste es nicht die kleinere Version sein, die eigentlich mit dem Super Viking verkauft wird, denn auch die großen Sitzeinheiten passen. Ich habe eine schöne Apfelgrüne Variante ergattert, die Farbe ins Spiel bringt. Die kleinen Sportsitze gibt es mal wieder nur in Dunkelblau, Braun, Schwarz, Grau... oder Weiß (eine der unmöglichsten Farben für einen Kinderwagenaufsatz meiner Meinung nach).

Der Sitz passte wie geplant in die vordere Halterung, so dass die Kleine dort mit oder gegen Fahrtrichtung sitzen kann (laut Emmaljunga ist nur gegen Fahrtrichtung erlaubt, warum weiß ich nicht, vielleicht wegen der Kippgefahr).

Für den Großen wollte ich keinen Sitz montieren, da er seine langen Beine nicht mehr auf der Fußablage untergebracht hätte. Er braucht nur eine Mitfahrgelegenheit, wenn es ihm zu viel wird, also wollte ich eine Sitzbank wie beim City Select selbst konstruieren.

Mit einem simplen Brett aus dem Baumarkt und einer Sitzauflage, die als Polster draufgetackert wurde, hat das auch problemlos geklappt. Zwei kleine Winkel an die Kanten geschraubt, damit das Brett seitlich nicht durchrutschen kann und fertig!

Praktischer Weise hat dann noch ein Babyschalen-Adapter wunderbar drauf gepasst, um als Rückenlehne zu fungieren, so dass es nun sogar diesen Luxus gibt.

Die Fahrtrichtung ist dabei mit Blick zum Schieber und die Füße können gut auf der Hinterachse bzw. dem Korbrand, der sich praktischer Weise einklappen lässt, abgestellt werden. Um den Stoff des Korbes zu schonen und zu verhindern, dass die Feststellbremse beim Draufsteigen betätigt wird, habe ich die Abschnitte des Holzbrettes benutzt und einen Steg gebaut, der nun als Bremsschutz und Fußablage dient. Eine darüber gespannte Anti-Rutsch-Matte schützt zugleich auch den Stoff des Korbes.

Die Lenkung des doppelt besetzten Super Viking ist super wendig und mit einer Hand möglich. Durch den Schiebegriff mit Knickgelenk und den ergonomischen Griff ist auch die Schiebeposition wieder angenehmer als beim City Select. Das Heben auf Bordsteinkanten ist zwar genauso schwer - das ist einfach gewichtsbedingt durch die Passagiere - aber mit dem Fuß auf der Hinterachse geht es auch hier viel leichter.

Durch den Sitz, dessen Fußteil im Korb liegt, ist dort nicht mehr viel Stauraum, das große Regenverdeck hat noch Platz, dann ist Schluss.

Deshalb habe ich noch den sehr praktischen "Sidebag" dazu gekauft, den es als Originalzubehör von Emmaljunga für fast alle Modelle gibt. Der geräumige Korb wird seitlich am Gestell eingeklickt und transportiert alles, was wir auf unseren Ausflügen unbedingt brauchen oder unterwegs finden und unbedingt mitnehmen müssen ;-)

 

Ich habe (leider) beim Gestell nicht darauf geachtet, dass die Vorderräder nicht abnehmbar sind, d.h. sie sind mit einer Schraube fixiert und nicht so einfach auszutauschen. Da eines der Räder ein defektes Kugellager hat (wobei dies beim Fahren überraschender Weise nicht auffällt), werde ich mich wohl früher oder später daran wagen und versuchen, das Rad auszutauschen. Auf Youtube habe ich ein Anleitungsvideo gefunden, das mir weiterhelfen sollte.

 

Ansonsten sind wir mit dem Super Viking sehr zufrieden und ich denke, der könnte tatsächlich das Ende der "Testreihe" sein!

 

Technische Daten:

 Gewicht: 13,7 kg mit Sitz

Klappmaß: 93x57x56 cm incl. Räder. (Länge x Breite x Höhe)

Länge aufgeklappt mit Sitz: 105cm, Breite 57cm

 

Update zum Super Viking: Da unser Großer jetzt meistens mit Roller oder Fahrrad unterwegs ist, wenn wir spazieren gehen, habe ich noch eine Variante ausgetüftelt, bei der zwar nur ein Kind sitzen kann, dafür super kleine Fahrzeuge wie Roller oder Laufrad transportiert werden können, wenn die Energie nachlässt ;-) Dafür habe ich den Adapter vom selbstgebauten Sitz genommen, das Brett kam weg, der Große Sportaufsatz auf den hinteren Platz in Fahrtrichtung und der Adapter vorne drauf. Das war es schon und ermöglicht regelrechte Großtransporte!

 

Bei meinen Stöbereien durch das Internet bin ich auch auf weitere Modelle gestoßen, die ich interessant finde. Manche davon scheinen auf den ersten Blick praktisch, dann aber vielleicht doch nicht so alltagstauglich. Jedenfalls finde ich die Ideen einfallsreich und wollte daher noch ein Paar Geschwisterwägen (hauptsächlich Tandem-/ Inline-Modelle) aufführen, über die sich jeder sein eigenes Bild machen kann:

  • Brevi Ovo Twin
  • Mountain Buggy Plus (+) One
  • Orbit Baby Double Helix
  • Red Castle Evulotwin

Mein absoluter Traumwagen wäre ja der 2017 neu erschienene Austlen Entourage, ein Tandem-Geschwisterwagen, mit Teleskopgestell und etlichen Variationsmöglichkeiten von der Babyschale über zwei Sitze, eine Sitzbank, extra großes Netz zum Einhängen für Einkäufe, Platz für Transporte (z.B. Koffer auf Reisen), einfach ein Traum! Aber leider bisher nur in den USA erhältlich und natürlich nicht ganz billig... 

endlich geschafft: der perfekte wagen

Da ich inzwischen von der Variabilität von Emmaljunga überzeugt bin, habe ich unseren Fuhrpark komplett auf diese Marke umgestellt, da somit Aufsätze und Zubehör zwischen verschiedenen Gestellen getauscht werden kann. Für unsere Belange ist in erster Linie der Super Viking der perfekte Wagen, ergänzt vom Baby Jogger City Select als "Auto-Kinderwagen".

Inzwischen fährt meistens nur noch ein Kind mit im Wagen (bei den Hunde-Spaziergängen) und wir brauchen nur in Ausnahmefällen noch einen zweiten Sitz auf dem Kinderwagen. Daher habe ich den Ersatzsitz auf dem Super Viking demontiert und benutze den umgerüstete Babyschalen-Adapter als Transportmöglichkeit für Laufrad und Co.

Zusätzlich haben wir noch einen Double Monkey (2 Sitze nebeneinander) in der Flotte, bei dem ein Sitzplatz ebenfalls für "Großtransporte" von Fahrzeugen oder Sandspielzeug  genutzt werden kann. Der ist mehr eine Spielerei, aber auch recht praktisch.

Zu guter Letzt habe ich noch ein Emmaljunga Uniq 310 Gestell erworben, das ich mit Hilfe eines Plastikrohres so erweitert habe, dass es ebenfalls möglich ist, die Go Double Adapter zu montieren. Gedacht ist dieses Gestell dann mal zur Verwendung bei Wanderungen / Strandurlaub... Durch den Adapter ist es genauso flexibel wie der Super Viking (2 Sitze, Sitz & Adapter, Sitz & Wanne), hat aber 4 große, feste Räder, die absolut Geländetauglich sind.

 

 

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